Deutsche Grillmeisterschaften Deutsche Grillmeisterschaften: Bärlauchbratwurst und Erdbeeren
Pirmasens/dpa. - Wer bei den Deutschen Grillmeisterschaften inPirmasens mit dickbäuchige Männern in bunten Küchenschürzen gerechnethatte, war auf der falschen Fährte. Statt mit großer Gabel und einemGlas Bier in der Hand fielen die Profis der Gourmet-Grillkulturdadurch auf, dass sie sich in bunten Kostümen wie aus dem Film «Herrder Ringe» hinter dem Rost präsentierten. Ihre fantasievollenGrillgerichte wie Bärlauchbratwurst, Wildlachs in Fischsud oderGrillgemüse in Balsamicosud brutzelten sie in kleinen offenen Zeltenund zauberten Verzierungen aus Senf oder Salatblättern auf denTellerrand.
Anders als die 35 Millionen Freizeitgriller in der Bundesrepublik,für die gerade bei Sonnenschein pur und leichtem Wind die neueFreiluft-Saison begonnen hat, durften am Sonntag auf dem PirmasenserExe nur die besten vorqualifizierten 17 Grillteams starten. Bei denAmateuren, wo die «Lappenwender» aus Bonn gegen das «InternationalDrinking Team» aus München oder «Die Zunftgriller» aus dem hessischenGelnhausen kämpften, war mit den sieben strohhutbedeckten «Cooking-Sisters» aus Pirmasens auch das einzige reine Damenteam dabei. Fürdie Rostocker «Klippengriller», die bei der letzten Grill-Weltmeisterschaft 2001 für Deutschland den zehnten Platz erkämpfthatten, meinte Teamsprecher Thomas Haase: «Das Schönste beim Grillenist doch die Geselligkeit.»
Die Titelverteidiger bei den Profis, «Die 5 Schwaben» ausTübingen, brutzelten derweil auf einem runden Gasgrill einfünfgängiges Menü mit einem Würstchen-Karussell als Entree und einemauf dem Rost zubereiteten Erdbeer-Ricotta-Gratin als Dessert. Ihrevermutlich härtesten Konkurrenten, das zehn Männer und eine Frauzählende «Gourmet-Grill-Team» aus Pforzheim, konterte alsGaumenkitzler unter anderem mit Spareribs, Kartoffeltalern und einemPfannkuchen-Dessert.
«Achtung, wenn der Grill beim Brutzeln qualmt, ist etwas falschgemacht worden», gab der Geschäftsführer der veranstaltenden GermanBarbecue Association, Joachim Labudka-Winkler, als Faustregel denmehr als 30 000 Besuchern bei den Deutschen Grillmeisterschaften mitauf den Weg. «Die meisten Fehler der Hobby-Griller sind zu heißeTemperaturen, zu wenig Geduld und viel zu viel Holzkohle».
Die 40 Fachjuroren der Deutschen Grillmeisterschaften -Metzgermeister, Köche und Partyservice-Chefs - hatten die Gerichte im«Blindversuch» nach Geschmack und außerdem per Augenschein auch nachGarstufe, Rezeptharmonie, Aussehen, Mannschaftsdekoration undPräsentation am Tisch zu bewerten. Für die deutschen Grillchampionsgab es Pokale, Preisgelder von insgesamt 3000 Euro und Tickets zu dennächsten Grilleuropameisterschaften in Ungarn.
