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Fisher Michael Bowie Prince Carrie Fisher George Michael Rick Parfitt Zsa Zsa Gabor Fidel Castro Leonard Cohen Walter Scheel: Diese Prominenten sind 2016 gestorben

29.12.2016, 11:30

2016 mussten wir uns von vielen bekannten Künstlern und Idolen verabschieden. Zum Ende des Jahres erinnern wir an die bekanntesten Todesfälle.

Die Trauer ist groß. „2016, das Ausschaltjahr“, schrieb der Unterhalter Micky Beisenherz zum Tod von Popmusiker Prince mit 57 Jahren - und sprach damit vielen Anderen im Netz aus der Seele, nachdem in den vergangenen Wochen und Monaten schon viele Prominente gestorben sind.

Die Komikern Carolin Kebekus schrieb angesichts des Todes von Stars wie Prince oder auch David Bowie: „Wenn es Gott wirklich gibt, stellt der sich da oben aber gerade ne geile Band zusammen...“ Das Gefühl lautet also zurzeit: Es reicht langsam! Sind dieses Jahr nicht schon zu viele Prominente gestorben?

Idole der 30- bis 50-Jährigen

Prince reiht sich mit seinem frühen Tod im Alter von 57 Jahren tragisch in eine Reihe von unerwartet gestorbenen Ikonen der 80er Jahre ein. Der „King of Pop“ Michael Jackson starb 2009 im Alter von 50 Jahren, Whitney Houston 2012 mit 48. Von den drei Superstars der MTV-Ära (Madonna, Michael Jackson, Prince - alle Jahrgang 1958) ist Madonna nun die einzige Überlebende.

Die BBC stellte in einem Bericht unter anderem die These auf, dass die steigende Zahl von toten Stars auch daran liege, dass Menschen, die in den 60er Jahren berühmt wurden, nun langsam alle über 70 seien und deshalb „zu sterben anfangen“. Außerdem gebe es auch viel mehr Prominente als früher. Während bis in die 60er praktisch nur das Kino (Welt-)Stars hervorbrachte, gebe es heute Promis aus Fernsehen, Musik, Sport und Internet.

Carrie Fisher

(*21. Oktober 1956, † 27. Dezember 2016)

Die aus der Reihe „Star Wars“ bekannte Schauspielerin Carrie Fisher ist im Alter von 60 Jahren gestorben. Das meldeten am Dienstag mehrere US-Medien, darunter der Sender CNN unter Berufung auf ein Statement der Familie. Fisher hatte vor wenigen Tagen bei der Rückkehr von London nach Los Angeles noch im Flugzeug eine Herzattacke erlitten. „Die Welt hat sie geliebt“, heißt es in einem Statement ihrer Tochter Billie Lourd, die ebenfalls als Schauspielerin arbeitet.

Der Herzinfarkt hatte sich etwa 15 Minuten vor der Landung in Los Angeles ereignet. Sanitäter machten nach der Landung der Maschine Wiederbelebungsversuche. Nach Angaben der Fluggesellschaft United Airlines hatten die Flugbegleiter Alarm geschlagen, weil eine Passagierin in der Luft das Bewusstsein verloren hatte und auf Maßnahmen an Bord „nicht reagierte“.

Fisher war als 19-Jährige durch ihre Rolle als Prinzessin Leia aus der „Star Wars“-Serie bekannt geworden. 2015 kehrte sie in „Star Wars: Das Erwachen der Macht“ in ihrer Paraderolle auf die Leinwand zurück. Die Tochter der Hollywood-Schauspielerin Debbie Reynolds (84) und des Sängers Eddie Fisher (1928-2010) spielte auch in Filmen wie „Blues Brothers“, „Harry und Sally“ und „Lieblingsfeinde – Eine Seifenoper“ mit. Sie veröffentlichte acht Bücher, darunter erst kürzlich ihre Autobiografie „The Princess Diarist“.

George Michael

(*25. Juni 1963, † 25. Dezember 2016)

George Michaels Leben war stets von Hochs und Tiefs geprägt. Selbst ‎ganz zu Anfang ‎seiner Karriere, als er in den 80er Jahren mit dem Popduo Wham! ‎ebenso glatt und sauber wie seine Musik ‎wirkte, rumorte es in ihm. Denn während er ‎seine Rolle als Frauenschwarm nach Außen perfekt ‎spielte, haderte er damit, seine ‎Homosexualität verstecken zu müssen. Musikalische Erfolge auf der ‎einen Seite, ‎private Skandale und Gesundheitsprobleme auf der anderen – seine Fans waren ‎häufig in ‎großer Sorge um ihn.‎

Am ersten Weihnachtsfeiertag starb der Popsänger im britischen Goring-on-Thames – genau am ersten ‎Weihnachtstag. Er sei friedlich im Alter von 53 Jahren eingeschlafen, wie sein ‎Publizist am Sonntag ‎betonte. Die Todesursache war in der Nacht zum Montag noch ‎unklar, sein Manager Michael Lippman sprach von Herzversagen. Eine Obduktion soll ‎Klarheit schaffen. Hinweise auf ein Fremdverschulden fand die Polizei nicht.‎

Nach den großen Wham!-Erfolgen mit Schulfreund Andrew Ridgeley erlebte er in den ‎‎90er Jahren ‎viele persönliche Schicksalsschläge - vor allem der Tod seiner Mutter und ‎seines Lebensgefährten ‎stürzten ihn in tiefe Krisen, wie er in einem Interview erzählte: So ‎vielen Menschen, die ich liebte, passierten ‎schreckliche Sachen. Es war fast bizarr."

George Michael war er einer der ganz Großen im Musikgeschäft. ‎Als sie von seinem Tod erfuhren, würdigten ihn zahlreiche Künstler noch in der Nacht ‎zum Montag in den sozialen Netzwerken. Elton John nannte ihn auf Instagram einen ‎geliebten Freund und brillanten Künstler. Und Martin Fry von der Band ABC twitterte, ‎er sei am Boden zerstört und einfach nur #traurig, #traurig, #traurig.‎

Rick Parfitt

(*25. Juni 1963, † 25. Dezember 2016)

Er war einer der ganz großen Rockstars: Der Status-Quo-Musiker Rick Parfitt ist tot. Der Gitarrist und Sänger („Rockin' All Over The World”) starb am Samstag im Alter von 68 Jahren in einer Klinik in Spanien an den Folgen einer Infektion.

Das teilten seine Familie und der Manager der Band, Simon Porter, auf der Facebook-Seite der britischen Rocker mit. Demnach wurde Parfitt bereits am Donnerstag in die Klinik in Marbella gebracht, weil es Komplikationen nach einer Schulter-Operation gegeben habe. Der Eingriff sei nach einem Sturz notwendig gewesen.

Parfitt strebte im kommenden Jahr eine Solokarriere an und wollte eine Autobiografie schreiben, hieß es weiter auf der Facebook-Seite. Der Rockstar war bekannt für seine exzessive Lebensweise.

Zsa Zsa Gabor 

(*12. Oktober 1948, † 24. Dezember 2016)

Die im Februar 1917 in Budapest geborene Gabor sei friedlich eingeschlafen, sagte ihr Ehemann Prinz Frederic von Anhalt. „Sie hatte keine Schmerzen, alles ging ganz schnell. Alles war in Ordnung und plötzlich wurden ihre Hände kalt.“ Er habe dann einen Krankenwagen gerufen. „Aber sie war nicht mehr zu retten. Sie haben alles versucht, ihr Herz wieder in Bewegung zu bringen, Beatmung alles und auch im Krankenhaus noch, aber das hat alles nichts mehr gebracht.“

Gabor war in den 40er Jahren nach Hollywood gezogen und galt als Männermagnet. Zu ihren prominenten Partnern gehörte Oscar-Preisträger George Sanders, der Hotelmagnat Conrad Hilton und der Unternehmer John W. Ryan, der als Schöpfer der Barbie-Puppe gilt.

