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Arbeitsmarkt Erneut mehr Arbeitslose in Niedersachsen

In der kalten Jahreszeit nimmt die Beschäftigung in manchen Berufen ab. Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit ist daher saisontypisch, so zum Start des Winters auch in Niedersachsen. Bremen bildet eine Ausnahme. Und das nicht zum ersten Mal.

Von dpa 03.01.2024, 10:15
Das Logo der Agentur für Arbeit.
Das Logo der Agentur für Arbeit. Daniel Karmann/dpa/Symbolbild

Hannover/Bremen - Die Arbeitslosigkeit in Niedersachsen ist zum Jahresende erneut gestiegen, in Bremen dagegen leicht gesunken. Das geht aus den Dezember-Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor, die ihre Regionaldirektion am Mittwoch in Hannover vorlegte. Demnach setzte sich in Niedersachsen der Trend einer insgesamt wieder zunehmenden Arbeitslosigkeit fort. Insgesamt waren hier knapp 254.000 Menschen arbeitslos gemeldet, fast 3600 mehr als im Vormonat. Die Quote lag unverändert bei 5,7 Prozent. Vor einem Jahr hatte sie noch bei 5,5 Prozent gelegen. Schon im November hatte es in Niedersachsen mehr Arbeitssuchende gegeben.

Anders sieht es in Bremen aus. Im kleinsten Bundesland wurden erneut etwas weniger Arbeitslose registriert - entgegen dem üblichen Trend im Winter. Insgesamt waren es 39.089 und damit 91 weniger als im November. Die Quote ging um 0,1 Punkte auf 10,6 Prozent zurück. „Der Rückgang der Arbeitslosigkeit im Berichtsmonat Dezember ist zwar schwach, aber keine Selbstverständlichkeit“, sagte Joachim Ossmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven, laut Mitteilung. Bereits vor einem Jahr hatte sich die herbsttypische Belebung auf dem Bremer Arbeitsmarkt teilweise länger als in Niedersachsen halten können. Traditionell nimmt in der kalten Jahreszeit die Beschäftigung in Außenberufen etwa auf dem Bau oder in der Landwirtschaft.

Insgesamt liege die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in beiden Bundesländern fast unverändert auf Höchstniveau, erklärte Johannes Pfeiffer, Chef der BA-Regionaldirektion für Niedersachsen und Bremen, laut Mitteilung. Angesichts der schwachen Konjunktur würden viele Arbeitgeber jedoch vorsichtiger mit Neueinstellungen. In Niedersachsen waren im Dezember noch gut 71.000 offene Stellen gemeldet, fast 3200 weniger als noch im November. In Bremen sank die Zahl der offenen Stellen im Vergleich zum Vormonat um knapp 300 auf rund 8600.

„Wer Arbeit hat, braucht sich weniger Sorgen zu machen, da die meisten Betriebe Ihre Beschäftigten auch bei schwächeren wirtschaftlichen Aussichten an Bord halten wollen“, sagte BA-Regionalchef Pfeiffer. „Aber für Arbeitslose wird es immer schwieriger, einen Job zu finden, insbesondere für Un- und Angelernte.“ Denn nur jede fünfte bis sechste Stelle werde in den beiden Bundesländern als Helfertätigkeit ausgeschrieben. Das führe zu einem zunehmenden Ungleichgewicht am Arbeitsmarkt. „Der Ausblick auf den Arbeitsmarkt 2024“, so Pfeiffer, „ist daher im Moment durchwachsen.“