Busunfall auf der A9 Busunfall auf der A9: Ermittler gehen von 18 Toten aus - Zwei Verletzte in Lebensgefahr
Münchberg - Ein Reisebus ist am Montag nach einem Unfall mit einem Lastwagen auf der Autobahn 9 in Oberfranken in Brand geraten. Die Ermittler gehen offiziell vom Tod von 18 Menschen im Alter von 66 bis 81 Jahren aus. Die vermissten 18 Businsassen „dürften wohl in dem brennenden Reisebus ums Leben gekommen sein“, teilten das Polizeipräsidium Oberfranken und die Staatsanwaltschaft Hof am Montag mit.
30 Fahrgäste seien verletzt worden, mehrere von ihnen schwer, teilte die Polizei in Bayreuth mit. Zwei von ihnen schweben in Lebensgefahr. Insgesamt seien 48 Menschen – 46 Reisende einer Gruppe aus Sachsen und zwei Fahrer – in dem Bus gewesen. „Der Verbleib der anderen 18 Insassen ist derzeit Gegenstand der polizeilichen Maßnahmen vor Ort“, hieß es in der Mitteilung.
Es sei unwahrscheinlich, dass sich noch jemand habe retten können und verletzt in der Umgebung liege, sagte ein Feuerwehrsprecher. Um die Unfallstelle herum gebe es Wildschutzzäune, über die vermutlich niemand geklettert sei.
Der Bus sei am Montagmorgen vollständig ausgebrannt. Dass es definitiv Tote gibt, konnte der Polizeisprecher nach eigenen Worten aber zunächst nicht bestätigen. Noch gebe es „ein Fünkchen Hoffnung“, sagte er.
Auffahrunfall mit Sattelzug
Kurz nach 7 Uhr fuhr der Reisebus den Angaben nach auf Höhe von Münchberg bei sich stauendem Verkehr auf einen vorausfahrenden Sattelzug auf. Kurz darauf stand er in Flammen. Auf welchem Weg der Reisebus genau war, stand zunächst nicht fest.
Die Polizei sperrte die A9 in beide Richtungen. Zahlreiche Einsatzkräfte der Rettungsdienste, Feuerwehren, des Technischen Hilfswerks und der Polizei waren vor Ort. Außerdem waren mehrere Rettungshubschrauber im Einsatz.
Dobrindt und Herrmann fliegen zur Unfallstelle
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat zu Gebeten für die Opfer des Busunfalls in Oberfranken aufgerufen. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt und Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (beide CSU) fliegen indes zur Unfallstelle. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) reagierte „mit großer Bestürzung“ auf den Unfall.
Wie Herrmanns Sprecher am Montag in München sagte, nehmen beide einen Hubschrauber aus Berlin und treffen voraussichtlich gegen 12.30 Uhr nahe Münchberg ein. Sie wollten sich ein Bild von der Lage machen und mit den Einsatzkräften sprechen.
Für besorgte Angehörige ist eine zentrale Telefonnummer eingerichtet worden. Unter der Rufnummer 0800 / 7766350 können sie sich an die Gemeinsame Auskunfts- und Vermisstenstelle wenden, wie die Polizei am Montag mitteilte. Auch Zeugen könnten sich hier melden.
(mab mit afp/dpa)