In den 50er Jahren stand Gabor häufig vor der Kamera, darunter in Filmen wie „Moulin Rouge“, „In den Krallen der Venus“ und „Serenade einer großen Liebe“. Auch ihre Schwestern Magda und Eva traten als Schauspielerinnen auf. Durch ihren extravaganten Lebensstil geriet Zsa Zsa immer wieder in die Schlagzeilen.

Eine Ohrfeige für einen Verkehrspolizisten in Beverly Hills brachte die Diva 1989 drei Tage hinter Gitter. Mit der Schauspielerin Elke Sommer stritt sie sich vor Gericht, ebenso mit ihrer einzigen Tochter, Francesca Hilton, die sie wegen angeblichen Betrugs auf Schadenersatz verklagte.

Ihre einzige Tochter Constance Francesca Hilton stammte aus der Ehe mit dem Hotel-Magnaten Conrad Hilton. Sie waren in den 40er Jahren fünf Jahre liiert. Mutter und Tochter hatten ein angespanntes Verhältnis, es gab Klagen und Geldstreitigkeiten.

Hildegard Hamm-Brücher

(*11. Mai 1921, † 7. Dezember 2016)

Sie war die Grande Dame der Liberalen und von 1976 an Staatsministerin im Auswärtigen Amt. Beim Sturz von SPD-Kanzler Helmut Schmidt machte Hildegard Hamm-Brücher 1982 nicht mit. Wegen antiisraelischer Äußerungen von FDP-Vize Jürgen Möllemann brach sie 2002 mit ihrer Partei. (dpa)

Peter Hintze

(*25. April 1950, † 27. November 2016)

Der Vizepräsident des Bundestags organisierte als CDU-Generalsekretär für Bundeskanzler Helmut Kohl die Wahlkämpfe 1994 und 1998. Umstritten war Peter Hintzes „Rote-Socken“-Kampagne gegen eine rot-rote Zusammenarbeit. Der Rheinländer war vor der Politik evangelischer Pfarrer. (dpa)

Fidel Castro

(*13. August 1926, † 25. November 2016)

Der kubanische Revolutionsführer und langjährige Staatspräsident regierte den Karibikstaat 47 Jahre autoritär-sozialistisch bis zum krankheitsbedingten Rückzug 2006. Die Ikone vieler Linken trotzte zehn Präsidenten seines Erzfeindes USA. Verhasst bei politischen Gegnern überlebte der Máximo Lider Fidel Castro zahlreiche Attentatsversuche. (dpa)

Leonard Cohen

(*21. September 1934,† 07. November 2016)

"Unerwartet und friedlich" sei der kanadische Poet und Musiker verstorben, teilte sein Manager Robert Kory wenige Tage nach seinem Tod den Medien mit. Bei einer intimen Zeremonie am 10. November sei Cohen in Montreal beerdigt worden.

Im Alter von 82 Jahren stürzte Cohen in seinem Haus und verstarb am 7. November im Schlaf. Zu den bekanntesten Werken zählt das Lied "Hallelujah".

Ilse Aichinger

(*1. November 1921,† 11. November 2016)

Die Schriftstellerin aus Wien hat bewegte Zeiten hinter sich, als Aichinger zusammen mit ihrer Mutter in einem Versteck in ihrer Geburtsstadt Wien leben musste. Nur so fühlte sich Mutter und Tochter in der Nazizeit sicher.

Die aus einer jüdisch stammenden Familie wurde mit zahlreichen Preisen für ihre einzigartigen lyrischen Gedichte und Erzählungen ausgezeichnet. Die österreichische Schriftstellerin wurde mit ihrem einzigen Roman "Größere Hoffnung" und dem Gedicht "Knöpfe" sehr bekannt.

Isle Aichinger verstarb mit 95 Jahren in Wien.

Manfred Krug

(*8. Februar 1837,† 21. Oktober 2016)

Im Alter von 79 "schlief" der DDR-Fernsehshowstar "friedlich im Kreise seiner Familie ein", wie es sein Management zu seinem Tod am 21.Oktober gegenüber der "Bild"-Zeitung bestätigte.

Bekannt wurde Krug als Filmschauspieler in der DDR und gleichzeitig im Westen als "Tatort"-Schauspieler. 1977 beantragte er die Ausreise nach West-Berlin, wo er so berühmt wurde, dass die Deutsche Telekom ihn als Werbegesicht auserwählte.

Geboren wurde Manfed Krug am 8. Februar 1937 als Sohn eines  eines Eisenhütten-Ingenieurs in Duisburg geboren, wo er auch später nach der Trennung der Eltern zeitweise aufwuchs. Nachdem der Vater seinen Job verloren hat, blieb er bei der Großmutter in Westdeutschland.

Neben der Rolle als "Tatort"-Kommissar machte sich das DDR-Idol auch als Jazz-Sänger einen Namen.

Tamme Hanken

(*16. Mai 1960,† 10. Oktober 2016)

Tamme Hanken half Pferden, Hunden und zu Weihnachten sogar Rentieren auf die Sprünge. Wenn der wuchtige Tier-Experte im Karo-Hemd Hand an Tieren anlegte, befreite er sie von Schmerzen und machte Besitzer glücklich. Oft mit von der Partie: ein Film-Team, das seine Abenteuer für verschiedene Serien begleitete. Am Montag erlag der 56-Jährige völlig überraschend einem Herzversagen, wie die Filmproduktion Dreiwerk Entertainment in Köln mitteilte.

"XXL-Ostfriese"

Hanken war den Fernsehzuschauern seit 2008 im NDR-Fernsehen und auf Kabel eins durch verschiedene Formate als «XXL-Ostfriese» und «Knochenbrecher on Tour» bekannt. Wegen seiner lockeren Sprüche war er gerngesehener Gast in Talkshows. Hanken hinterlässt seine Ehefrau Carmen, mit der er einen Pferdehof im ostfriesischen Filsum in Niedersachsen betrieb. Aus ganz Deutschland und der Schweiz kamen Tierbesitzer und suchten Rat. Auf seinem Hof musste er oft unzählige Fotos mit seinen Fans machen - das sorgte bei der Zwei-Meter-Mann oft für «Muskelkater im Fressapparat», wie er scherzte.

Begeistert hat Hanke seine Zuschauer vor allem mit Gegensätzen. Trotz seiner 206 Zentimeter Körpergröße, rund 140 Kilogramm Gewicht und Händen so groß wie Bratpfannen war er in der Lage, mit seiner feinfühligen Art beispielsweise die Nerven von kleinen Hunden zu ertasten.

Gute Einschaltquoten bei Kabel eins

Tamme Hanken bescherte Kabel eins gute Einschaltquoten - oft auch am hart umkämpften Sonntagabend zur Primetime. In der Regel sahen zwischen 1,5 und 2 Millionen Zuschauer seine Sendung «Tamme Hanken: Der Knochenbrecher auf Tour». Erst vor knapp einem Jahr verlängerte Kabel eins seinen Vertrag.

Hanken habe zunächst den Hof seiner Eltern in Filsum weiterführen wollen, heißt auf seiner Homepage. Dazu habe er sich zum Landwirt ausbilden lassen. Von seinem Großvater habe er die Heilkunst des traditionellen «ostfriesischen Knochenbrechens» gelernt heißt es. Der Ostfriese beschrieb seine Fähigkeit einst so: «Wenn ich etwas anfasse, dann kommen Bilder. Ich scanne und ich fühle. Temperatur, Geruch. Gucken, Fühlen. Das ist die Kunst des Knochenbrechens.»

