Recyclingforschung EU fördert Dresdner Forschungen zu Atommüll-Recycling
Die Endlagerung radioaktiver Abfälle ist ein Dauerthema. In der Regie eines Dresdner Instituts wird zum Recycling von Atommüll geforscht – mit Blick auf die Gewinnung seltener Rohstoffe.
Dresden - Mit Förderung der EU forscht ein Team in Regie des Helmholtz-Zentrums-Dresden-Rossendorf (HZDR) an neuartigen Trennverfahren zum Recycling radioaktiven Mülls. Für das Projekt mit internationaler Beteiligung stehen laut Mitteilung des Instituts in den nächsten drei Jahren 2,3 Millionen Euro bereit. Ziel ist die Wiederverwendung seltener Erden, die für Bildschirme, Batterien, Magnete, Kontrastmittel oder biologische Sonden benötigt werden. „Denn in alten Kernbrennstoffen verbergen sich wichtige Rohstoffe nicht nur für die Kernenergie.“
Partnerländer des Projekts sind Universitäten im französischen Montpellier, Umeå und Uppsala in Schweden sowie Rumäniens Hauptstadt Bukarest. „Lanthanoide sind ein sehr rarer Rohstoff, die Hauptversorgung kommt aus China“, sagte Physikerin und Projektleiterin Kristina Kvashnina. Es werde daher versucht, ihn aus Atom- oder Industriemüll etwa in der Radiomedizin zu gewinnen.
Das Forscherteam untersucht die aufgrund der Radioaktivität schwierige Trennung zugrundeliegenden chemischen Reaktionen systematisch und entwickelt spezifische „Elementfänger“. Die Hoffnung liegt auf Graphenoxiden, neuen poröse Materialien auf Kohlenstoff-Basis. Sie sollen „zum entscheidenden Werkzeug für effektive, umweltfreundliche und nachhaltige Trennverfahren“ bei radioaktivem Müll werden – und die Trennverfahren später auch bei der sicheren Endlagerung von hochgradig radioaktivem Abfall helfen.