Buschbrände in Australien Buschbrände in Australien: Regen drängt Flammenmeer zurück

Sydney/dpa. - Rund um die Millionenmetropole Sydney, der Hauptstadt desbetroffenen Bundesstaats New South Wales, drückten Regenfälle amfrühen Morgen zwei zentrale Brandherde nieder. Am Morgen jubeltenvöllig erschöpfte Feuerwehrmänner über die lange herbeigesehntenNiederschläge in den Bergen westlich von Sydney. Die Helferwarfen sich in die Pfützen oder rissen ihre Arme in die Luft. In derNacht und am Morgen waren hier etwa 40 Liter Regen pro Quadratmeterniedergegangen.
Im Süden von New South Wales peitschten zugleich bis zu 35 Gradheiße und 65 Stundenkilometer schnelle Winde die Feuerwände vorwärts.2000 Menschen mussten drei vom Feuer bedrohte Küstenorte in der Buchtvon Sussex räumen, die 200 Kilometer südlich von Sydney liegt.
«Es gibt mehrere Feuer, die uns, gelinde gesagt, Ärger machen»,sagte Feuerwehrchef Phil Koperberg. Helfer konzentrierten sich amspäten Montag darauf, mit Wasser Häuser zu schützen. Nun will dieFeuerwehr verstärkt mit Infrarotgeräten versteckte Flammen unter derOberfläche und der Rußschicht ausfindig machen, um ein erneutesAuflodern der Brände in bereits gelöschten Gebieten zu verhindern.
Die Behörden befürchten außerdem bereits, dass neue Gewitter mitBlitzschlägen und Hitzewellen viele Brände in den nächsten Tagenwieder auflodern lassen könnten.
In Sydney selbst entspannte sich die Lage weiter. Mehr als zweiWochen nach Beginn der Katastrophe gelte die Sorge hier vor allem denMenschen an den Stadträndern, sagte Andreas Dormer, Verwaltungsleiterder Deutschen Schule in Sydney, der dpa. «Viele Betroffene fahren mitdem Auto hinaus und gucken, wie kritisch die Lage für sie ist», sagteDormer.
Heftige Winde behinderten unterdessen die Arbeit derLöschflugzeuge. Eine der Maschinen stürzte außerhalb von Sydney ab.Der Pilot wurde leicht verletzt. Die Maschine war vom Wind gegen eineDüne gedrückt worden, hieß es in australischen Medienberichten. Anden Löscharbeiten waren insgesamt 75 Flugzeuge beteiligt. Am Montagtrafen außerdem zwei Spezialhubschrauber aus den USA in Sydney ein.
Von der Entspannung durch den Regen an der nördlichen Feuerfronterwartete die Feuerwehr, ihre Kräfte effektiver in den weiterbedrohten Gebieten einsetzen zu können. Wenn sich kein heftiger Regenflächendeckend einstelle, werde es noch mindestens eine Woche dauern,bis alle Brände unter Kontrolle seien, hieß es.