Ausstellungen Deutsches Hygiene-Museum widmet sich der Luft
Momentan herrscht gerade in der Politik dicke Luft. Die globale Klimakrise hat Luftverschmutzung schon seit langem als Problem deutlich gemacht. Deshalb kommt eine Ausstellung zur Luft gerade recht.
Dresden - Das Deutsche Hygiene-Museum Dresden macht sich mit einem wichtigen Thema Luft. Unter dem Titel „Luft. Eine für alle“ widmet sich eine Sonderausstellung einem Lebenselixier des Menschen. Lange Zeit habe der Luftraum als „Niemandsland“ gegolten, in das unbedacht Schadstoffe ausgestoßen werden können, teilte das Museum mit. „Heute wächst das Bewusstsein dafür, dass die Luft als ein globales Gemeingut zu begreifen ist, für dessen Nutzung verbindliche Regeln und Verantwortlichkeiten vereinbart werden müssen.“
An vielen Orten der Erde kann kaum noch geatmet werden
Für die Besucher der Ausstellung soll deutlich werden, in welcher Weise das Leben in und mit der Luft von vielschichtigen Zusammenhängen und gegenseitigen Abhängigkeiten geprägt ist, hieß es. Die physikalische Beschaffenheit der Luft zeige, welchen drastischen Einfluss ihre Nutzung durch den Menschen hat.
„Die Verschmutzung und Erwärmung des planetaren Luftraums betreffen heute alle Lebewesen. An vielen Orten der Erde kann inzwischen kaum noch geatmet werden – und für manche Lebewesen ist es schwerer als für andere“, heißt es in der Mitteilung.
Luftarchiv enthält auch Luft aus dem Polarkreis
Nach Angaben des Museums möchte die Ausstellung der drängenden Frage nachgehen, was getan werden kann und muss, um die Luft als ein überlebensnotwendiges Gut für alle künftig zu erhalten. Neben natur- und kulturwissenschaftlichen Zugängen soll Luft an zahlreichen interaktiven Stationen und in „atmosphärischen Experimenten“ erlebbar gemacht werden.
Die Schau beginnt mit einem „Luftarchiv“. Mehr als 200 Menschen haben dafür Luftproben eingefangen - darunter Luft aus dem Polarkreis und Luft aus Omas Küche.
Kanarienvögel waren einst Gradmesser für gute Luft im Bergwerk
Weitere Abteilungen der Ausstellung laufen unter der Bezeichnung „Unsichtbar - Luft als Verbindung“, „Vermessen - Luft unter Kontrolle“ und „Streitbar – Luft als Gemeingut“. Exponate sind unter anderem das Modell eines Höhenwindrades und ein Vogelkäfig mit Sauerstoffzylinder.
Ab dem 19. Jahrhundert warnten im Bergbau Kanarienvögel vor schädlichen Gasgemischen in der Grube. Hört ein Vogel auf zu singen, war das ein Alarmzeichen. Die Bergleute brachten sich umgehend in Sicherheit.
Podcast „Das Luftschloss“ begleitet die Ausstellung
Begleitet wird die Sonderausstellung durch Workshops, künstlerische Arbeiten und einen Podcast namens „Das Luftschloss“. Er will in vier Folgen dem Thema Luft verschlungenen Wegen auf den Grund gehen, hieß es.
In der Installation „Frischer Wind gefällig?“ ist eine Turbine verbaut. Besucher können dort die Windgeschwindigkeit mit einem Regler bis zur Orkanstärke hochdrehen, ein Selfie machen und das Foto ins digitale Gästebuch hochladen.
Die Schau öffnet am Samstag und ist bis zum 10. August 2025 zu sehen.