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EM-Qualifikation Dreierpacker Adeyemi und eine Trainer-Abmachung

Nach fünf Toren in zwei U21-Länderspielen legt Karim Adeyemi die Messlatte selbst hoch. Vor einem Szenario hat sein Nationaltrainer keine Angst.

Von Christian Kunz, dpa Aktualisiert: 11.09.2024, 11:50
Drei Tore von Karim Adeyemi.
Drei Tore von Karim Adeyemi. Mauri Levandi/dpa

Tallinn - Nach der nächsten U21-Torshow verriet Karim Adeyemi eine ungewöhnliche Dreierpack-Abmachung mit Trainer Antonio Di Salvo. „Ich habe ihm gesagt, ich möchte noch eins machen, dann kannst du mich gerne rausnehmen“, sagte der 22-Jährige, der nach seinem Doppelpack vor der Pause unbedingt das dritte Tor machen wollte. Das glückte dem BVB-Profi. „Der Trainer hat es mir ermöglicht und mich drauf gelassen. Darüber bin ich sehr glücklich und sehr dankbar.“

Dem 5:1 gegen Israel ließ die wichtigste Nachwuchsauswahl des Deutschen Fußball-Bundes am Dienstagabend in Tallinn ein 10:1 gegen Estland folgen. Nur beim 11:0 gegen San Marino im November 2009 gewann eine deutsche U21 höher. „Die Mannschaft wollte Tor um Tor erzielen. Das ist einfach ein gutes Zeichen“, sagte der Coach und schmunzelte über die Adeyemi-Absprache. „Sein Tor hat er glücklicherweise schon in der 61. Minute erzielt, sodass ich ihn ganz schnell rausnehmen konnte.“

Gruppensieg im Oktober perfekt machen

Auf dem Weg zur EM-Endrunde in der Slowakei im kommenden Sommer kann Deutschland den Gruppensieg durch einen Sieg am 11. Oktober in Regensburg gegen Bulgarien oder durch ein Remis vier Tage später in Polen perfekt machen. Verpasst die deutsche Auswahl noch überraschend den nahen Gruppensieg, hat sie beste Chancen, zu einem der besten drei Gruppenzweiten zu gehören. Auch die qualifizieren sich direkt für die EM. Ansonsten ginge es in die Playoffs.

Anspruch ist aber der Gruppensieg. „Wir brauchen vor niemand Angst zu haben, wir haben super gespielt“, sagte Adeyemi bei ProSieben Maxx. Nach fünf Toren in zwei U21-Länderspielen legte er die Latte selbst hoch. „Das sollte mein Standard sein“, sagte der Offensivspieler von Borussia Dortmund.

Adeyemi überzeugt

Viel war im Vorfeld von Adeyemi die Rede gewesen. Der Dortmunder hatte im November 2023 nach einer ausgebliebenen Nominierung durch Bundestrainer Julian Nagelsmann auf eigenen Wunsch bei der U21 abgesagt, um lieber in Dortmund zu trainieren. „Ich war mir meiner Entscheidung bewusst, es war eine persönliche Entscheidung“, erläuterte Adeyemi, der von DFB-Präsident Bernd Neuendorf scharf kritisiert worden war.

Nach einem ausgiebigen Gespräch mit Di Salvo sind alle Irritationen längst ausgeräumt. Und der viermalige A-Nationalspieler unterstrich seine Ambitionen mit einem überzeugenden Auftritt auf und neben dem Rasen. Der U21-Nationaltrainer freute sich, dass Adeyemi so überzeugend wieder in die Mannschaft fand. Auch das Drumherum sei tipptopp gewesen, sagte er.

Di Salvo hat „überhaupt keine Angst“

Adeyemi kehrt gestärkt zum Champions-League-Finalisten nach Dortmund zurück. „Letzten Endes muss er im Verein Gas geben“, sagte Di Salvo. Vor dem Szenario, dass Adeyemi demnächst bei Nagelsmann und nicht bei ihm spielt, hat Di Salvo „überhaupt keine Angst“.

Außer Adeyemi sorgten gegen die überforderten Esten der Stuttgarter Nick Woltemade per Doppelpack sowie Nicolo Tresoldi von Hannover 96, Kapitän Eric Martel vom 1. FC Köln, Max Rosenfelder vom SC Freiburg, der Kölner Tim Lemperle und der Frankfurter Ansgar Knauff für die deutschen Tore. „Dieses Spiel können wir erstmal genießen, auch mit den Toren, die wir gemacht haben“, sagte Di Salvo. Gegen Bulgarien wolle man „definitiv den Sack zumachen“, sagte der U21-Nationaltrainer.