Weltweit war Hanken gefragt

Weltweit waren die Fähigkeiten Hankens gefragt. Nach Angaben auf seiner Homepage war er dreiviertel des Jahres in aller Welt unterwegs. So ließ er etwa in den USA, Australien und der Mongolei humpelnde Pferde wieder galoppieren.

Bereits wenige Minuten nach Bekanntwerden der Nachricht reagierten Fans in sozialen Netzwerken mit Bestürzung auf den Tod des «norddeutschen Originals». Eine Twitter-Nutzerin schrieb: «Tamme Hanken war ein Pferdegott und unterhaltsamer Mensch. So traurig.» Auf Facebook postete ein Fan: «Jetzt kannst du den Engeln die Flügel einrenken.»

Gene Wilder

(*11. Juni 1933,† 29. August 2016)

Der US-amerikanische Schauspieler und Regisseur Gene Wilder ist tot. Nach Angaben seiner Familie starb er am Montag in seinem Haus im US-Bundesstaat Connecticut. Laut der Mitteilung, die auch der Deutschen Presse-Agentur vorlag, starb Wilder an den Folgen einer Alzheimererkrankung. Er wurde demnach 83 Jahre alt - anderen Quellen zufolge war er erst 81. Die Nachrichtenagentur AP und das Branchenmagazin «Variety» hatten zuerst über den Tod berichtet.

Millionenpublikum begeistert

In den 1970er und 1980er Jahren zählte Wilder zu Hollywoods bekanntesten Komikern. Mit skurrilen Komödien wie «Frankenstein Junior», «Is' was, Sheriff?» und «Die Glücksjäger» sowie als Willy Wonka in «Charlie und die Schokoladenfabrik» brachte er Millionen Zuschauer zum Lachen.

Regisseur Mel Brooks, der häufig mit Wilder zusammenarbeite, würdigte seinen Kollegen und Freund als ein «wahrhaft großartiges Talent unserer Zeit». Er habe alle ihre gemeinsamen Filme mit seiner «Magie» gesegnet, schrieb Brooks am Montag auf Twitter. Brooks hatte Wilder 1968 in der Musical-Satire «Frühling für Hitler» die Rolle des neurotischen Buchhalter Leo Bloom gegeben, für die Wilder eine Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller bekam.

Walter Scheel

(*8. Juli 1919,† 24. August 2016)

Der frühere Bundespräsident Walter Scheel im Alter von 97 Jahren. Er hatte seit Jahren in einem Pflegeheim in Bad Krozingen bei Freiburg gelebt. Scheel führte die Liberalen von 1968 bis 1974 als Parteichef.

Von 1969 bis 1974 war er Außenminister und Vizekanzler in der SPD/FDP-Koalition von Bundeskanzler Willy Brandt (SPD). Danach, von 1974 bis 1979, war Scheel Bundespräsident und damit viertes Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Deutschland. Er wurde als singender Bundespräsident («Hoch auf dem gelben Wagen») äußerst populär.

Streit über Pflege

In den vergangenen Jahren hatte sich Scheel, gesundheitlich angeschlagen und unter Demenz leidend, nur noch selten in der Öffentlichkeit gezeigt. Ein Streit über seine Pflege machte zuletzt Schlagzeilen.

Walter Scheel wurde am 8. Juli 1919 in Solingen als Sohn eines Stellmachers geboren. 1946 trat er in die FDP ein. Der gelernte Bankkaufmann und Wirtschaftsberater war fast 25 Jahre lang Abgeordneter. Er amtierte als Bundesminister unter den CDU-Kanzlern Konrad Adenauer und Ludwig Erhard sowie später unter Brandt, er war unter Adenauer der erste Entwicklungshilfeminister der Republik.

Umstrittene Ostverträge

An der Seite Brandts setzte Scheel die umstrittenen Ostverträge durch und vollzog eine Neuausrichtung der Ostpolitik. Annäherung war sein Ziel. Damals war diese neue Ostpolitik umstritten, heute wird sie als Grundstein angesehen für die Deutsche Einheit. «Willy Brandt konnte nur deshalb das Land verändern, weil er mit Walter Scheel einen kongenialen Partner hatte», sagt der heutige Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD).

In Erinnerung blieb Scheels ausgeprägtes Redetalent. Der Liberale mit dem markanten von Silberlöckchen umrahmten Kopf gab dem Amt des Bundespräsidenten rhetorischen Glanz, betonte gleichzeitig die Nähe zum Volk.

Ursula Lübbe

(*14. Juli 1922, † 19. August 2016)

die Mitbegründerin des Verlags Bastei Lübbe, starb am 19. August 2016 im Alter von 94 Jahren in Bergisch Gladbach bei Köln.

Die gebürtige Osnabrückerin hatte in den 50er Jahren mit ihrem Mann, dem gelernten Schriftsetzer Gustav Lübbe, den winzigen Bastei-Verlag gekauft. Dieser war benannt nach dem Bastei-Turm, einem auffälligen Gebäude aus den 20er Jahren am Kölner Rheinufer. Der Mini-Verlag bestand damals aus gerade einmal zwei Heftromanreihen.

Das Verleger-Ehepaar arbeitete zunächst in einem fensterlosen Ein-Zimmer-Büro, packte eigenhändig Pakete, klapperte mit seinem VW-Käfer die Kunden ab. Zum Durchbruch verhalf ihnen 1956 der FBI-Agent Jerry Cotton, einer der erfolgreichsten Helden der Krimi-Literatur. Mit Groschenheften wurde Bastei Lübbe groß. Später kamen aber auch internationale Bestseller-Autoren wie Dan Brown und Ken Follett sowie anspruchsvolle Sachbücher dazu.

Sohn Stefan Lübbe übernahm Verlag

Gustav Lübbe starb 1995 mit 77 Jahren. Danach übernahm der Sohn Stefan Lübbe den Verlag. Sein Ziel war der Umbau zum Multimediaunternehmen mit Fernseh- und Kinofilmen, Spielen und Merchandising-Produkten. 2013 ging Bastei Lübbe an die Börse, und Stefan Lübbe gab die operative Leitung ab. Im darauffolgenden Jahr starb er im Alter von 57 Jahren an einem Herzinfarkt. Seitdem wahrt seine Frau Birgit die unternehmerischen Interessen der Familie.

Ursula Lübbe hielt in späteren Jahren vor allem die gesellschaftlichen Fäden des Verlags fest in der Hand. «Autorenpflege wurde bei Lübbes stets großgeschrieben, ihre Gastfreundschaft und ihre Feste waren legendär», sagte Verlagssprecherin Barbara Fischer. Bis zuletzt habe sie immer noch die Frankfurter Buchmesse besucht, «um noch ein wenig von der Verlagsluft einzuatmen, die ihr zum Lebenselixier geworden war».

Auch im fortgeschrittenen Alter engagierte sich Lübbe sozial, so gründete sie 2003 eine Stiftung, um Kindern Bücher und Kultur näher zu bringen. «Es geht mir darum, Kindern den Weg zu einem selbstverständlichen Umgang mit allen Formen der Kultur zu ebnen», sagte sie. (dpa)

Lou Pearlman

(*19. Juni 1954, † 19. August 2016)

Der amerikanische Musikmogul Lou Pearlman, der Boybands wie 'N Sync und die Backstreet Boys groß herausbrachte, ist tot. Der wegen Betrugs im Gefängnis sitzende Manager starb im Alter von 62 Jahren, wie einer Datenbank der Haftanstalt in Texarkana (US-Bundesstaat Texas) zu entnehmen ist. Die Todesursache wurde nicht bekannt.

Lance Bass (37), der frühere Sänger der Boygroup 'N Sync, würdigte am Samstag auf Twitter Pearlmans Verdienste. Er möge kein aufrichtiger Geschäftsmann gewesenen sein, schrieb Bass, aber ohne Pearlmans Einfluß „würde ich nicht das tun, was ich heute liebe“.

