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Die Toten des Jahres Die Toten des Jahres: Von diesen berühmten Menschen nahmen wir 2015 Abschied

21.12.2015, 10:08
Diplom-Meteorologe Ben Wettervogel im Januar 2005
Diplom-Meteorologe Ben Wettervogel im Januar 2005 dpa Lizenz

Januar

Udo Lattek: Mit acht Meistertiteln war er der erfolgreichste Fußballtrainer der Bundesliga. Mit dem FC Bayern gewann er 1974 den Europapokal der Landesmeister und 1979 führte er Borussia Mönchengladbach zum Sieg im UEFA-Pokal. Mit dem FC Barcelona holte er 1982 den Europapokal der Pokalsieger. Lattek starb am 31. Januar im Alter von 80 Jahren.

Richard von Weizsäcker: In seiner zehnjährigen Amtszeit als Bundespräsident bis 1994 beeinflusste er mit wegweisenden Reden das politische Klima Deutschlands. In seiner berühmten Rede vom 8. Mai 1985 bezeichnete er das Kriegsende als Tag der Befreiung auch für die Deutschen. Weizsäcker starb am 21. Januar im Alter von 94 Jahren.

Februar

Ben Wettervogel: Er hieß Benedikt Ludger Vogel, nannte sich aber offiziell Ben Wettervogel. Das Wettervorhersagen war sein Leben. Neun Jahre lang erzählte er den Deutschen, was sie von Tag erwarten konnten. Ende 2014 kündigte ihm das ZDF – wegen Alkoholproblemen. Der 53-Jährige erschoss sich am 2. Februar in seiner Berliner Wohnung.

Leonard Nimoy: Als Mr. Spock aus „Raumschiff Enterprise“ wurde er mit seinen spitzen Ohren, dem Vulkaniergruß und der hochgezogenen Augenbraue („faszinierend“) weltberühmt. Seine Autobiografie nannte er „Ich bin Spock“. Am 27. Februar starb er mit 83 Jahren an einer Lungenerkrankung, die er selbst auf starkes Rauchen zurückführte.

März

Karina Kraushaar: Die Schauspielerin starb am 5. März mit 43 Jahren vereinsamt. Sie wurde bewusstlos in ihrer Wohnung gefunden. Durch die Serie „Hallo Robbie!“ (2002-2007) war sie einst bekannt geworden, doch dann blieben die Rollen aus.

Karl Moik: Er war der Typ Mann, der Hemden mit weißem Kragen trug. Jahrzehnte prägte er mit seiner Leutseligkeit den „Musikantenstadl“. Doch 2005 tauschte ihn die ARD gegen Andy Borg aus. Während seiner letzten Show erlitt Moik einen Schwächeanfall. Er haderte mit seinem Rauswurf. Am 26. März starb er mit 76 Jahren in Salzburg.

Helmut Dietl: Der Regisseur und Drehbuchautor schuf „Kir Royal“, „Monaco Franze“ und „Schtonk!“. Er starb am 30. März mit 70 Jahren an einer Lungenkrebserkankung, die er 2013 öffentlich gemacht hatte.

Auf der nächsten Seite erinnern wir an weitere, bedeutende Namen.

April

Günter Grass: Der Deutsche galt als einer der weltweit bedeutendsten Autoren der Gegenwart. Bereits sein erster Roman „Die Blechtrommel“ (1959) begründete seinen Ruhm. Grass erhielt 1999 den Literaturnobelpreis. Grass starb am 13. April im Alter von 87 Jahren.

Klaus Bednarz: Der gebürtige Brandenburger war einer der profiliertesten bundesdeutschen Fernsehjournalisten. Als Moderator des WDR-Magazins „Monitor“ zeigte er von 1983 bis 2001 Missstände in Deutschland auf. Markenzeichen war sein Pullover. Bednarz starb am 14. April und wurde 72 Jahre alt.

James Last: Der Bandleader, Komponist, Arrangeur und Musikproduzent kreierte mit seinem 40-köpfigen Orchester den „Happy Sound“. Seine Stimmungsplatten durften in keinem Partykeller fehlen. Und James Last stand vor den Musikern und dirigierte wippend. Mit 86 Jahren starb er in Florida, sein letztes Konzert war am 26. April in Köln .

Mai

B.B. King: Der US-amerikanische Sänger und Gitarrist gehörte zu den prägenden Größen des Blues. King veröffentlichte mehr als 50 Alben und gewann 15 Grammys. Der Musiker starb am 14.5. im Alter von 89 Jahren.

