„Rolfes, du Wichser“ Eberl über Ulreich: „Wortwahl war nicht richtig“
Nach einem verbalen Aussetzer ermittelt der DFB gegen Bayerns Ersatztorhüter Sven Ulreich. Sportvorstand Max Eberl rügt den Routinier, zeigt aber auch Verständnis in einer aufgeladenen Situation.
München/Birmingham - Nach seinem verbalen Aussetzer im Bundesliga-Spitzenspiel gegen Bayer Leverkusen muss der Münchner Ersatztorwart Sven Ulreich keine Konsequenzen durch den FC Bayern befürchten.
„Ich bin auch immer dafür bekannt gewesen, dass ich nicht immer alles rhetorisch sauber gehandelt habe auf der Bank“, erklärte Sportvorstand Max Eberl vor dem Abflug der Bayern zum Champions-League-Spiel am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) bei Aston Villa.
So ein Spiel habe aber „eine unfassbare Emotionalität, das haben wir alle im Stadion gemerkt. Die Wortwahl war bestimmt nicht richtig von Ulle, das Wort hätte er sich sparen können. Ulle wird sich bei Simon (Rolfes) entschuldigen, hat sich dafür ja schon öffentlich entschuldigt. Damit ist die Sache für uns erledigt. Wir werden dem intern überhaupt nicht nachgehen“, sagte Eberl weiter.
Ein Video von Ulreich hatte im Internet für Aufsehen gesorgt und den DFB auf den Plan gerufen. In dem kurzen Clip, aufgenommen während des Topspiels der Münchner am Samstag gegen Bayer (1:1), ist der aufgebrachte Bayern-Ersatztorhüter an der Ersatzbank zu sehen. Man hört vorher die lautstarke Beschwerde „Zeitspiel“, danach die Aufforderung: „Hör auf da drüben, du Penner.“ Im Anschluss ist Ulreich mit den Worten „Hey, hey, setz dich hin Rolfes, du Wichser“ zu sehen. Es gibt Beifall - und ein „jawohl, Ulle“ ist zu hören.
DFB-Kontrollausschuss will schnelle Stellungnahme von Ullreich
Anschließend nahm der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes Ermittlungen gegen Ulreich auf. Dies bestätigte ein DFB-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur auf Nachfrage. Ulreich sei zu einer zeitnahen Stellungnahme aufgefordert worden. Im Anschluss werde entschieden, ob gegen den 36-Jährigen Anklage erhoben oder das Verfahren eingestellt wird.
„Natürlich sind wir Vorbilder, natürlich wissen wir das“, sagte Eberl. „Die Emotionalität eines Fußballspiels trägt aber dazu bei, dass der eine oder andere vielleicht über die Stränge hinausschlägt. Wir warten ab, was passiert, werden ein Stück weit damit auch leben müssen, werden es akzeptieren, weil auch immer eine Vorbildfunktion da ist.“