Bundestagswahl Etwas weniger Briefwahlanträge in Berlin
Briefwahl wurde zuletzt immer beliebter. Bei der vorgezogenen Bundestagswahl setzt sich der Trend aber nicht fort.

Berlin - Vor der Bundestagswahl haben in Berlin etwas weniger Menschen Briefwahl beantragt als beim letzten Mal. Bis Freitag gingen nach Angaben von Landeswahlleiter Stephan Bröchler 836.464 Briefwahlanträge ein. Das entspreche einem Anteil von 34,5 Prozent der 2,4 Millionen Wahlberechtigten.
Zum Vergleich: Bei der Bundestagswahl 2021 einschließlich der Teilwiederholung 2024 hatten in Berlin insgesamt 36,2 Prozent Briefwahl beantragt. Ob am Ende auch alle davon ihre Unterlagen fristgemäß an die Wahlämter zurückschickten, also tatsächlich per Briefwahl abstimmten, ist offen.
Mehrere Ursachen
Einige Fachleute hatten - ausgehend von einem schon seit vielen Jahren anhaltenden Trend - mit einem höheren Anteil von Briefwählern als bei der letzten Bundestagswahl gerechnet. Bröchler nannte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mehrere mögliche Ursachen dafür, dass dies offenbar nicht eintritt.
„Die Corona-Pandemie hat den Anteil 2021 nach oben getrieben“, sagte er. Zudem führe der dieses Mal stark verkürzte Briefwahl-Zeitraum womöglich dazu, dass mehr Urnenwahl praktiziert werde, Menschen also am Sonntag ins Wahllokal gehen und dort abstimmen. „Mein Aufruf pro Urnenwahl zeitigt Erfolg“, so Bröchler.
Frist für Briefwahl war kurz
Weil die Bundestagswahl am Sonntag vorgezogen ist, hat sich die Frist für die Briefwahl von sechs auf rund zwei Wochen verkürzt. Briefwahlunterlagen können noch bis heute 15.00 Uhr beantragt werden, wobei das praktisch nicht mehr per Post oder online, sondern nur noch direkt in den bezirklichen Briefwahlstellen möglich ist.