Boyband-Schöpfer hinter Gittern

Pearlman war 2008 wegen Millionenbetrugs zu einer Haftstrafe von 25 Jahren verurteilt worden. Der schillernde Geschäftsmann soll über zwei Jahrzehnte hinweg mit einem gewaltigen Betrugsmodell Anleger und Banken um mindestens 300 Millionen Dollar gebracht haben. Mit gefälschten Papieren und Bankbelegen brachte er sie dazu, in seine Scheinfirmen zu investieren. „Big Poppa“, wie Pearlman sich von seinen jungen Musikschützlingen gern nennen ließ, bekannte sich teilweise schuldig.

Der für seinen ausschweifenden Lebensstil bekannte Manager hatte nach den Erfolgen mit 'N Sync und den Backstreet Boys in den 90er Jahren auch Boygroups wie Natural, O-Town und US5 zum Durchbruch verholfen. (dpa)

Oliver Rath

(*14. April 1978, † 18. August 2016)

Im Alter von 38 Jahren ist der Berliner Fotograf Oliver Rath gestorben. Rath hinterlässt zwei Kinder und seine Partnerin. Zu den Umständen seines Todes wolle sich die Familie nicht äußern, hieß es.

Oliver Rath erlangte vor allem für seine Aktfotos und Aufnahmen von Prominenten Bekanntheit. So porträtierte er zum Beispiel Modeikone Karl Lagerfeld und TV-Legende Alfred Biolek sowie zahlreiche Schauspielerinnen und Moderatorinnen, etwa Iris Berben, Palina Rojinski und Sophia Thomalla. 

Auch Nacktstar Micaela Schäfer hatte Rath vor der Linse. Seine Models zeigte er dabei vorzugsweise in lasziven und frechen Posen. Oliver Rath wurde 1978 in Heidelberg geboren. Er lebte seit 2010 in Berlin, wo er zwei Jahre später die „Rath Gallery“ in der Rosenthaler Straße eröffnete. Mit vielen seiner Models war Rath außerdem auch persönlich gut befreundet.

Ernst Nolte

(*11. Januar 1923, † 18. August 2016)

Der Historiker Ernst Nolte starb im Alter von 93 Jahren. Nolte galt als einer der wichtigsten und streitbarsten Historiker seiner Generation. Mitte der 1980er Jahre löste er eine heftige Debatte über die geschichtliche Einordnung des Nationalsozialismus und seiner Verbrechen aus. Als einer der ersten warf Nolte damals die Frage auf, was den Nationalsozialismus ausgelöst hatte.

Auslöser des Historikerstreits

Seine These, Hitler und der Nationalsozialismus seien eine Reaktion auf die „existenzielle Bedrohung” Deutschlands durch die russische Revolution gewesen, führte zu einer Welle der Empörung. Es folgte der sogenannte Historikerstreit, der zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit dem düsteren Kapitel der deutschen Geschichte führte.

Nolte wurde 1923 im nordrhein-westfälischen Witten als Sohn eines Volksschuldirektors geboren. Er promovierte in Freiburg über Karl Marx; seine Habilitationsschrift „Der Faschismus in seiner Epoche” (1963) ist noch heute ein Standardwerk.

Nolte bekam einen Lehrauftrag für Neue Geschichte an der Universität Köln und später einen Lehrstuhl in Marburg. 1973 wechselte Nolte an die Freie Universität Berlin, wo er bis zu seinem Ruhestand lehrte.

Miriam Pielhau

(*12. Mai 1975, † 12. Juli 2016)

Die Moderatorin starb im Alter von nur 41 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung. Bekannt wurde die gebürtige Heidelbergerin vor allem mit ihrer jahrelangen Moderation der Containershow „Big Brother”.

Aber sie hatte auch etliche andere Engagements beim Radio, unter anderem bei Einslive, dem Jugendsender des WDR sowie bei weiteren Fernsehshows. Für RTL moderierte sie etwa die Reihe „Großstadtliebe” mit Großstädtern auf Partnersuche, für ProSieben das Lifestyle-Magazin „taff” und für Sat.1 „...ins Grüne! Das Stadt-Land-Lust-Magazin”.

Geburt trotz Erkrankung

Bereits im Frühjahr 2008 war bei Pielhau Brustkrebs diagnostiziert worden. Doch nach einer Chemotherapie galt sie als zunächst geheilt. Über ihre Krebserkrankung schrieb sie die Bücher „Fremdkörper” und „Dr. Hoffnung”. Trotz ihrer Erkrankung bekam sie 2012 eine Tochter.

Jana Thiel

(*17. Oktober 1971, † 11. Juli 2016)

Die ZDF-Reporterin und Moderatorin Jana Thiel starb mit nur 44 Jahren an Brustkrebs. Über die Paralympics hatte Thiel ebenso berichtet wie von der Fußballweltmeisterschaft 2006, von olympischen Sommer- und Winterspielen wie von der Reiterweltmeisterschaft. Noch im Mai moderierte sie den Sportteil in der Nachrichtensendung „heute”.

Ihre Karriere begann sie mit 20 Jahren

Geboren in Peitz im Spreewald begann Jana Thiel ihre Karriere schon mit 20 Jahren im Hörfunk, bei Antenne Brandenburg in Potsdam. 1994 wechselte sie zum Fernsehen, in die Sportredaktion des Ostdeutschen Rundfunks Brandenburg (heute RBB).

Danach studierte sie in Berlin Journalismus, um ihre Ausbildung zu vertiefen. Von 1999 bis 2002 moderierte sie die Sportnachrichten bei DW-tv, dem Fernsehsender der Deutschen Welle.

Jana Thiels Zeit beim ZDF begann im Jahr 2000, zunächst als Sportmoderatorin im „ZDF-Morgenmagazin” in Berlin. Vier Jahre später zog sie nach Mainz in die ZDF-Sportredaktion.

Martina Servatius

(*30. Oktober 1954, † 4. Juli 2016)

Die Schauspielerin Martina Servatius, die 15 Jahre lang Elisabeth Gräfin von Lahnstein in der ARD-Vorabendserie „Verbotene Liebe” spielte, starb im Alter von 61 Jahren in Wiesbaden.

Rolle als schwarze Witwe

Die gebürtige Berlinerin betrat 1999 zunächst als Elisabeth Ryan in Folge 1099 der „Verbotenen Liebe” das Parkett der feinen Düsseldorfer Gesellschaft. Sie hatte die Aura einer schwarzen Witwe, denn ein Ehemann starb an den Folgen einer Lungenentzündung, ein anderer bei einem Flugzeugabsturz und ein weiterer bei einer Havarie vor den Bahamas.

Neben ihrer Stammrolle in der „Verbotenen Liebe” hatte Servatius, die einen Mann und eine Tochter hinterlässt, unter anderem Gastrollen im „Tatort”, in Serien wie „Edel und Starck” (Sat.1) oder „Soko Köln” (ZDF). Einer ihrer letzten Fernsehfilme war 2013 die ARD-Produktion „Alles für meine Tochter”, in der sie eine Frauenärztin spielte.

Michael Cimino

(*3. Februar 1939, † 2. Juli 2016)

Der Regisseur und Oscar-Preisträger Michael Cimino starb im Alter von 77 Jahren. Berühmt geworden war Cimino mit seinem aufrüttelnden Vietnam-Film „Die durch die Hölle gehen”.

Mit der Gangster-Komödie „Die letzten beißen die Hunde” („Thunderbolt and Lightfoot”) hatte der Drehbuchschreiber Cimino 1974 in Hollywood sein Regie-Debüt gegeben. Er konnte gleich Clint Eastwood und Jeff Bridges als Hauptdarsteller gewinnen.

