Sprache an Schulen Erste Plattdeutsch-Lehrkräfte mit Sprachzertifikat
Niedersachsen will Plattdeutsch nicht nur an Grundschulen, sondern auch an weiterführenden Schulen etablieren. Dafür werden Lehrkräfte benötigt. Nun haben erstmals drei ein Sprachzertifikat erworben.
Oldenburg - Damit Niederdeutsch in Niedersachsen eine lebendige Sprache bleibt, soll sie an weiterführenden Schulen etabliert werden. Dafür werden ausgebildete Lehrkräfte benötigt: An der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg haben nun die ersten drei Lehrkräfte ihr Sprachzertifikat auf C1-Niveau erworben, wie das Kultusministerium mitteilte. C1 bestätigt ein weit fortgeschrittenes Sprachniveau. Die zwei Lehrerinnen und ein Lehrer mussten ihre plattdeutschen Kenntnisse in einer vierstündigen Vorbereitungs- und 35-minütigen Prüfungszeit unter Beweis stellen.
Zudem gelten ab diesem Schuljahr in Niedersachsen erstmals verbindliche Regeln für den Niederdeutschunterricht. Diese ermöglichen den Schulen eine einheitliche Bewertung von schriftlichen Prüfungen. Im mündlichen Unterricht seien aber weiterhin alle regionalen Varianten erlaubt. „Damit fördern und stärken wir das Sprachangebot und den Fachunterricht in Niederdeutsch an unseren Schulen ganz wesentlich und stärken zugleich die sprachkulturellen Besonderheiten in den vielfältigen niedersächsischen Regionen“, sagte Kultusministerin Julia Willie Hamburg.
Die Universität Oldenburg nimmt eine Vorreiterrolle für Plattdeutsch ein: Vor einem Jahr startete dort der Studiengang „Niederdeutsch“. Bis dahin konnte die Sprache nur innerhalb des Fachs Germanistik studiert werden.