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3. Liga Dresden übernimmt die Spitze, Aue rettet die Serie

Dynamo Dresden steht dort, wo man sich selbst erwartet - an der Spitze der 3. Liga. Den ersten Platz verpasste Aue, dafür ist das Team weiter ungeschlagen. Halle verliert knapp.

Von dpa 26.08.2023, 16:36
Dynamos Stefan Kutschke jubelt nach seinem Tor zum 1:0.
Dynamos Stefan Kutschke jubelt nach seinem Tor zum 1:0. Sebastian Kahnert/dpa

Leipzig -

Halles verpuffter Blitzstart: Nach vier Minuten schwebte der Hallesche FC auf Wolke sieben, nur neun Minuten später lag man fassungslos am Boden. Die frühe HFC-Führung durch Enrique Lofolomo hatte Waldhof Mannheim durch Minos Gouras (6.), Lofolomos Eigentor (9.) und Bentley Baxter Bahns Elfmeter (13.) gedreht. Am Ende hieß es 2:3, Tom Baumgart (69.) hatte mit seinem Tor noch einmal für Hoffnung gesorgt. Doch näher als mit dem Pfostenschuss von Tunay Deniz (76.) kam man dem Tor der Gastgeber nicht mehr.

„Wir hatten eine beschissene Woche mit einem Punkt aus drei Spielen. Das müssen wir abhaken“, sagte Stürmer Patrick Hasenhüttl bei „Magentasport“. Der 26-Jährige war zudem frustriert, weil er in der 83. Minute keinen Elfmeter zugesprochen bekam. „Wir haben es am Ende verdient gehabt, das 3:3 zu machen. Er hält mich klar. Diesen Elfmeter muss man sehen.“ Trainer Sreto Ristic meinte: „Das Ergebnis spiegelt nicht wider, was wir gespielt haben. Wir waren ein paar Minuten gar nicht auf den Platz, aber danach haben wir an uns geglaubt und um den Ausgleich gespielt.“

Einen Eckball von Tunay Deniz versenkte Lofolomo per Volleyschuss im Mannheimer Gehäuse, avancierte aber anschließend zum tragischen Helden. Der hallesche Mittelfeldspieler leitete mit einem Stockfehler den Ausgleich der Gastgeber ein. Pascal Sohm bediente Gouras, der auch noch den HFC-Schlussmann Sven Müller ausspielte. Nur drei Minuten später fälschte Lofolomo einen Schuss von Laurent Jans in den eigenen Kasten ab. Nach einem Foul von Tim-Justin Dietrich verwandelte der ehemalige Hallenser Bahn den Foulstrafstoß zur 3:1-Führung für den SV Waldhof.

Dresdens Heimspiel in Dortmund: Beim jährlichen Heimspiel in Dortmund stürmte Dynamo Dresden auf den Platz, den man bis zum Saisonende nicht mehr verlassen möchte. Weit über die Hälfte der 3800 Fans unterstützten Dynamo und sahen ein souveränes 2:0 beim BVB II. Der Lohn: Platz eins nach vier Spieltagen der 3. Fußball-Liga. Trainer Markus Anfang sagte das, was man als Trainer zu einem solchen Zeitpunkt der Saison eben so sagt: „Die Tabelle ist nicht wirklich relevant. Wenn wir Punkte holen, brauchen wir nicht auf die Tabelle gucken.“

Mit dem Spiel war der 49-Jährige sehr zufrieden. „Insgesamt war es eine sehr reife Leistung“, lobte Anfang bei „Magentasport“. Kapitän Stefan Kutschke traf früh zur Führung, Dennis Borkowski erledigte eine gute Viertelstunde vor Schluss per Elfmeter den Rest. „Am Ende haben wir es souverän gemacht. Wir hätten uns gefreut, wenn wir ein bisschen eher den Sack zugemacht hätten“, sagte der Stürmer.

Die Chancenverwertung war in der Tat das einzige Haar in der Suppe, wenn man es denn unbedingt finden möchte. Anfang konterte mit Humor: „Man muss auch einfach mal den gegnerischen Torwart loben.“ Dynamos Treffer waren immerhin die ersten Dortmunder Gegentore in dieser Spielzeit, während die Sachsen selbst erstmals zu null spielten.

Elfer-Geschenk rettet Aue: Den Sprung auf Platz eins verpasste der FC Erzgebirge Aue, dafür bleibt das Team ohne Niederlage. Schiedsrichter Daniel Bartnitzki (Erfurt) entschied eine gute Viertelstunde vor Schluss auf Elfmeter, Marvin Stefaniak verwandelte beim VfB Lübeck zum letztlichen Endstand von 1:1. Dabei war der Strafstoß als Geschenk anzusehen, denn Jannik Löhden berührte Aues Angreifer Marcel Bär nicht wirklich.

„Von der Perspektive sehe ich, dass es kein Kontakt war“, gab Trainer Pavel Dotchev nach dem Studium der TV-Bilder zu. So steht Aue am Ende der Englischen Woche durch die Reisen nach Essen und Lübeck mit vielen Kilometern auf dem Tacho, aber auch mit fünf Punkten da. „Ich bin sehr zufrieden“, sagte Dotchev. „Wir sind in Rückstand geraten und hatten kräftemäßig nicht viel Pulver, um nachzulegen. 20 Minuten vor Schluss hatte ich alle Wechsel aufgebraucht, da bin ich all-in gegangen.“

Der Kilometerstand des Mannschaftsbusses wird schnell weiter ansteigen. Am Samstag muss Aue beim TSV 1860 München antreten. Dotchevs plan bis dahin: „Beine ausschütteln und regenerieren.“