Fotografie Die Seele Sylts - Lüneburger Foto-Ausstellung
Die Kunsthalle Lüneburg zeigt eine umfassende Ausstellung zur Kultinsel Sylt. Auf historischen Fotos sind die Anfänge des Tourismus an der Nordsee dokumentiert.
![Carsten Junge ist der Geschäftsführer der Kulturbäckerei.](https://bmg-images.forward-publishing.io/2025/02/15/f2488a33-aabc-4bce-a9fb-159fa209c485.jpeg?w=1024&auto=format)
Lüneburg - Badespaß in Retro-Badeanzügen, wilde Dünenlandschaften und fast unbewohnte Landstriche: Die Kunsthalle Lüneburg zeigt Fotografien von Bleicke Bleicken (1898-1973) zu den Anfängen des Tourismus auf Sylt. Von Sonntag an bis zum 13. April gibt die Ausstellung Einblicke in das Leben und die raue Landschaft auf der Insel in den 1930er bis 1950er Jahren. Der Eintritt ist frei.
„Das war eine Zeit, in der die Fotografie erst im Aufkommen war, Bleicke Bleicken war Lehrer und sein Leben lang Fotoamateur“, sagt Carsten Junge, Geschäftsführer der Kulturbäckerei. Die Fotos in schwarz-weiß erzählen vom harten Alltag der Sylter - beim Scheren von Schafen, als Fischer oder auf den Karren der Bauern.
Als Kontrast dokumentierte er die ersten Befestigungen mit Steinen an den Stränden gegen die Gewalten der Nordsee und die Anfänge des Tourismus. Viele frisch gebuddelte und verzierte Sandburgen sowie Badegäste in formaler Kleidung - sogar mit Schlips - sind zu sehen.
Schon damals Mangel an Wohnraum für Einheimische
„Später als Bürgermeister von Kampen sorgte er dafür, dass keine hohen Häuser gebaut und sie mit Reet gedeckt wurden“, erzählt Junge. Bleicken habe schon in den 1950er Jahren den Mangel an Wohnraum für Einheimische thematisiert. „Er hat eine spannende Vita und die Fotos sind Dokumente der Zeit, die es heute nicht mehr gibt“, betont Junge.
Die Aufnahmen des auf Sylt geborenen Inselchronisten sind Leihgaben der Sammlung Jürgen Joost, dem Nachlass Bleickens, betreut von seiner Tochter Anke Bleicken, und den Sölring Museen. Rund 3.800 Bilder sind erhalten.