Dänemark Dänemark: Unbekannte stürzen Kleine Meerjungfrau ins Wasser

Kopenhagen/dpa. - Kurz nach ihrem 90. Geburtstag ist die Kleine Meerjungfrau im Hafen Kopenhagens erneut Opfer eines Anschlags geworden. In der Nacht zum Donnerstag stießen Unbekannte das Wahrzeichen der dänischen Hauptstadt mit Gewalt von ihrem Sockel ins Wasser. Möglicherweise sei Sprengstoff oder Werkzeug verwendet worden, um die 175 Kilogramm schwere Statue von ihrem Stein zu stürzen, teilte die Polizei mit.
Die vier Bolzen, mit denen das bei Touristen beliebte Fotomotiv verankert war, seien verbogen. Die Reparatur der Schäden werde voraussichtlich einige Zeit dauern; der Sockel bleibt solange leer. Gegen drei Uhr morgens hatte eine Polizeistreife entdeckt, dass die aus einem Frauenoberkörper mit Fischschwanz bestehende Figur im Wasser lag, anstatt wie gewohnt auf ihrem Stein zu sitzen.
Es ist nicht das erste Mal, dass die nach dem Märchen von Hans- Christian Andersen gestaltete Skulptur beschädigt wurde. So wurde die Meerjungfrau 1964 zum Gegenstand der damals aktuellen «Happening- Kultur», in der Kunst in Aktionen umgesetzt werden sollte. Dabei verlor die Statue ihren Kopf. Ein zweites Mal wurde er ihr 1998 abgesägt. Auch einen Arm verlor die von Edvard Eriksen geschaffene Skulptur durch Kriminelle.
Die Polizei nimmt die Anschläge sehr ernst: In den Fällen, in denen der Figur der Kopf abgetrennt wurde, ermittelte die Mordkommission. Dennoch ist der Anschlag von 1998 bislang nicht aufgeklärt worden. Ende August hatte die 125 Zentimeter kleine Statue Geburtstag, was die Kopenhagener groß feierten: 100 Badenixen formten im Wasser eine «90».