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Gehirn wird in Dresden am lebenden Tier untersucht Durchsichtiger Fisch ohne Schädeldach wird Forschungsobjekt

Aktualisiert: 26.4.2021, 14:42
Zwei Fische der Gattung Danionella.
Zwei Fische der Gattung Danionella. Imago

Dresden - Ein winziger Fisch wird dank besonderer Eigenschaften zum Forschungsobjekt für die Neurophysiologie. Denn die Vertreter der Gattung Danionella gewähren tiefe Einblicke in ihr Inneres. „Der zwergenhafte Fisch ist durchsichtig, besitzt kein Schädeldach und erlaubt so die Untersuchung des Gehirns am lebenden Tier“, erklärte Ralf Britz von den Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen in Dresden am Montag. Gemeinsam mit Forschern aus den USA hat er die evolutionäre Skelettentwicklung von Danionella dracula untersucht. Dem Fisch würden zwar mehrere Knochen fehlen, er habe aber hoch spezialisierte Kommunikationsorgane.

„Wir konnten zeigen, dass den Fischen im Vergleich zu ihrem nahen Verwandten, dem Zebrabärbling Danio rerio, mehr als 40 Knochen fehlen“, erläuterte Britz. Im Gegensatz dazu seien andere Teile ihres Skelettes außergewöhnlich gut entwickelt. Das treffe besonders auf den „Weberschen Apparat“ zu, der für die Kommunikation der Tiere verantwortlich ist. Mit Hilfe von drei kleinen Knochen erhöhe er das Hörvermögen der Fische und leite Schallwellen von der Schwimmblase zum Innenohr weiter. Männliche Tiere würden mit diesem Hörapparat aber auch verschiedene Laute produzieren, um mit ihren Artgenossen zu kommunizieren. (dpa)