Nach 48-Stunden-Warnstreik BVG im Tarifstreit: „Verdi muss sich auch bewegen“
Annäherung zwischen den Berliner Verkehrsbetrieben und Verdi war zuletzt Fehlanzeige. Stattdessen steht ein Ultimatum im Raum. Nun appelliert das kommunale Unternehmen öffentlich an die Gewerkschaft.

Berlin - In den festgefahrenen Tarifverhandlungen im Berliner Nahverkehr fordert die BVG mehr Kompromissbereitschaft von der Gewerkschaft. „Verdi muss sich auch bewegen“, sagte die Personal-Vorständin der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), Jenny Zeller-Grothe, vor der vierten Verhandlungsrunde am Mittwoch. Verhandeln gehe nie ohne Kompromisse. Mit Blick auf die wirtschaftliche Lage des Unternehmens betonte sie: „Wir brauchen alle eine gehörige Portion Realismus.“
Verdi hatte den Nahverkehr in der Hauptstadt vergangene Woche mit dem dritten und bislang längsten Warnstreik in dieser Tarifrunde zwei Tage lang weitgehend lahmgelegt. Morgen kommen beide Seiten zur vierten Verhandlungsrunde zusammen. Das jüngste BVG-Angebot für die rund 16.000 Beschäftigten lehnt Verdi ab und kritisiert es als „Reallohnsenkung“. Bis zum 21. März, also der folgenden Verhandlungsrunde, hat die Gewerkschaft der BVG ein Ultimatum gestellt – und droht mit unbefristeten Streiks.
Zeller-Grothe sagte dagegen: „Mit dem aktuellen Angebot schließen wir bundesweit zur Spitzengruppe auf.“ Nach BVG-Angaben würde Berlin damit beim Einstiegsgehalt für das Fahrpersonal im Vergleich zu den anderen Bundesländern deutlich nach oben rücken – vom letzten auf den achten Platz. Berücksichtige man, dass die Wochenarbeitszeit bei der BVG bei 37,5 Stunden liege, lande Berlin auf dem sechsten Platz, hieß es.