Osterpredigt Evangelische Kirche: Kein Ostermorgen ohne Karfreitag
Das Aushalten und Zeigen von Trauer gehört zum Leben, sagt der Bischof der evangelischen Kirche in Berlin und Brandenburg. Und er hat einen Tipp.

Potsdam/Berlin - Bischof Christian Stäblein hat bei seiner Osterpredigt auf die gesellschaftlich wichtige Bedeutung der Trauer und des Todes hingewiesen. „Der Tod hat wohl keinen Raum mehr bei uns, lange schon nicht, die Trauer auch nicht“, sagte er in der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche. Der Tod sei nur noch eine Kränkung, die wir, wie alle Kränkungen, ausblenden - „bis sie uns trifft“.
Es gehöre dazu, sich auch mit den dunkleren Seiten des Lebens zu beschäftigen. „Obwohl Ostern ist, ist die Welt ziemlich trüb oder doch wohl noch so trüb wie gestern und vorgestern, dann ist das alles andere als verkehrt“, sagte Stäblein. Es gebe keinen Ostermorgen ohne Karfreitag. „Es ist sozusagen das Marzipan-Bittermandelei, das hier jetzt zuerst im Sammelkorb landet“, so das Oberhaupt der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.