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Fernsehen Ein eiskalter Tod - der neue „Usedom-Krimi“ im Ersten

Der Verlust der Tochter lässt ihr keine Ruhe: Alpträume plagen Krimiheldin Karin Lossow. Endlich sucht sie Hilfe beim Psychologen. Aber der ist bald verschwunden. Ist er der Schlüssel in dem Mordfall?

Von Christof Bock, dpa 20.11.2024, 08:00
Im Albtraum: Karin Lossow (Katrin Sass) am Ende der Ahlbecker Seebrücke.
Im Albtraum: Karin Lossow (Katrin Sass) am Ende der Ahlbecker Seebrücke. Florian Kaposi/NDR/ARD Degeto/dpa

Berlin - Ihre Wut auf Karol Zielinski (Wiktor Loga) verfolgt Krimiheldin Karin Lossow (Katrin Sass) bis in ihre Träume. Einsam stehen sie und der Mann, den sie für den wahren Mörder ihrer Tochter Julia hält, auf einer Seebrücke in der Ostsee. „Tach, Zielinski“, sagt sie zu dem Osteuropäer und erschießt ihn mit einer abgesägten Schrotflinte. 

Ein Toter ohne Identität

Doch der Alptraum-Gestalt ist das süffisante Lachen noch immer nicht vergangen. Sie steht wieder da und sagt: „Glauben Sie wirklich, Sie können gewinnen? Du kannst Deine Tochter aber gerne wiederhaben. Dann könnt Ihr zwei endlich ein paar Dinge klären.“ 

Mit diesem nächtlichen Grauen beginnt der neue „Usedom-Krimi“ mit dem Titel „Am Scheideweg“ am 21. November um 20.15 Uhr im Ersten. Denn wie jedes Jahr vor dem Todestag von Julia (Lisa Maria Potthoff) - einer Undercover-Polizistin - kehren bei Lossow die Alpträume zurück. Jetzt sucht sie endlich Hilfe bei einem Gesprächstherapeuten.

Nicht mehr zu helfen ist unterdessen einem Mann, den eine Joggerin auf Usedom beim Morgenlauf auf einer Parkbank entdeckt: tot, mit nacktem Oberkörper, die Haut von Schnee und Eiskristallen bedeckt. Identität unbekannt, kein Handy, keine Geldbörse, keine Papiere, keine Spuren von Gewalt, vermutlich erfroren. Ein merkwürdiger Fall. „Jedenfalls ist es ziemlich ungewöhnlich, dass sich jemand in dieser Jahreszeit mitten in der Nacht auf so eine Parkbank setzt“, entfährt es Inselpolizistin Dorit Martens (Jana Julia Roth).

„Das ist gerade so ein Trend“

„Vielleicht wollte er sich abhärten“, ist die steile These von Kommissar Rainer Witt (Till Firit). „Das ist gerade so ein Trend. Die Leute kaufen sich Eistonnen für ihren Garten oder geben ein Heidengeld aus, um richtig frieren zu lernen - um das Immunsystem zu pushen.“ Kollege Holm Brendel (Rainer Sellien) ist skeptisch. Er kontert trocken: „Na wenn, dann ist das hier auf jeden Fall ziemlich schiefgelaufen.“ War der Tote möglicherweise ein Urlaubsgast? 

Karin hat sich derweil entschieden, ihre nächtlichen Visionen in einer Psychotherapie anzugehen. Nur Ellen Norgaard (Rikke Lylloff) ist eingeweiht. Als sie im Erstgespräch mit Dr. Maurycy Wójcik (Blazej Wojcik) den Tod ihrer Tochter mit Zielinski in einen Zusammenhang bringt, bricht dieser kurz entschlossen die Sitzung ab. Seine Begründung: ein Interessenkonflikt. 

Schon kurz darauf verschwindet Wójcik spurlos. Für die Ex-Staatsanwältin und Hobby-Kriminalistin Karin steht fest, dass dies kein Zufall sein kann. Und dann noch dieser Zeitungsartikel, der Zielinski als großzügigen Spender darstellt. Was genau also verbindet die beiden? Vor allem aber: Liegt Karin mit ihrem Verdacht gegenüber Zielinski richtig?

Der „Usedom-Krimi“ hat dieses Jahr 10. Jubiläum. Der Pilot der Reihe, „Mörderhus“, lief am 30. Oktober 2014. Aktuell wird auf der Ostseeinsel der 25. Film gedreht, er trägt den Titel „Wendepunkt“.