Es folgte der schonungslose Kriegsfilm „Die durch die Hölle gehen” („The Deer Hunter”) um eine Gruppe Freunde, die im Vietnamkrieg kämpfen und psychisch und physisch verwundet zurückkehren. Der Film räumte bei der Oscar-Verleihung 1979 fünf Trophäen ab, darunter zwei für Cimino als Regisseur und Produzent des besten Films.

Doch der nächste Film war ein Desaster

Nach diesem Erfolg hatte Cimino freie Hand für „Heaven’s Gate” (1980), das über drei Stunden lange und teure Westernepos erlebte eine Bruchlandung, von der sich der Regisseur nie richtig erholte. Der Film mit Kris Kristofferson und Isabelle Huppert über Siedler, die von Viehbaronen brutal vertrieben werden, wurde von den Kritikern zerrissen und fiel an den Kinokassen durch.

Nach diesem finanziellen Desaster drehte Cimino nur noch vier Spielfilme, darunter der Thriller „Im Jahr des Drachen” (1985), die Gangsterballade „Der Sizilianer” (1987) und „The Sunchaser” (1996).

Ehrung für das Lebenswerk

Die anfangs harsche Kritik an dem bildgewaltigen „Heaven’s Gate” flaute später ab. Bei einer Wiederaufführung 2012 beim Filmfest in Venedig erntete Cimino lauten Applaus.

Im vorigen August beim Internationalen Filmfestival in Locarno wurde Cimino mit einen Ehren-Leoparden für seine nur sieben Filme umfassendes Lebenswerk geehrt.

Dabei sorgte er für einen der komischsten Momente des Festivals. Als ihm der Ehren-Leopard überreicht wurde, hauchte er ins Mikrofon: „Oh, ich dachte, ich bekomme ein Raubtier. Das hier sieht aber eher aus wie ein Hühnchen.” Die etwa achttausend Zuschauer der Zeremonie quittierten den Gag mit brüllendem Gelächter.

Elie Wiesel

(*30. September 1928, † 2. Juli 2016)

Elie Wiese starb im Alter von 87 Jahren in New York. Der 1928 in Rumänien geborene Wiesel hatte das Grauen der Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald überlebt.

Seitdem engagierte sich der in New York lebende Schriftsteller und Friedensnobelpreisträger für das Wachhalten der Erinnerung an die Opfer des Holocaust.

Friedensnobelpreis und Verdienstkreuz

Der Publizist und Hochschullehrer hatte 1986 den Friedensnobelpreis bekommen. Im Juni 2009 besuchte er gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und US-Präsident Barack Obama das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald.

Vor zwei Jahren wurde er in New York mit einem der höchsten deutschen Orden, dem Großen Verdienstkreuz mit Stern, geehrt.

Bud Spencer

(*31. Oktober 1929, † 27. Juni 2016)

Schauspieler, Jurist, Unternehmer, Leistungsschwimmer, Musikproduzent, Erfinder - all dies hätte Berechtigung gehabt, auf der Visitenkarte von Bud Spencer zu stehen. Der Ruhm als Prügelheld in kultigen Haudrauf-Filmen stand jedenfalls nicht am Anfang seines Wirkens. Sein letztes Wort sei „Danke“ gewesen, sagte sein Sohn.

Als Spross einer wohlhabenden Industriellen-Familie in Neapel geboren, machte sich Bud Spencer, der eigentlich Carlo Pedersoli hieß, in den 50er Jahren zunächst als mehrfacher italienischer Schwimmmeister einen Namen. Sogar bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki und 1956 in Melbourne war er mit von der Partie.
Eigentlich wollte er Chemiker werden, brach sein Studium aber ab, weil die Familie nach Südamerika ging. Zurück in Rom studierte er einige Semester Jura und kehrte wenig später erneut nach Südamerika zurück, wo er in Venezuela als Automanager arbeitete.

Vom Schwiegervater zum Film gebracht

Nachdem er wieder in Italien zurück war, brachte ihn unter anderem sein Schwiegervater, ein Filmproduzent, mit dem Showbusiness in Kontakt. Es war der Beginn der Italo-Western-Zeit und die Kunstfigur Bud Spencer wurde geboren. Wieso eigentlich Bud Spencer?

Götz George

(*23. Juli 1938, † 19. Juni 2016)

Götz George starb am 19. Juni nach kurzer Krankheit im Alter von 77 Jahren. „Götz George hat sich eine Verabschiedung im engsten Kreis gewünscht“, hieß es in der Mitteilung. Von weiteren Nachfragen solle aus Rücksicht auf die Privatsphäre der Familie abgesehen werden.

George ist einem Millionenpublikum neben zahlreichen weiteren Rollen besonders als „Tatort“-Kommissar Horst Schimanski in Erinnerung. Den schnodderigen Polizisten aus dem Ruhrgebiet verkörperte er binnen 32 Jahren insgesamt 48 Mal.

Eine seiner berühmtesten Kinorollen hatte der gebürtige Berliner als homosexueller Massenmörder Fritz Haarmann in „Der Totmacher“ von 1995. In Satiren wie „Schtonk!“ oder „Rossini“ zeigte George sein komödiantisches Talent. 2007 wurde er für sein Lebenswerk mit dem Deutschen Fernsehpreis geehrt. Sechs Jahre später spielte er im TV-Drama „George“ seinen eigenen Vater Heinrich, der wegen seiner Schauspieler-Karriere in der Nazi-Zeit umstritten war.

2014 wurde Götz George mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Im Juli wäre George 78 Jahre alt geworden. Vor zwei Jahren hatte er erklärt, er wolle sich nach 65 Arbeitsjahren aus dem Schauspielgeschäft weitestgehend zurückziehen.

2015 stand er dann zum letzten Mal vor der Kamera: Im ARD-Krimi-Drama „Böse Wetter“ spielte er einen Bergbau-Baron - nicht im Ruhrgebiet, sondern im Harz. Ein Ausstrahlungstermin für den Film steht noch nicht fest.

Anton Yelchin

(*11. März 1989, † 19. Juni 2016)

Der „Star Trek“-Star Anton Yelchin ist auf tragische Weise zu Hause verstorben. Der Schauspieler habe in der steilen Einfahrt seines Hauses im Viertel Studio City in Los Angeles gestanden, als sein Auto aus zunächst ungeklärter Ursache los rollte und ihn gegen einen Zaun und einen Briefkasten drückte, hieß es von der Polizei. Yelchin sei mit Freunden verabredet gewesen. Als er nicht erschien, fuhren sie zu seinem Haus und fanden den Leichnam.

Großen Erfolg in „Star Trek“

Der Schauspieler, der nur 27 Jahre alt wurde, war 1989 in der damaligen Sowjetunion geboren und als Baby mit seinen Eltern, beides früher professionelle Eiskunstläufer, in die USA gekommen. Schon als Teenager bekam Yelchin erste TV- und Kinorollen. Großen Erfolg feierte er 2009 mit der Rolle des Navigationsoffiziers Pavel Chekov in „Star Trek“. Auch in den Nachfolgefilmen „Star Trek: Into Darkness“ (2013) und „Star Trek: Beyond“ - der demnächst in die Kinos kommt - spielte er mit.

Rudi Altig

(*18. März 1937, † 11. Juni 2016)

Der gebürtige Mannheimer war einer der größten deutschen Sportstars der 60er Jahre. Bei der Tour de France gewann er acht Etappen und fuhr 18 Tage im Gelben Trikot.

Kurz nachdem er an einem schweren Krebsleiden erkrankte, starb er im Alter von 79 Jahren.

Muhammad Ali

(* 17. Januar 1942; † 3. Juni 2016)

Der berühmteste Boxer der Sport-Geschichte, Muhammad Ali, hat seinen wichtigsten Kampf im Alter von 74 Jahren verloren.

