Krankheit Erste Fälle von Borreliose nach Zeckenstichen gemeldet
Wer auf Wiesen und in Wäldern unterwegs ist, macht mitunter Bekanntschaft mit Zecken. Doch nicht jede Zecke ist Träger von Krankheitserregern.
Erfurt - In Thüringen sind die ersten Borreliose-Fälle des Jahres nach Zeckenstichen gemeldet worden. Dem Robert Koch-Institut wurden bislang zwölf Fälle der durch die Bakterienart Borrelien ausgelösten Krankheit übermittelt, wie am Mittwoch aus einer Übersicht des RKI hervorging. Bundesweit sind es bislang mehr als 500 Fälle. Borreliose ist die am häufigsten von Zecken übertragene Infektionskrankheit in Deutschland. Typisches Symptom ist die sogenannte Wanderröte, ein roter Hautring um die Einstichstelle. Weitere Symptome sind Muskel- und Gelenkschmerzen und Fieber. Behandelt wird die Infektion mit Antibiotika.
Im vergangenen Jahr waren in Thüringen 273 Borreliose-Erkrankungen an das RKI gemeldet worden, wobei von einer höheren Dunkelziffer auszugehen ist. Die Krankenkasse Barmer rät, Zecken nach einem Stich umgehend und ohne Drehbewegung von der Körperoberfläche zu entfernen und die Einstichstelle zu beobachten. Bei Symptomen nach einem Zeckenstich sollten Betroffene ärztliche Hilfe suchen. Allerdings trage nicht jede Zecke gefährliche Krankheitserreger in sich, stellte die Kasse am Mittwoch klar.
Anders als gegen die ebenfalls durch infizierte Zecken übertragene Viruserkrankung FSME (Frühsommer-Enzephalitis) gibt es gegen Borreliose keine Schutzimpfung. FSME ist seltener als Borreliose, kann aber tödlich enden. Im vergangenen Jahr wurden in Thüringen neun Fälle von FSME gemeldet. Zu den vom RKI ausgewiesenen FSME-Risikogebieten ist in Thüringen in diesem Jahr der Kreis Altenburger Land gekommen.