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DIN-Norm  DIN-Norm : Genormter Alltag

Von Antonie Städter 16.10.2016, 10:00
Dass Gullydeckel genormt sind, lässt sich  an der DIN-Kennung sehen, die darauf aufgebracht ist. Immerhin 46 Seiten umfasst allein Teil 1 der Norm zu „Aufsätzen und Abdeckungen für Verkehrsflächen“.
Dass Gullydeckel genormt sind, lässt sich  an der DIN-Kennung sehen, die darauf aufgebracht ist. Immerhin 46 Seiten umfasst allein Teil 1 der Norm zu „Aufsätzen und Abdeckungen für Verkehrsflächen“. Stedtler

Wir bemerken es nicht, wenn wir eine Glühbirne in die Fassung drehen, ein A4-Blatt ins Kuvert stecken oder wenn uns in der Küche ein Messer runterfällt. Zumindest ist uns nicht bewusst, dass sich über derlei Alltäglichkeiten schon einmal Fachleute bis ins kleinste Detail Gedanken gemacht haben: Wie muss eine Glühbirne, wie die Fassung beschaffen sein, damit beides zusammenpasst? Welches Format hat Standard-Papier; was müssen Messer aushalten können?

Es gibt unzählige Normen (nicht nur) im Alltag - vom Handy-Vertrag bis zum Kronenmundstück an der Bierflasche aus Glas. Genau gesagt, sind es aktuell rund 33.000 DIN-Normen. Der Weltnormentag erinnert immer am 14. Oktober an die Bedeutung von Normen und Standards.

Sie erleichtern den Alltag, indem sie klären, wann eine Sache für den Gebrauch geeignet oder eine Dienstleistung rechtmäßig ist. Sie machen Geräte kompatibel, beschäftigen sich mit der Sicherheit von Produkten oder ihrer Verträglichkeit mit der Umwelt. Wobei es heutzutage etliche internationale Normen gibt.

Jedoch handelt es sich bei den Normen nicht um Gesetze, sondern: Die Anwendung ist freiwillig - allerdings nicht selten Kriterium etwa bei öffentlichen Ausschreibungen oder in Verträgen zwischen Unternehmen. Die Normentexte werden von jenen, die sie nutzen wollen, gekauft.

Beim Deutschen Institut für Normung in Berlin (DIN) laufen die Fäden in Sachen Standardisierung in Deutschland zusammen: Rund 600 Mitarbeiter sind bei der DIN-Gruppe tätig und organisieren die Arbeit an Normen.

Daran wiederum sind mehr als 32.000 Experten beteiligt, die sogenannten interessierten Kreise - zum Beispiel aus Industrie, Verbänden, Behörden, Hochschulen oder Verbraucher-Vertreter. Bei der Entwicklung von Standards müssen alle Beteiligten einen Konsens finden.

Unstrittig: Normen sollten auf der Höhe der Zeit und dem Stand der Technik sein. DIN-Normen werden laut dem Institut spätestens alle fünf Jahre auf Aktualität geprüft - wenn nötig verändert oder zurückgezogen. (mz)