Der dreimalige Schwergewichtsweltmeister war kurz zuvor wegen Atemproblemen in ein Krankenhaus in Phoenix eingeliefert worden. Sein Sprecher sagte daraufhin, er werde von einem Ärzteteam betreut und befinde sich in guter Verfassung. Es sei mit einem kurzen Krankenhausaufenthalt zu rechnen.

Internationale Medien berichteten aber bereits zu diesem Zeitpunkt, dass sein Zustand ernster sei. Alis einstiger Rivale Sugar Ray Leonard schrieb auf Twitter: „Gebete und Segen für mein Idol, meinen Freund & ohne Frage, den Größten aller Zeiten.“

Der an Parkinson leidende Ali, dreifacher Weltmeister im Schwergewicht und Olympiasieger im Halbschwergewicht, hatte seine Karriere im Jahr 1981 beendet. In den vergangenen Jahren war er wegen gesundheitlicher Beschwerden mehrfach im Krankenhaus behandelt worden, darunter zweimal im Jahr 2014 und einmal im vergangenen Jahr.

Er litt seit langem an der Parkinson-Krankheit. Der Verdacht auf die Schüttellähmung war 1984 bestätigt worden. Ali gewann 1960 Olympisches Gold. Damals hieß er noch Cassius Clay.

Erst fünf Jahre später, als er zum Islam übertrat, nahm er den Namen Muhammad Ali an.
Der begnadete Boxer wurde im Februar 1964 erstmals Schwergewichtsweltmeister. Er bezwang damals Sonny Liston und beschrieb seinen eleganten Boxstil mit den Worten: „Schweben wie ein Schmetterling, stechen wie eine Biene.“ Weitere zweimal krönte sich Ali danach zum Champion.

Er lieferte dabei in seiner Karriere unvergessliche Kämpfe wie den „Rumble in the Jungle“ oder den „Thrilla in Manila“. Trotz seiner Rücktrittsankündigung im Juni 1979 zog es Ali noch einmal in den Ring. Er hörte nicht auf die Warnungen von Ärzten und trat im Oktober 1980 gegen Larry Holmes an. Ali verlor nach Kampfabbruch. Seinen 61. und letzten Profi-Kampf (56 Siege) bestritt er ein gutes Jahr später. Wieder verlor Ali, Gegner am 11. Dezember 1981 in Nassau war damals Trevor Berbick.

Der am 17. Januar 1942 in Louisville als Sohn eines Plakatmalers geborene Ali machte aber auch weltweit Schlagzeilen durch seine Verweigerung des Militärdienstes während des Vietnam-Kriegs, für die er auch eine Sperre von drei Jahren in Kauf nahm.

Ali war Zeit seines Lebens eine Ikone. Als er 1996 schon gezeichnet von seiner Krankheit das Olympische Feuer entzündete, sorgten die Bilder weltweit für Ergriffenheit. In der Öffentlichkeit zeigte sich Ali in den vergangenen Jahren immer seltener.

Rupert Neudeck

(* 14. Mai 1939; † 31. Mai 2016)

Im Alter von 77 Jahre ist der Gründer der Hilfsorganisation Cap Anamur, Rupert Neudeck, Ende Mai gestorben.

Neudeck hatte 1979 Cap Anamur und 2003 das Friedenskorps Grünhelme ins Leben gerufen. Mehr als 11 000 vietnamesische Boat People retteten die Aktivisten von Cap Anamur in den 80er Jahren aus dem Chinesischen Meer.

Über Jahrzehnte hinweg setzte sich der Journalist für Notleidende und Flüchtlinge ein. In der aktuellen Flüchtlingsdebatte forderte er 2015 den Einsatz der deutschen Marine und eine langfristige Seenotrettung im Mittelmeer.

Bis zuletzt blieb Neudeck aktiv, warb für seine Initiativen und sammelte Spenden. Sein Engagement wurzelte in seinem christlichen Glauben - und in der eigenen Vergangenheit: Gegen Kriegsende war er mit seiner Familie von Danzig nach Westfalen geflohen, also selbst ein Flüchtling in Not gewesen.

Mit seiner Frau Christel lebte Neudeck bescheiden in Troisdorf bei Bonn. Viele Auszeichnungen hat der dreifache Vater und mehrfache Großvater für sein beherztes Engagement erhalten. Darunter waren der europäische Sozialpreis (2006) und der Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen (2007).

Erika Berger

(* 13. August 1939; † 15. Mai 2016)

Im Alter von 76 Jahren starb die Moderatorin und Autorin am Mitte Mai in ihrer Kölner Wohnung. Bekannt wurde Berger durch die RTL-Sendung „Eine Chance für die Liebe“, die sie ab 1987 moderierte. Offen wie vor ihr niemand im Fernsehen redetete sie darin über Sex. 20 Jahre nach den Kino-Aufklärungsfilmen von Oswald Kolle stand Berger für ein weiteres Novum: Sie ließ die Menschen selbst zum Thema Sex zu Wort kommen, als eine Art „Bravo“-Dr.-Sommer im Fernsehen und für Erwachsene.

Für RTL war dies ein günstiger Quotenhit: Für die Ausstattung des Studios genügten ein schwarzes Sofa, viel rotes Licht und ein heute museal wirkendes Telefon mit Schnur. Die Millionen-Einschaltquoten besorgte dann Berger, wenn sie mit ihrem charmanten bayerischen Dialekt Gespräche über Eifersucht, Erektionsprobleme und Orgasmusnöte führte und dabei gekonnt ihre in schwarzen Nylons steckenden Beine übereinanderschlug.

Wolfgang „Wölli“ Rohde

(* 9. Januar 1950; † 25. April 2016)

Die Toten Hosen trauern um ihren früheren Drummer Wolfgang „Wölli“ Rohde, der im Alter von 66 Jahren „nach schwerer Krankheit im Kreise seiner Familie gestorben“ ist. „Er war auch für uns ein Familienmitglied und bis zum letzten Tag ein enger guter Freund“, hieß es auf ihrer Facebook-Seite und ihrer Homepage. „Wir werden Dich nie vergessen.“ Der in Kiel geborene Schlagzeuger war von 1986 bis 1999 Mitglied der Band, seit einigen Jahren litt er schwer an Krebs.

Ende der 1990er Jahre konnte „Wölli“ nach mehreren Bandscheibenvorfällen kaum noch Konzerte spielen und hatte im Jahr 2000 einen schweren Autounfall, er gehörte aber weiter zur „Familie“. Rohdes Platz hinter den Drums übernahm Vom Ritchie.

Platz im Familiengrab

Anfang 2015 war bereits der langjährige Manager der Toten Hosen, Jochen Hülder, gestorben. Er war im Gemeinschaftsgrab der Rockband auf dem Düsseldorfer Südfriedhof beigesetzt worden. Auch „Wölli“ Rohde hatte einen Platz in dem „Familiengrab“ angemeldet. „Wenn ich ein paar Meter Erde über mir habe, dann bitte da, wo auch die Jungs später irgendwann liegen werden!“, hatte er gesagt.

Prince

(* 7. Juni 1958; † 21. April 2016)

Im Alter von 57 Jahren stirbt der US-Popstar auf seinem Anwesen Paisley Park in Minnesota – eine Woche vorher soll er wegen einer Grippe ins Krankenhaus gebracht worden sein, möglicherweise handelte es sich aber auch um eine Überdosis.

Prince wurde mit seiner innovativen und virtuosen Musik in den 80er Jahren zum Weltstar. Sein Album „Purple Rain“ von 1984 gilt vielen als eines der besten Alben der Pop-Geschichte. Er sang, spielte Gitarre, Klavier und andere Instrumente.

