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Mordprozess Dammfleth: Mordprozess gegen Liebespaar - Ex-Freund zerstückelt und Leiche einbetoniert

22.08.2019, 14:39
Das Landgericht in Itzehoe.
Das Landgericht in Itzehoe. dpa

Dammfleth/Itzehoe - Sie sollen den Lebensgefährten der Frau ermordet und zerstückelt haben. Ein halbes Jahr nach dem Fund der einbetonierten Leiche in Dammfleth in Schleswig-Holstein muss sich seit Donnerstag ein Paar vor dem Landgericht Itzehoe verantworten. Angeklagt sind eine 37-jährige Frau und ihr zehn Jahre älterer neuer Freund.

Staatsanwalt Jan-Hendrik Schwitters wirft den beiden vor, im Frühjahr 2017 den ehemaligen Lebensgefährten der Frau umgebracht zu haben. Die Bluttat sollen die beiden gemeinsam geplant und ausgeführt haben. Sie schweigen bislang zu den Vorwürfen.

In ein Kinderzimmer gelockt

„Die Mordermittlungen kamen erst 2019 ins Rollen, weil die Angeklagte ihren Lebensgefährten als vermisst gemeldet hatte“, sagte Staatsanwalt Schwitters. Im Januar 2019 habe jemand „aus dem Umfeld des Haushaltes von sich aus sich den Behörden offenbart“, sagte der Staatsanwalt am Rande der Verhandlung. Später wurden Leichenteile auf dem Grundstück gefunden.

Tatort war laut Anklage ein Kinderzimmer in dem gemeinsam bewohnten Reiterhof. Dort soll der Angeklagte hinter einem Kleiderschrank versteckt auf sein Opfer gewartet haben. Die Frau soll den ahnungslosen Mann unter einem Vorwand dorthin gelockt haben. Als er sich auf einen Stuhl setzte, soll sich der Angeklagte von hinten angeschlichen und ihm zwei Mal in den Kopf geschossen haben.

17 Verhandlungstage anberaumt

Die Anklage stütze sich auf Zeugen aus dem Umfeld der Angeklagten, sagte Staatsanwalt Schwitters. „Zudem - und das wiegt natürlich schwer - ist der Leichnam aufgefunden worden, so wie das einer der Zeugen auch beschrieben hat.“ Rechtsmediziner hätten bei der Untersuchung der Leiche wie vom Zeugen geschildert zwei Einschusslöcher gefunden.

Die Schwurgerichtskammer hat für den Indizienprozess bislang 17 Verhandlungstage anberaumt. Bis Mitte November sollen zahlreiche Zeugen und Sachverständige gehört werden. (dpa)