2. Bundesliga Der Druck auf Schalke bleibt groß: „HSV andere Geschichte“
Zuletzt gibt es ein kleines Erfolgserlebnis, aber bis Weihnachten warten harte Brocken auf Schalke 04. Trainer van Wonderen weiß, was auf ihn und sein Team zukommt. Die Unruhe im Umfeld bleibt groß.
Gelsenkirchen - Rückenwind mitnehmen, Absturz vermeiden: Für den FC Schalke 04 bleibt der Druck im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga groß. Hamburger SV, SC Paderborn und Fortuna Düsseldorf heißen drei der kommenden vier Gegner des angeschlagenen Revierriesens, den pessimistische Beobachter nach den Duellen mit den Spitzenteams bis Weihnachten längst wieder auf einem Abstiegsplatz erwarten.
Trainer Kees van Wonderen, der nach zwei Spielen ohne Niederlage nicht mehr täglich aus dem Umfeld angegriffen wird, fordert vor dem Spiel am Samstag (20.30 Uhr/Sky) beim Tabellenfünften HSV eine andere Denkweise. „Wir müssen positiv nach vorne schauen“, sagte der Niederländer, der gleichwohl zugab: „Das sind Spiele, in denen wir herausgefordert werden.“
Trotz Regensburg-Sieg ist Status quo viel zu wenig
Mit dem - allerdings auch dürftigen - 0:0 beim SSV Ulm und dem 2:0 bei Jahn Regensburg verschaffte sich Schalke gegen direkte Konkurrenten etwas Luft und kletterte zumindest auf Rang 14. Dass dies immer noch viel zu wenig ist, wurde gerade erst auf der hitzigen Mitgliederversammlung des noch mit 162 Millionen Euro verschuldeten Traditionsclubs deutlich. Über sieben Stunden lang durfte sich da die Führungsriege um Präsident Matthias Tillmann und Aufsichtsratschef Axel Hefer beschimpfen und Trainer van Wonderen verhöhnen lassen.
Der hatte nach drei Niederlagen aus seinen ersten drei Pflichtspielen schon wieder vor dem Aus gestanden. Ausgestanden ist das Thema wohl kaum und dürfte bei Niederlagen gegen stärkeren Teams wieder hochkochen. „Wir brauchen weitere Erfolge“, sagte van Wonderen. Dass schon am Samstag der nächste Rückschlag droht, weiß auch er. Den kommenden Gegner sieht er sogar auf einem höheren Niveau als den Bundesligisten Augsburg, wo Schalke im DFB-Pokal chancenlos war.
„Der HSV wird wieder eine andere Geschichte als Regensburg, Ulm oder Augsburg“, sagte der 55 Jahre alte Schalke-Coach. „Wir fahren zu einem großen Verein, mit großer Geschichte und einer großen Mannschaft“, urteilte van Wonderen. Bis auf den letzten Aspekt dieser Aussage trifft dies auch auf Schalke zu. Der aktuelle Kader - das räumte selbst die Clubführung auf der Mitgliederversammlung ein - genügt kaum den Erwartungen.
Wieder mehr personelle Optionen
Immerhin hat van Wonderen beim HSV wieder mehr Optionen zur Verfügung. Unter anderem kehrt Abwehrspieler Tomas Kalas zurück. „Der Kader sieht jetzt gut aus“, sagte der Coach. Wie gut er wirklich ist, wird sich in den kommenden Spielen beim Fünften HSV, beim Zweiten Paderborn und gegen den Dritten Düsseldorf zeigen.