Guy Hamilton

(* 16. September 1922; † 20. April 2016)

Der britische James-Bond-Regisseur Guy Hamilton ist im Alter von 93 Jahren gestorben. Er sei „unendlich traurig“ über den Tod des „wunderbaren“ Filmemachers, schrieb der Bond-Darsteller Roger Moore bestürtzt im Onlinedienst Twitter.

Hamilton führte unter anderem bei den Filmen „Leben und sterben lassen“ und „Der Mann mit dem goldenen Colt“ Regie, in denen Moore den legendären britischen Geheimagenten spielte. Zuvor hatte Hamilton die James-Bond-Episoden „Goldfinger“ und „Diamantenfieber“ mit Sean Connery in der Hauptrolle gedreht. Auch bei den Filmen „Luftschlacht um England“, „Das Böse unter der Sonne“ und „Mord im Spiegel“ saß der Brite auf dem Regiestuhl.

Hamilton wurde 1922 als Sohn eines Diplomaten in Paris geboren. In Frankreich übernahm er erste kleinere Jobs im Filmgeschäft, bevor er sich der britischen Marine anschloss. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete Hamilton zunächst als Regieassistent. Anfang der 50er Jahre drehte er dann seinen ersten eigenen Film.

Karl-Heinz von Hassel

(* 8. Februar 1939; † 19. April 2016)

Der Schauspieler und ehemalige Frankfurter „Tatort“-Kommissar Karl-Heinz von Hassel ist tot. „Er starb nach kurzer schwerer Krankheit am Dienstag in Hamburg“, bestätigte seine Ehefrau Karin von Hassel der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch.

Dem Fernsehpublikum bekannt wurde von Hassel als beharrlich und eher unspektakulär ermittelnder Kommissar Edgar Brinkmann in den „Tatort“-Filmen des Hessischen Rundfunks. Stets korrekt gekleidet, als Markenzeichen mit einer Fliege, ermittelte er von 1984 bis 2001. In den vergangenen Jahren war von Hassel vor allem auf Theaterbühnen in Düsseldorf, Hannover und Essen zu sehen.

Hendrikje Fitz

(* 15. September 1961; † 7. April 2016)

Im November 2015 meldete sich die Schauspielerin Hendrikje Fitz („In aller Freundschaft“) in ergreifender Offenheit zu Wort. „Es gibt Ereignisse im Leben, die kommen daher wie eine kleine Naturgewalt, wirbeln alles durcheinander, stellen alles auf den Kopf und plötzlich ist nichts mehr, wie es vorher war...“, schrieb sie auf ihrer Facebook-Seite. Im Sommer seien bei ihr, nach überstanden geglaubter Krebserkrankung, Metastasen im Hirn festgestellt worden. Trotzdem gab sich Fitz kämpferisch. Anfang April verlor sie den Kampf gegen die Krebs. Der Serienstar starb im Alter von nur 54 Jahren.

Bekannt durch Rolle in "In aller Freundschaft"

Fitz war vor allem durch ihre Rolle als Physiotherapeutin Pia Heilmann in der ARD-Klinikserie „In aller Freundschaft“ bekannt. Jede Woche verfolgen nach Angaben des MDR im Schnitt sechs Millionen Zuschauer die Episoden aus der Sachsenklinik. Fitz war seit der ersten Folge „Willkommen in Leipzig“ 1998 dabei. Wegen ihrer Erkrankung nahm sie sich Auszeiten, drehte aber Anfang diesen Jahres noch einmal, als ihre Ärzte ihr grünes Licht gegeben hatten.

Zaha Hadid

(* 31. Oktober 1950; † 31. März 2016)

Die irakisch-britische Stararchitektin Zaha Hadid im Alter von 65 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Zuvor ist sie in Miami wegen einer Bronchitis behandelt worden. Zaha Hadid zählte zu den weltweit erfolgreichsten Architekten.

Unter anderem entwarf sie das Olympische Schwimmstadion in London, das Nationalmuseum für moderne Kunst in Rom sowie das Rosenthal Center für Gegenwartskunst in Cincinnati.

Hans-Dietrich Genscher

(* 21. März 1927; † 31. März 2016)

Der langjährige Außenminister Hans-Dietrich Genscher starb im Alter von 89 Jahren an Herz-Kreislauf-Versagen.

Genscher war - von 1974 bis 1992 - 18 Jahre lang Außenminister und in dieser Funktion maßgeblich an den Verhandlungen zur deutschen Einheit beteiligt. In Deutschland gehörte er zu den beliebtesten Spitzenpolitikern und zu den prägenden Persönlichkeiten der Liberalen. Von 1974 bis 1985 war er Vorsitzender der FDP.

Am 30. September 1989 verkündete Genscher als Bundesaußenminister vom Balkon der Prager Botschaft, dass DDR-Bürger nach Westdeutschland ausreisen dürfen.

1992 hatte sich Genscher von seinen Ämtern zurückgezogen. Der Politiker, dessen Markenzeichen ein gelber Pullover war, musste immer wieder mit gesundheitlichen Problemen kämpfen.

Roger Cicero

(* 6. Juli 1970; † 24. März 2016)

Ende März gab es einen weiteren Schock für Musikbranche und Fans: Jazz-Sänger Roger Cicero starb im Alter von 45 Jahren an einem Hirninfarkt in Hamburg. Cicero hatte für Deutschland 2007 beim Eurovision Song Contest (ESC) gesungen und mit „Frauen regier'n die Welt“ den 19. Platz belegt. Im selben Jahr gewann er den Musikpreis Echo.

Der Sänger hatte im November wegen eines akuten Erschöpfungssyndroms mit Verdacht auf Herzmuskelentzündung sämtliche Termine bis Ende 2015 abgesagt. Die ausverkaufte Tour sollte 2016 fortgesetzt werden.

„Einen Tag nach seinem letzten Live-Auftritt im Bayerischen Fernsehen traten plötzlich akute neurologische Symptome infolge eines Hirninfarktes auf“, berichtete das Management. „Im Krankenhaus verschlechterte sich sein Zustand rapide.“ Cicero starb „im Kreise seiner Lieben, ohne das Bewusstsein wieder erlangt zu haben“.

Cicero hinterlässt einen Sohn. Von der Mutter des Kindes hatte er sich 2013 getrennt.

Guido Westerwelle

(* 27. Dezember 1961; † 18. März 2016)

Der ehemalige Außenminister Guido Westerwelle starb im Alter von 54 Jahren in der Universitätsklinik Köln an den Folgen seiner Leukämie-Erkrankung. Bei Westerwelle war im Juni 2014 - ein halbes Jahr nach seinem Ausscheiden aus dem Auswärtigen Amt - eine besonders schlimme Form von Blutkrebs diagnostiziert worden.

Westerwelle gehörte seit den 80er Jahren zu den prägenden Figuren der bundesdeutschen Politik. Nach vielen Jahren in der Opposition war er zwischen 2009 und 2013 Bundesaußenminister. In den ersten beiden Jahren der schwarz-gelben Koalition, bis zu seinem Rücktritt vom Amt des FDP-Chefs, war er auch Vizekanzler.

Über seine Krebserkrankung hatte Westerwelle auch ein Buch („Zwischen zwei Leben“) geschrieben, das er im vergangenen Herbst vorgestellt hatte.

Damals gab es Hoffnung, dass er die Krebs-Erkrankung bewältigen könnte. Im Dezember musste er sich allerdings erneut ins Krankenhaus begeben, was offiziell mit einer „Medikamentenumstellung“ begründet wurde. Seither war er kaum noch in der Öffentlichkeit aufgetaucht.

