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Streit um „Görli“ Demonstranten kritisieren Zaun um den Görlitzer Park

Der Senat will den Görlitzer Park nachts abschließen lassen. Doch die Proteste dagegen reißen nicht ab. Die Botschaft ist eindeutig: „Der Görli bleibt auf!“.

Von dpa 01.03.2025, 15:55
Klare Botschaft der Demonstranten: Von den Plänen des schwarz-roten Senats, den Görlitzer Park nachts zu verschließen, halten sie nichts.
Klare Botschaft der Demonstranten: Von den Plänen des schwarz-roten Senats, den Görlitzer Park nachts zu verschließen, halten sie nichts. Fabian Sommer/dpa

Berlin - Gegen die Pläne des schwarz-roten Senats, den Görlitzer Park in Kreuzberg nachts abzuschließen, gab es erneut Proteste. Die Veranstalter der „Mitmach-Parade rund um & durch den Görli“ bezeichneten die Ankündigung von Berlins Regierendem Bürgermeister Kai Wegner (CDU), einen Zaun um den Park bauen zu lassen, als populistischen Quatsch. 

Sie kritisierten, ein Zaun und die nächtliche Schließung seien keine Lösung. Ein Zaun helfe nicht gegen Drogenhandel, Gewalt oder Obdachlosigkeit. Stattdessen forderten sie Investitionen in soziale Projekte im Kiez um den Park. „Der Görli bleibt auf!“, lautete entsprechend die Forderung auf einem großen Banner der Demonstrantinnen und Demonstranten. 

Zaun kostet über eine Million Euro

Wegner hatte mehrfach erklärt, der „Görli“ sei nach wie vor ein Hotspot der Kriminalität, werde aber als Ort der Erholung für Familien, Kinder oder ältere Menschen dringend gebraucht. Ihn nachts zu verschließen, könne dazu beitragen, die Zahl der Straftaten zu verringern. 

Viel Vertrauen zeigten die Demonstranten in solche Einschätzungen nicht: „Kai Wegner lügt dich an“ war auf einem weiteren Banner zu lesen. Nach Angaben der Berliner Polizei nahmen mehr als 300 Menschen an der Demonstration teil. Zwischenfälle oder Straftaten wurden bis zum Nachmittag nicht bekannt. 

Die Kosten für den Zaun werden auf etwa 1,2 Millionen Euro geschätzt. Hinzu kommen 900.000 Euro für eine neue Beleuchtung und jährlich mindestens 800.000 Euro für Personal, das die nächtliche Schließung umsetzt. Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hatte vergeblich versucht, das Projekt gerichtlich zu verhindern. Es wird erwartet, dass die Baumaßnahmen schon bald beginnen.