Elisabeth Wiedemann: Sie musste sich von „Ekel Alfred“ in der Kult-Serie „Ein Herz und eine Seele“ immer „dusselige Kuh“ nennen lassen. Sie starb am 26. Mai. Mit 89 Jahren war sie die letzte Überlebende des legendären Serienquartetts, zu dem außer ihr Heinz Schubert (†74), Hildegard Krekel (†60) und Diether Krebs (†53) gehörten.

Alfred Neven DuMont: Er war einer der letzten großen Verlegerpersönlichkeiten. Als Sproß einer traditionsreichen Kölner Zeitungsdynastie gestaltete er über Jahrzehnte das nach seiner Familie benannte Medienhaus und prägte die deutsche Medienlandschaft. Der Verleger starb am 30.5. im Alter von 88 Jahren.

Juni

Pierre Brice: Für die Deutschen war er zeitlebens Winnetou. Gut, edel, schön. Am 6. Juni starb Pierre Brice im Alter von 86 Jahren. Im September ließ seine Frau – ganz schmucklos in einer Lagerhalle – seinen Nachlass versteigern, darunter Winnetous Silberbüchse. „Du musst loslassen können“, habe er immer gesagt. Und das tat sie.

Christopher Lee: Er war der ideale „Dracula“. „Meister des Schaurigen“ wurde er einmal genannt. Zuletzt spielte er den Zauberer Saruman in „Der Herr der Ringe" und „Der Hobbit". 1992 machte die Queen ihm zum „Sir“. Am 7. Juni starb er im Alter von 93 Jahren.

Harry Rowohlt: Der Schriftsteller, Kolumnist, Übersetzer und Rezitator war vielen auch als „Penner Harry“ aus der „Lindenstraße“ bekannt. Er starb am 15. Juni im Alter von 70 Jahren.

Demis Roussous: Der griechischstämmige Sänger starb am 15. Juni mit 68 Jahren. Sein bekanntester Hit war „Goodbye, My Love, Goodbye“. 1985 war er an Bord des TWA-Fluges 847 von Athen nach Rom, als dieser von Mitgliedern der Hisbollah entführt wurde. Roussos wurde zusammen mit sieben weiteren Geiseln nach fünf Tagen freigelassen.

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Juli

Omar Sharif: Der „Doktor Schiwago“-Darsteller starb am 10. Juli im Alter von 83 Jahren an einem Herzinfarkt. Seine letzte große Rolle hatte er im Film "Herr Ibrahim und die Blumen des Koran". Dafür erhielt er 2004 den französischen Filmpreis César als bester Hauptdarsteller.

Bobbi Kristina Brown: Sie wurde wie ihre Mutter Whitney Houston leblos in der Badewanne gefunden. Sechs Monate lang liegt die 22-jährige Bobbi Kristina Brown im Koma, am 26. Juli stirbt sie. Gerichtsmediziner ermitteln die Todesursache, sie wird aber wegen laufender Ermittlungen geheim gehalten. Unter Verdacht steht ihr Lebensgefährte.

August

Johanna Quandt: Die Sekretärin stieg zu einer der reichsten Frauen der Welt auf. Die Witwe des Großindustriellen Herbert Quandt und erfolgreiche Unternehmerin kontrollierte fast 47 Prozent am Autobauer BMW. Quandt starb am 3. August und wurde 89 Jahre alt.

Gerhard Mayer-Vorfelder: Von 2001 bis 2006 war er DFB-Präsident, ab 2004 gemeinsam mit Theo Zwanziger. Zuvor leitete er von 1975 bis 2000 den VfB Stuttgart. Mayer-Vorfelder war in Baden-Württembergs Kultus- und Finanzminister. Seine Karriere war nicht frei von Skandalen. Mayer-Vorfelder starb am 17. August im Alter von 82 Jahren.

Egon Bahr: Der SPD-Politiker war ein enger Vertrauter des früheren Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) und gilt als Architekt der deutschen Ostpolitik. Er verhandelte mit Moskau und Warschau über die Verträge zur Normalisierung der Beziehungen. 1972 wurde er Bundesminister für besondere Aufgaben und unter Helmut Schmidt bis 1976 Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Bahr starb am 19. August im Alter von 93 Jahren.

September

Ellis Kaut: Die Erfindern des Pumuckls starb am 24. September im Alter von 94 Jahren. Kurz zuvor hatte sie noch erreicht, dass die „Verschlankung“ ihres Pumuckls in neuen Zeichnungen wieder rückgängig gemacht wurde.

Hellmuth Karasek: Der Literaturkritiker und Autor prägte an der Seite des verstorbenen Marcel Reich-Ranicki die ZDF-Sendung „Das Literarische Quartett“. Als Journalist schrieb er für diverse Zeitungen, war Theaterkritiker bei der Wochenzeitung „Die Zeit“ und Kulturressortchef beim „Spiegel“. Karasek starb am 29. September im Alter von 81 Jahren.

