IT in den Kommunen Cyberangriffe auf Kommunen: Land investiert in Prävention
Der Cyberangriff auf den Landkreis Anhalt-Bitterfeld vor vier Jahren war ein Weckruf. Seitdem investiert das Land verstärkt in Cybersicherheit - und hat jetzt noch einmal nachgelegt.
Magdeburg - Die Landesregierung investiert in den Schutz vor Cyberangriffen. Unter anderem gehe es um die Prävention von Angriffen auf die Verwaltungen des Landes und der Kommunen, teilte das zuständige Digitalministerium mit. Bereits zum Jahreswechsel wurden demnach mehrere Kooperationsverträge mit dem zentralen IT-Dienstleister Dataport geschlossen, teilweise zusammen mit dem Land Schleswig-Holstein.
Unter anderem geht es um die Unterstützung bei Hackerangriffen etwa durch Beratung, Hilfe im Fall eines Cyberangriffs und die Bereithaltung von 25 Laptops zur schnellen Ersthilfe. Damit solle im Notfall die Arbeitsfähigkeit der betroffenen Einrichtung oder Behörde sichergestellt werden. Pro Jahr gibt das Land nach Angaben des Ministeriums rund 800.000 Euro für die Kooperation mit Dataport aus.
Erstmals Sicherheitstag in Magdeburg
Durch die konstant hohe Bedrohungslage sei der Ausbau unumgänglich, teilte das Ministerium mit. Einzelne Kommunen könnten die hohen Kosten und die nur im Bedarfsfall notwendige Unterstützung nicht wirtschaftlich abbilden. Im Jahr 2021 hatte ein Cyberangriff die Verwaltung des Landkreises Anhalt-Bitterfeld teilweise lahmgelegt. Als erste Kommune bundesweit wurde daraufhin der Katastrophenfall ausgerufen.
Daher hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eine Fachtagung mit knapp 2.300 Teilnehmern in Kooperation mit dem Land Sachsen-Anhalt veranstaltet. „Deutschland, als Teil Europas und der Nato, ist vielfältigen Bedrohungen im digitalen Raum ausgesetzt“, sagte die Digitalministerin Lydia Hüskens (FDP) auf der Tagung in Magdeburg. „Wir alle, insbesondere aber die öffentlichen Verwaltungen, müssen künftig besser auf Cyberangriffe vorbereitet sein.“ Neben Fachkenntnis gehöre auch ein Maß an Sensibilität dazu, wie es noch vor wenigen Jahren nicht erforderlich war, sagte die Ministerin.