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Krankenhäuser Christliche Kliniken warnen vor Insolvenzen kleinerer Häuser

Von dpa 08.01.2024, 14:05
Ein Hinweisschild mit der Aufschrift „Krankenhaus“ weist den Weg zur Klinik.
Ein Hinweisschild mit der Aufschrift „Krankenhaus“ weist den Weg zur Klinik. Marcus Brandt/dpa/Symbolbild

Potsdam - Angesichts stark gestiegener Kosten hat der Verbund christlicher Kliniken vor einer Insolvenzwelle bei wirtschaftlich schwächeren und kleineren Krankenhäusern gewarnt. Nachdem die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) angestrebte Krankenhausreform ins Stocken geraten sei, würden für 80 Prozent der Krankenhäuser in diesem Jahr negative Ergebnisse prognostiziert, teilte der Verbund am Montag mit. „Während das so angehäufte Defizit kommunaler Krankenhäuser meist durch die Kommune ausgeglichen wird, bleibt das Defizit in christlichen Kliniken in voller Höhe bestehen.“

Bis heute liege noch kein Gesetzentwurf vor und bis die geplanten Veränderungen greifen könnten, sei mit weiteren zwei bis drei Jahren zu rechnen, erklärte der Verbund. Daher müsse für die Übergangszeit eine gesicherte Finanzierung geschaffen werden, die weitere Insolvenzen verhindere. Denn schon im vergangenen Jahr seien bundesweit bereits knapp 40 Insolvenzen von Kliniken angemeldet worden.

Der Verbund ist ein Zusammenschluss von 14 Kliniken in katholischer und evangelischer Trägerschaft in Brandenburg. Den Angaben zufolge werden mit 4650 Beschäftigten jährlich knapp 165.000 Patienten ambulant und stationär betreut.

Die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg forderte, die ambulante Versorgung in den Praxen zu ergänzen. Etwa ein Viertel der stationären Leistungen in den Kliniken könnten im Sinne der Patienten auch ambulant erbracht werden, sagte die Vorsitzende Catrin Steiniger am Montag laut Mitteilung. „Wir fordern Gestaltungskompetenzen bei der Umwandlung von stationärer Versorgung nach dem Prinzip ambulant vor stationär - in Kooperation mit den Krankenhäusern und stationär tätigen Kolleginnen und Kollegen.“