Auf der nächsten Seite erinnern wir an weitere, bedeutende Namen.

Oktober

Henning Mankell: Der meistgelesene Krimi-Autor der Welt wurde 67 Jahre alt. Bekannt wurde er durch seine Geschichten um den Ermittler Kurt Wallander. Mankell erlag am 5. Oktober seiner Krebserkrankung.

November

Günter Schabowski: Der frühere SED-Funktionär starb am 1. November im Alter von 86 Jahren. Schabowski verkündete in der legendären Pressekonferenz am 9. November 1989 beiläufig die Öffnung der Mauer. Später brach er mit seiner Vergangenheit.

Helmut Schmidt: Mit Helmut Schmidt starb am 10.11. eine politische und moralische Autorität. In die Amtszeit des SPD-Altkanzlers von 1974 bis 1982 fielen Ölkrise, RAF-Terror und Nato-Nachrüstung. Als Innensenator Hamburgs machte er sich 1962 bei der großen Sturmflut einen Namen als Krisenmanager. Der Hanseat war 32 Jahre Herausgeber der Wochenzeitung „Die Zeit“. Der Kettenraucher, der 96 Jahre alt wurde, galt vielen als Vorbild.

Dezember

Scott Weiland: Der frühere Sänger der Stone Temple Pilots starb am 3. Dezember mit 48 Jahren. Er wurde tot in seinem Tourbus gefunden. Weiland hatte mehrmals mit Drogenexzessen für Schlagzeilen gesorgt und saß wegen Drogenbesitzes sowie wegen Trunkenheit am Steuer im Gefängnis.

Douglas Tompkins: Der US-Multimillionär war Mitbegründer der Outdoor-Marke The North Face und des Modeunternehmens Esprit. Nach dem Verkauf der Firmen widmete er sich Umweltprojekten. Tompkins starb am 8. Dezember im Alter von 72 Jahren bei einer Kajaktour.

Lemmy Kilmister Der Frontmann der Heavy-Metal-Band Motörhead starb am 28.Dezember im Alter von 70 Jahren. Nur zwei Tage zuvor hatte er von seiner Krebserkrankung erfahren. Für Anfang 2016 war noch eine Tour in Europa geplant.

(cv, dpa)

Karl Moik im Jahr 2010.
Karl Moik im Jahr 2010.
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Der Verleger Alfred Neven DuMont im Januar 2015.
Der Verleger Alfred Neven DuMont im Januar 2015.
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Harry Rowohlt im Jahr 2011
Harry Rowohlt im Jahr 2011
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Der Ägyptische Schauspieler Omar Sharif in Qatar, 2011.
Der Ägyptische Schauspieler Omar Sharif in Qatar, 2011.
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Bobbi Kristina Brown (r.) mit ihrer Mutter Whitney Houston im Jahr 2011
Bobbi Kristina Brown (r.) mit ihrer Mutter Whitney Houston im Jahr 2011
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Egon Bahr im Jahr 2014
Egon Bahr im Jahr 2014
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Hellmuth Karasek auf der Frankfurter Buchmesse 2013.
Hellmuth Karasek auf der Frankfurter Buchmesse 2013.
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Der US-Multimillionär Tompkins auf seinem Grundstück in Chile. Nach dem Verkauf der Modefirmen widmete er sich Umweltprojekten.
Der US-Multimillionär Tompkins auf seinem Grundstück in Chile. Nach dem Verkauf der Modefirmen widmete er sich Umweltprojekten.
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Henning Mankell im November 2014
Henning Mankell im November 2014
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Helmut Schmidt 2009 bei einer Diskussion in Frankfurt.
Helmut Schmidt 2009 bei einer Diskussion in Frankfurt.
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Scott Weiland auf den „Classic Rock Roll of Honour“ in Kalifornien 2014.
Scott Weiland auf den „Classic Rock Roll of Honour“ in Kalifornien 2014.
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Lemmy Kilmister spielte mit Motörhead im November noch ein Konzert in München.
Lemmy Kilmister spielte mit Motörhead im November noch ein Konzert in München.
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Richard von Weizsäcker, Helmut Schmidt, Harry Rowohlt, Omar Sharif, Günter Grass
Richard von Weizsäcker, Helmut Schmidt, Harry Rowohlt, Omar Sharif, Günter Grass
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Die Trainerlegende Udo Lattek zu Gast bei „Menschen bei Maischberger“ 2012.
Die Trainerlegende Udo Lattek zu Gast bei „Menschen bei Maischberger“ 2012.
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