Gaza-Krieg Elternvertreter fordern Unterstützung für Schulen
Am Montag sind die Herbstferien zu Ende. Diskussionen über den Gaza-Krieg machen vor den Klassenzimmern nicht Halt. Elternvertreter fordern ausreichende Unterstützung für Schulen und Lehrkräfte.
Berlin - Konflikte in Schulen vor dem Hintergrund des Krieges zwischen Israel und der Hamas müssen nach Einschätzung der Berliner Elternvertretung mit pädagogischen Mitteln gelöst werden. „Man sollte erst die Möglichkeiten der Pädagogik nutzen und dann auf Verbote zurückgreifen“, sagte der Vorsitzende des Landeselternausschusses, Norman Heise, der Deutschen Presse-Agentur.
Lehrkräfte brauchen Fingerspitzengefühl
Wichtig sei, dass es Lehrkräften gelinge, mit Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen, das aber nicht zu erzwingen: „Die Lehrkräfte sollten schon ein gewisses Fingerspitzengefühl für dieses Thema haben und ihre Fühler ausstrecken, ob es Gesprächsbedarf gibt“, sagte Heise. „Es bietet sich immer an, das vorher mit den Schülern zu besprechen und dann vorzubereiten.“
Nach Einschätzung der Elternvertreter sind sichtbare Konflikte vor dem Hintergrund des Krieges zwischen der islamistischen Hamas und Israel bisher auf einzelne Schulen beschränkt geblieben. „Wir haben in Berlin kein flächendeckendes Problem, sondern punktuelle Herausforderungen. Auf die muss reagiert werden“, sagte Heise. „Es gibt Regionen in manchen Bezirken, die stärker betroffen sind.“ Für andere gelte das nicht.
Schulen sollten Unterstützungsbedarf signalisieren
„Die Schulen sind sensibilisiert, die wissen, was sie erwartet“, so der Elternvertreter. „Da, wo es mehr Unterstützung braucht, sollten Schulen sich melden und ihren Bedarf formulieren“, sagte Heise. „Wir haben positiv registriert, dass es für Lehrkräfte bereits Unterstützungsangebote gegeben hat und hoffen, dass sie fortgesetzt werden.“
Nach wie vor kritisch sieht er dagegen ein noch vor den Herbstferien verschicktes Schreiben aus der Bildungsverwaltung. Darin hatte Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) unter anderem darauf hingewiesen, dass Schulen Äußerungen und Handlungen verbieten dürften, wenn diese als Befürwortung oder Billigung der Angriffe auf Israel oder als Unterstützung der Hamas gewertet werden könnten. Heise kritisierte besonders die Reihenfolge der Maßnahmen, die dort genannt seien: Verbote und Sanktionen zuerst, Hinweise zum pädagogischen Umgang mit Konflikten erst danach.