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Bundestagswahl CDU kürt Müller zum Spitzenkandidaten in Sachsen-Anhalt

Die CDU in Sachsen-Anhalt stellt ihr Personal für die Bundestagswahl auf. Spitzenkandidat wird Sepp Müller. Landeschef Schulze schwört die Mitglieder auf den Wahlkampf ein und attackiert die SPD.

Von dpa 30.11.2024, 03:30
Soll erneut im Bundestag für die Belange des Ostens streiten: Sepp Müller. (Archivbild)
Soll erneut im Bundestag für die Belange des Ostens streiten: Sepp Müller. (Archivbild) Philip Dulian/dpa

Zerbst - Die CDU zieht in Sachsen-Anhalt mit Unionsfraktionsvize Sepp Müller in den Bundestagswahlkampf. Der 35-Jährige erhielt auf einer Landesvertreterversammlung in Zerbst rund 81 Prozent der Stimmen. 79 von 98 Mitgliedern stimmten mit Ja. Müller kümmert sich in der Bundestagsfraktion unter anderem um die Themen Gesundheit und neue Länder.

2021 hatte Müller das Direktmandat im Wahlkreis Dessau-Wittenberg geholt. Der gelernte Bankkaufmann aus Gräfenhainichen war dort auch bei der Wahl 2017 erfolgreich gewesen. Die Ampelregierung im Bund habe die schlechteste Wirtschaftspolitik seit Jahrzehnten gemacht, sagte Müller. „Und das wollen wir beenden.“ Er forderte zudem eine Unternehmenssteuerreform und die Abschaffung des Bürgergelds.

Auf Platz zwei landete der Bundestagsabgeordnete Dieter Stier (Burgenlandkreis - Saalekreis). Die 26-jährige Anna Aeikens (Börde) wurde auf Platz drei gewählt. „Politik muss wieder nah am Bürger passieren“, sagte die Agrarwissenschaftlerin.

Schulze: „Olaf Scholz ist das Gesicht des Scheiterns der Ampel“

Der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Tino Sorge (Magdeburg), erhielt Platz vier. Sorge warnte seine Partei davor, schon jetzt Debatten über mögliche Koalitionspartner führen. Die Union müsse für sich kämpfen, sagte er.

Landeschef Sven Schulze kritisierte wie viele der Kandidaten die Bundesregierung um Kanzler Olaf Scholz (SPD) und forderte einen Politikwechsel in Berlin. Schulze verwies auf die kritischen Stimmen im Zuge der geplanten Nominierung von Scholz als Spitzenkandidat der SPD zur Bundestagswahl im nächsten Jahr. „Wer nicht mal die Unterstützung der eigenen Partei genießt, wer kein Vertrauen bei den eigenen Leuten genießt, der sollte auch nicht Deutschland führen“, sagte Schulze auf einer Landesvertreterversammlung seiner Partei in Zerbst (Landkreis Anhalt-Bitterfeld). „Olaf Scholz ist das Gesicht des Scheiterns der Ampel.“

Je eher Scholz, Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ihre Büros in Berlin räumen müssten, desto besser sei dies für Deutschland, so Schulze. Unions-Spitzenkandidat Friedrich Merz habe Erfahrung in der und außerhalb der Politik und verfüge über Führungsqualitäten.

Haseloff möchte stabile Mehrheit in Berlin

Schulze schwor die Mitglieder auf den Winterwahlkampf ein. „Die Wahl ist noch lange nicht gewonnen für uns, wir müssen richtig hart kämpfen.“ Es ginge darum, klare Botschaften zu senden. Die Wirtschaft müsse wieder in Schwung gebracht, die Energiekosten gesenkt, das Heizungsgesetz und das Bürgergeld in dieser Form abgeschafft werden, so Schulze.

Die CDU will heute auf der Landesvertreterversammlung ihre Kandidaten für die Landesliste zur Bundestagswahl nominieren. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) betonte, es sei wichtig, die Direktmandate zu gewinnen. „Auf uns kommt es an.“ Sonst werde es schwierig, eine stabile Mehrheit in Berlin zu bekommen, so Haseloff. Man müsse mit jedem einzelnen Menschen Klartext reden. „Wenn das Kreuz nicht bei uns landet, dann ist es ein vertanes Kreuz, eine Gefahr für unsere Zukunft und für die Stabilität unserer Demokratie.“