Sparkassenverband Deutlich weniger Kredite in Brandenburg vergeben
Berlin - Unter anderem wegen gestiegener Zinsen ist das Interesse an Krediten bei den Brandenburger Sparkassen deutlich gesunken. Im ersten Halbjahr vergaben die elf Sparkassen in Brandenburg neue Kredite in Höhe von 1,1 Milliarden Euro - ein Minus von 36,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Wie der Ostdeutsche Sparkassenverband (OSV) am Dienstag mitteilte, gingen 584 Millionen Euro an Privatpersonen und weitere 516 Millionen Euro an Unternehmen und Selbstständige. Der Geschäftsführende Präsident des OSV, Ludger Weskamp, rief die Politik auf, die Menschen zu ermutigen und ihnen Orientierung zu geben, anstatt sie zu verunsichern.
Viele Menschen, die gern Wohneigentum bilden wollten, würden die Pläne verschieben angesichts der gestiegenen Verbraucherpreise, der inzwischen deutlich höheren Finanzierungskosten sowie der gestiegenen Baupreise. Die Diskussionen um das Gebäudeenergiegesetz hätten zum Einbruch bei den Immobilienkrediten, auch in den Bereichen der Sanierung, beigetragen. Weskamp sprach sich für gezielte Steuererleichterungen aus, beispielsweise bei der Grunderwerbsteuer. Die selbst genutzte Immobilie sei eine gute Altersvorsorge. „Es ist durchaus sinnvoll, für das erste Eigenheim auf diese Steuer zu verzichten“, sagte Weskamp laut Mitteilung.