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Dannenröder Forst Dannenröder Forst: Polizei holt letzte Umweltaktivisten aus den Bäumen

08.12.2020, 13:26
Polizisten tragen drei Aktivisten, die ihre Arme in Metallrohre gesteckt und sich so miteinander verbunden haben, aus dem letzten verbliebenen Camp im Dannenröder Forst.
Polizisten tragen drei Aktivisten, die ihre Arme in Metallrohre gesteckt und sich so miteinander verbunden haben, aus dem letzten verbliebenen Camp im Dannenröder Forst. dpa

Homberg/Ohm - Die Polizei hat im Dannenröder Forst das letzte verbliebene Camp von Gegnern der Autobahn 49 geräumt. Die Räumungsarbeiten seien jetzt abgeschlossen, teilte die Polizei am Dienstagnachmittag auf Twitter mit. Zuvor hatten sich erneut Umweltaktivisten in Baumhäuser und andere hohe Gebilde zurückgezogen.

„Die letzte Person ist durch unsere Einsatzkräfte sicher aus der Höhe zurück auf den Boden gebracht worden“, hieß es. Jetzt müssten noch die Bauten entfernt werden, sagte ein Polizeisprecher. Damit stehen auch die Rodungsarbeiten für den Weiterbau der A49 vor ihrem Abschluss. Die Aktivsten kündigten an, auch nach Ende der Räumung und Baumfällungen ihren Protest gegen den Autobahnausbau fortzusetzen.

Protest gegen die Rodungsarbeiten

Der Großeinsatz der Polizei und die Rodungen für die neue Autobahntrasse begannen am 10. November. Bereits zuvor waren im Herrenwald bei Stadtallendorf sowie im Maulbacher Wald bei Homberg Bäume gefällt worden - insgesamt geht es nach Angaben der Projektgesellschaft Deges um eine Rodungsfläche von rund 85 Hektar.

Umwelt- und Klimaschützer hatten den Dannenröder Wald, der das Zentrum der Proteste ist, vor mehr als einem Jahr besetzt, um die Abholzungen zu verhindern und für eine klimafreundliche Verkehrswende zu demonstrieren.

Befürworter erhoffen sich durch den Lückenschluss der A49 weniger Verkehrsbelastung in den Dörfern der Region sowie eine schnellere Anbindung. Die Autobahn soll einmal Kassel und Gießen direkter verbinden. (dpa)