Kirche Erfurter Bischof wendet sich gegen Antisemitismus
Erfurt - Der Bischof des Bistums Erfurt, Ulrich Neymeyr, hat zu Weihnachten dazu aufgerufen, gegen jede Form von Antisemitismus vorzugehen. In seiner Predigt am ersten Weihnachtstag im Erfurter Dom verwies der Bischof laut vorab verbreiteten Redetext auf den Satz von Papst Franziskus: „Ein Christ kann kein Antisemit sein!“ Das dürfe nicht ruhen lassen, gegen jede Form von Antisemitismus vorzugehen und geschwisterliche Beziehungen zu den Jüdinnen und Juden zu pflegen.
Gleichfalls müsse sich mit den christlichen Wurzeln des Antijudaismus befasst werden, sagte Neymeyr. Diese hätten auch im Erfurter Dom ihre Spuren hinterlassen. „Die furchtbare antijüdische Schmähdarstellung am Chorgestühl unseres Domes können wir nicht einfach heraussägen.“ Es müsse sich damit auseinandergesetzt werden, dass diese Schmähdarstellung eine furchtbare Wirkungsgeschichte habe, weil sie wenige Jahre vor dem Judenpogrom von 1349 in Erfurt angebracht worden sei. „Wir können das nicht verharmlosen, aber wir können und müssen bedenken, welche Beziehung wir als Christen zum Judentum haben.“