Ex-Cindy aus Marzahn Ex-Cindy aus Marzahn: Ilka Bessin vermisst Zusammenhalt wie zu DDR-Zeiten

Berlin - Die Komikerin Ilka Bessin (47), früher Cindy aus Marzahn, vermisst nach eigener Aussage aus DDR-Zeiten manchmal den Zusammenhalt - so wie damals bei ihr im Neubaublock im brandenburgischen Luckenwalde. „Wie meine Mutter immer sagt: Eine Hand wäscht die andere, zwei waschen ein Gesicht. So war das auch“, erinnert sich Bessin im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur.
Zusammen gefeiert und gegessen
„Da hat man zusammen gefeiert, zusammen gesessen und dann hat man den Partykeller zusammengebaut, da hat der ganze Block zusammen gefeiert.“ Auch die Versorgung mit Kindergarten-Plätzen sieht sie als eines der Dinge, die damals gut waren.
Auf das DDR-System generell blickt Bessin anders: „Politisch, da brauchen wir gar nicht drüber reden. Da vermisse ich nichts.“ Früher habe man aufpassen müssen, was man sage. „Wenn du mit einer Alditüte in die Schule kamst, hat die Lehrerin die Tüte aus dem Fenster geschmissen. Wenn man etwas aus dem Westen hatte, musste man vorsichtig sein.“
Zehn Jahre als Cindy aus Marzahn auf deutschen Bühnen
Bessin spielte mehr als zehn Jahre in Fernsehen und Comedy Cindy aus Marzahn. Die Rolle hat sie abgelegt, aber sie tritt weiter im Fernsehen und auf Bühnen auf. „Selbstverständlich steckt auch noch einiges von Cindy aus Marzahn in mir“, sagte sie. „Aber der große Unterschied ist, dass ich als Ilka jetzt auch einfach mal über Dinge sprechen kann, die mich beschäftigen - bei denen die Leute früher gedacht haben, dass ich einfach einen Spaß mache.“
Die Komikerin hat in der Zwischenzeit ihre Tournee mit dem neuen Soloprogramm verschoben und die aktuellen Termine abgesagt. Sie wolle ihre Tour inhaltlich neu ausrichten, heißt es in der Mitteilung dazu vom Donnerstag. „Der große Erfolg ihrer Biografie hat den Ausschlag dazugegeben, auch in Ilkas Debüt Soloprogramm Inhalte daraus zu verwenden und zu vertiefen.“ Die Erarbeitung dieser Texte brauche dementsprechend mehr Zeit. (dpa)