Kriminalität Deutlicher Anstieg bei registrierten Messerangriffen
In Thüringen werden immer mehr Attacken mit Messern erfasst. Der Innenminister sieht statistische Gründe, fordert aber auch mehr Sensibilität in der Gesellschaft.

Erfurt - Die Zahl der polizeilich erfassten Messerangriffe ist in Thüringen deutlich gestiegen. Im Jahr 2024 wurden 791 solcher Attacken erfasst, wie aus der neuen Kriminalitätsstatistik hervorgeht, die Innenminister Georg Maier (SPD) und der stellvertretende Chef des Landeskriminalamtes, Heiko Schmidt, in Erfurt vorstellten. Im Jahr 2023 hatte es noch 418 Messerangriffe gegeben, im Jahr davor 267.
Maier sprach von einer „signifikanten Steigerung“. Schmidt sagte, die hohe Aufklärungsquote von 89 Prozent in diesem Bereich könne nicht darüber hinwegtäuschen, „dass wir hier ein Problem haben“.
Zugleich wiesen er und Maier darauf hin, dass die Daten zu Messerangriffen erst seit ein paar Jahren genauer erfasst werden. „Möglicherweise war die Zahl der Messerangriffe auch schon vor 2020 auf einem hohen Niveau“, sei aber vielleicht durch statistische Ungenauigkeiten nicht in der Form in den Zahlen sichtbar gewesen, sagte Schmidt. Maier forderte bei dem Thema mehr gesellschaftliche Sensibilität. „Es ist eben nicht trivial, mit Messern zu hantieren.“