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Concorde Concorde: Linienflüge von Paris und London aufgenommen

07.11.2001, 13:02
Concorde
Concorde dpa

London/Paris/dpa. - Comeback für die Concorde: Gut 15 Monate nach dem Absturz bei Paris jagt das legendäre Überschallflugzeug seit Mittwoch wieder im Linienverkehr über den Atlantik. Mit einem Abstand von 44 Minuten landeten je ein Jet der Air France und der British Airways (BA) sicher auf dem New Yorker John F. Kennedy Flughafen. Nach der Katastrophe vom Juli 2000 mit 113 Toten, darunter 97 Deutschen, war die Concorde aufwendig geprüft und technisch verbessert worden. Die Wiederaufnahme der Linienflüge fällt mitten in die schwerste Krise der Luftfahrtbranche nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Betreiber zeigten sich jedoch zuversichtlich,dass die Kundschaft auch künftig nicht ausbleibt.

Mit doppelter Schallgeschwindigkeit donnerten die beidenConcordes über den Atlantik - Flugzeit: drei Stunden und 55beziehungsweise 24 Minuten. Die vom Londoner Flughafen Heathrow gestartete Maschine hatte viel Prominenz aus Politik, Medien, Wirtschaft und Showgeschäft an Bord. Der Popstar Sting (50/«Englishman in New York») sagte vor dem Einsteigen: «Concorde ist ein Symbol für British Airways, für die Luftfahrt generell, für ein normales Leben. Manche Leute haben jetzt Angst, ihre Wohnung zu verlassen. Sie müssen darin bestärkt werden, wieder auf Reisen zu gehen.»

Die Concorde-Betreiber zählen auf eine treue Kundschaft, die sich die teuren Flüge leisten kann. Der «Traum vom Fliegen per Überschall» kostet von Paris aus regulär 8100 Euro (15 840 Mark), aus London 10 900 Euro (21 140 Mark). Zwischen frischem Hummer und Entenleber konnten die 92 Passagiere beim Eröffnungsflug über den Wolken wählen. Wegen der strengen Sicherheitsbestimmungen nach denTerroranschlägen vom 11. September mussten sie allerdings mit Plastikmessern statt mit Silberbesteck essen.

Trotz der Branchenkrise äußerten sich Air France und BA amMittwoch zuversichtlich über die Buchungszahlen. «DerKartenvorverkauf läuft sehr gut», sagte eine BA-Sprecherin in London. BA habe bisher 7000 Concorde-Tickets verkauft. Pro Woche bietet die Fluggesellschaft zunächst nur sechs Flüge nach New York an, bei Air France sind es fünf. Ab Dezember soll eine Concorde der BA auch nach Barbados in die Karibik fliegen.

Air-France-Chef Jean-Cyril Spinetta wertete die Wiederaufnahmeder Linienflüge als ein Zeichen des Vertrauens in die Zukunft desLuftverkehrs. Frankreichs Verkehrsminister Jean-Claude Gayssot, derebenfalls am Eröffnungsflug teilnahm, nannte die Rückkehr desschnellsten Passagierflugzeugs der Welt «einen großen Moment derFreude».

   Mit einer dritten Maschine wollte der britische PremierministerTony Blair am Nachmittag nach Washington zum Besuch bei US-PräsidentGeorge W. Bush fliegen. Mit wenigen Minuten Verspätung hatte dieerste Maschine um 10.47 Uhr vom Flughafen Charles de Gaulleabgehoben, eine Stunde später die Concorde der British Airways (BA)in London. Als schnellstes Verkehrsflugzeug der Welt rast dieConcorde in weniger als vier Stunden über den Atlantik, knapp dieHälfte der Zeit eines herkömmlichen Passagierjets.

   Bis zum Unglück am 25. Juli 2000 war der Luxusjet 25 Jahre langnahezu unfallfrei gefolgen. Einmalig in der Luftfahrtgeschichtewurde der gesamten Flotte von zwölf Concorde-Jets damals dieFlugerlaubnis entzogen. Im September wurde sie wieder erteilt.

   Um vor allem auch die verunsicherte amerikanische Kundschaft zuüberzeugen, war die Concorde mit Millionen-Aufwandsicherheitstechnisch aufgerüstet worden. Die in den Tragflächenverankerten Treibstofftanks wurden mit Spezialkunststoffmattenausgefüttert, Kabel im Fahrwerk besser geschützt und neuewiderstandsfähige Reifen entwickelt. Ein Unglück, wie beim Absturzin Paris, als eine Metall-Lamelle auf der Fahrbahn einen Reifenzerriss und eine verhängnisvolle Kettenreaktion auslöste, soll inZukunft nicht mehr möglich sein. Beide Fluggesellschaften wollten imLauf des Mittwochs eine Pressekonferenz geben, an der auchBürgermeister Rudolph Giuliani teilnehmen sollte.

15 Monate nach dem verheerenden Unglück einer Concorde in Paris sind am Mittwoch die Linienflüge mit dem Überschalljet von Paris und London aus wieder aufgenommen worden. Von den Flughäfen Charles de Gaulle und Heathrow aus startete am Vormittag jeweils eine Maschine nach New York. Eine weitere Concorde von British Airways (BA) hatte der britische Premierminister Tony Blair für einen Flug nach Washington gechartert. Dort wollte er US-Präsident George Bush treffen. Die beiden Maschinen von Air France und BA sollten nach weniger als vier Stunden in New York landen.
15 Monate nach dem verheerenden Unglück einer Concorde in Paris sind am Mittwoch die Linienflüge mit dem Überschalljet von Paris und London aus wieder aufgenommen worden. Von den Flughäfen Charles de Gaulle und Heathrow aus startete am Vormittag jeweils eine Maschine nach New York. Eine weitere Concorde von British Airways (BA) hatte der britische Premierminister Tony Blair für einen Flug nach Washington gechartert. Dort wollte er US-Präsident George Bush treffen. Die beiden Maschinen von Air France und BA sollten nach weniger als vier Stunden in New York landen.
PA