Peter Lustig

(* 27. Oktober 1937; † 23. Februar 2016)

Der legendäre Moderator der ZDF-Kindersendung „Löwenzahn“ starb im Alter von 78 Jahren in der Nähe von Husum im Kreise seiner Familie. „Über 25 Jahre war er eine Institution im deutschen Kinderfernsehen und das Gesicht der ZDF-Kultsendung „Löwenzahn““, erklärte Programmdirektor Norbert Himmler. „Wir werden den Mann, der Kinder und Erwachsene immer wieder zu überraschenden Erkenntnissen geführt hat, in lebendiger Erinnerung behalten.“

Mehrere Generationen von Kindern, aber auch von Eltern, kannten den Mann mit der Latzhose und Nickelbrille, der in seinem Bauwagen lebte und Natur und Technik einfach und verständlich erklären konnte.

Peter Lustig wurde in Breslau geboren. Er war gelernter Rundfunkmechaniker und studierter Elektrotechniker und kam als Tonmeister zum ZDF. Der Sender holte Lustig 1979 für die Reihe „Pusteblume“ - dem „Löwenzahn“-Vorgänger - vor die Kamera. 2005 hatte er sich vom Bildschirm verabschiedet.

Umberto Eco

(* 5. Januar 1932; † 19. Februar 2016)

Der italienische Schriftsteller Umberto Eco starb im Alter von 84 Jahren in seiner Wohnung. Umberto Eco war vor allem als Autor bekannt. Der Italiener machte sich aber auch als Philosoph und Sprachwissenschaftler einen Namen.

Nach seinem Roman „Der Name der Rose“ (1980) feierte er mit weiteren Veröffentlichungen internationale Erfolge: „Das Foucaultsche Pendel“ (1988), „Die Insel des vorigen Tages“ (1994) und „Baudolino“ (2000) werden internationale Bestseller. 2011 erschien die deutsche Ausgabe seines Romans „Der Friedhof in Prag“.
Eco wurde seit seinem schlagartigen Durchbruch mit dem millionenfach verkauften Bestseller „Der Name der Rose“ vor drei Jahrzehnten mit seinen Romanen weltberühmt. Mit zahlreichen Preisen wurde der Schriftsteller, Kolumnist und Wissenschaftler seitdem ausgezeichnet.

Gemeinsam mit seiner deutschen Frau, mit der er mehr als ein halbes Jahrhundert verheiratet war und zwei Kinder hat, lebte Eco in seinem Heimatland Italien. Seine Privatbibliothek umfasste nach eigenen Schätzungen etwa 50000 Bücher.

Harper Lee

(* 28. April 1926; † 19. Februar 2016)

Die US-Schriftstellerin Harper Lee ist im Alter von 89 Jahren gestorben.

Ihr 1960 veröffentlichter Roman „Wer die Nachtigall stört“ verkaufte sich rund 40 Millionen Mal und wurde mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet.

Bis heute ist das halbbiografische Buch über die Rassenprobleme im Amerika der 1930er Jahre in vielen Schulen Standardlektüre und gehört zu den meistgelesenen Büchern aller Zeiten. Mit Hollywoodstar Gregory Peck in der Hauptrolle wurde das Werk auch verfilmt und gewann drei Oscars.

Nach diesem Welterfolg hatte sich die 1926 als jüngste von vier Kindern eines Anwaltes und seiner gemütskranken Frau geborene Lee in ihr Heimatstädtchen Monroeville zurückgezogen und jahrzehntelang jedes Interview und weitere Bücher verweigert.

Roger Willemsen

(* 15. August 1955; † 7. Februar 2016)

Der Bestsellerautor und Fernsehmoderator Roger Willemsen starb im Alter von 60 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung.

Willemsen gehörte zu den bekanntesten deutschen Intellektuellen. Die Krebserkrankung war bei ihm im August vergangenen Jahres festgestellt worden - wenige Tage nach seinem 60. Geburtstag. Daraufhin sagte er alle öffentlichen Veranstaltungen ab.

Populär wurde Willemsen vor allem mit essayistischen Reisebüchern wie „Die Enden der Welt“. Zuletzt landete er mit seinem Buch „Das Hohe Haus“ (2014) einen Bestseller. Dafür hatte er ein Jahr lang das Geschehen im Bundestag von der Tribüne als Zuhörer verfolgt.

Mehr als 600 Interviews führte er in einem Jahr: Von Audrey Hepburn bis zu Palästinenserführer Arafat waren viele Prominente dabei - darunter auch ein Bankräuber. Sein Anspruch, „genau zu sein“, und seine besonders einfühlsame Gesprächsführung machten ihn und sein Magazin preiswürdig.

Im Sommer 1996 lief im ZDF seine neunteilige Porträtreihe „Willemsens Zeitgenossen“. Dafür traf der Journalist unter anderem Quincy Jones jr., Michel Piccoli, Vivienne Westwood, Philippe Starck und John Malkovich.

Maurice White

(* 19. Dezember 1941; † 3. Februar 2016)

Maurice White, eines der Gründungsmitglieder der Band Earth, Wind & Fire starb im Alter von 74 Jahren nach Angaben seines Bruders Verdine White in Los Angeles in der Nacht im Schlaf. Im Jahr 2000 hatte der Schlagzeuger, Sänger und Songwriter öffentlich bekannt gegeben, dass er an der Parkinson-Krankheit leide.

Die Ende der 1960er Jahre in Chicago gegründete Funk-Band war durch Hits wie „September“, Shining Star“ und „Boogie Wonderland“ berühmt geworden. Earth, Wind & Fire lieferte eine Mischung aus Soul, Funk, R&B, Pop, Jazz und Gospelmusik.

Alan Rickman

(* 21. Februar 1946; † 14. Januar 2016)

Der britische Schauspieler Alan Rickman ist im Alter von 69 Jahren in London an Krebs gestorben. Rickman gehörte zu den profiliertesten britischen Schauspielern seiner Generation. Er spielte in unzähligen Theaterstücken und Kino- und Fernsehfilmen mit.

Zu seinen bekanntesten Kinorollen gehörte die des Professors Severus Snape in den „Harry Potter“-Filmen. Seinen internationalen Durchbruch feierte er bereits in den 1980er Jahren in dem Blockbuster „Stirb langsam“ an der Seite von Bruce Willis.

David Bowie

(* 8. Januar 1947; † 10. Januar 2016)

Anfang Januar schockierte der Tod des Musikers David Bowie im Alter von 69 Jahren die Welt. Die „Los Angeles Times“ stellte einen popgeschichtlich und gesellschaftskritischen Zusammenhang nach dem Tod von Prince her: „Was David Bowie für weiße Kids war, die sich anders und unpassend in dieser Welt fühlen, war Prince für schwarze Jugendliche.

Er gab jungen Afroamerikanern, die in Harlem (Teil von New York) oder St. Louis oder Watts (Stadtteil von Los Angeles) aufwachsen, sozusagen die Erlaubnis, so zu sein, wie sie sein wollen, und nicht so, wie die Gesellschaft ihnen vorgibt, angeblich sein zu müssen.“

Achim Mentzel

(* 15. Juli 1946; † 4. Januar 2016)

Der Unterhaltungskünstler Achim Mentzel ist im Alter von 69 Jahren in Cottbus an einem Herzinfarkt gestorben. Er soll an einem nicht erkannten Herzfehler gelitten haben.

Der gebürtige Ost-Berliner galt als Stimmungskanone und Vollblut-Entertainer. Er spielte zu DDR-Zeiten in verschiedenen Musikgruppen, überwiegend Schlager. 1973 kehrte der Zwei-Zentner-Mann („Gott sei dank ist sie schlank“) von einem Auftritt in West-Berlin nicht zurück. Nach wenigen Monaten zog es ihn jedoch wieder in die DDR. Mentzel trat in Fernsehshows auf, im Osten wie im Westen. Die humorvolle Art Mentzels kam bei seinem Publikum gut an. Sein Freund Oliver Kalkofe nannte den Unterhaltungskünstler auch mal „das zottelige Zonenmonster“. (red mit dpa, afp)