Musik Dresdner Philharmonie legt Fokus auf Großbritannien
Die Dresdner Philharmonie bekommt in der neuen Saison einen neuen Chefdirigenten. Mit Sir Donald Runnicles wird Musik aus Großbritannien zu einem Schwerpunkt.

Dresden - Die Dresdner Philharmonie möchte mit ihrem neuen Chefdirigenten Sir Donald Runnicles in „Neue Welten“ vorstoßen. Unter dieses Motto stellt das städtische Orchester die kommende Saison. Chefdirigent der Dresdner Philharmonie zu werden, eröffne ihm eine neue Welt, bekannte der 70 Jahre alte Brite zur Vorstellung der Spielzeit. Mit „Neuen Welten“ verbinde er zugleich künstlerische Vorhaben vom „British Festival“ über eine konzertante Aufführung der Strauss-Oper „Elektra“ bis hin zu einer Asien-Tournee.
Musik aus Großbritannien gibt den Ton an
„Besonders die Komponisten und Werke aus meiner britischen Heimat liegen mir sehr am Herzen, dazu zählen neben Holsts 'Planeten‘ und Werken von Ralph Vaughan Williams und William Walton auch die Kompositionen von Sir James MacMillan, den wir als „Composer in Residence“ gewinnen konnten“, betonte Runnicles.
Sir Donald Runnicles als Conductor einer Tram
Dresden werde damit „very british“, begrüßte Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Linke) den Dirigenten. Runnicles hatte sich gewünscht, einmal selbst eine Dresdner Straßenbahn zu fahren, um so die Stadt zu erkunden. Ein Video der Fahrt wurde bei der Pressekonferenz zur Saison gezeigt.
Philharmonie will sich als modernes Konzertorchester präsentieren
Nach den Worten von Intendantin Frauke Roth möchte die Philharmonie in der neuen Saison ein klares Zeichen als modernes Konzertorchester setzen. „Neue Welten“ bedeute „Musik neu zu denken“ - etwa durch innovative Konzertformate, frische programmatische Impulse und einen offenen Dialog mit dem Publikum. Das „British Festival“ im November stehe exemplarisch für diesen Ansatz. Bei „British Spotlights“ richtet sich der Fokus im Frühjahr 2026 erneut auf Großbritannien.
Den Titel „Erste Gastdirigentin“ trägt ab kommender Spielzeit die Norwegerin Tabita Berglund. Sie leitet künftig mehrmals pro Saison die Dresdner Philharmonie. Als „Artist in Residence“ wurde der Pianist Boris Giltburg angekündigt. Die Britin Anna Lapwood wirkt als Palastorganistin mit. Am Pult der Philharmonie sind neben Runnicles auch Vasily Petrenko, Andrew Manze, Michael Sanderling, Christoph Eschenbach und weitere Dirigenten zu erleben.
Reihe „Stars am Klavier“
Bei einer neuen Reihe „Stars am Klavier“ greifen unter anderem Grigory Sokolov, Víkingur Ólafsson und die Brüder Lucas und Arthur Jussen in die Tasten. Außerdem lud die Philharmonie Gabriela Montero, Yulianna Avdeeva, Alexandra Dovgan und Bertrand Chamayou zu Klavierkonzerten ein. Tourneen führen das Orchester zweimal nach Italien und nach Asien.
Neue Wege geht die Philharmonie auch mit „Amazônia“ - einem Projekt mit Aufnahmen des brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado und Musik von Villa-Lobos und Philipp Glass. Die Bilder seien eine künstlerische Auseinandersetzung mit der Bedrohung des Amazonas-Regenwalds und sollen im Zusammenspiel mit der Musik eine suggestive Kraft entfalten, hieß es.