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Renten BSW kritisiert wachsende Steuerlast bei Rentnern

Ein Thema wurde in den diversen Wahlarenen immer wieder angesprochen: die Rente. Die Bevölkerung scheint zunehmend verunsichert. Kritik wird auch an der Steuerlast für Senioren laut.

Von dpa 21.02.2025, 05:00
Das Bündnis Sahra Wagenknecht kritisierte die wachsende Steuerlast für Rentner. (Symbolbild)
Das Bündnis Sahra Wagenknecht kritisierte die wachsende Steuerlast für Rentner. (Symbolbild) Alicia Windzio/dpa

Berlin/Dresden - Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kritisiert die wachsende Steuer- und Abgabenlast für Rentner. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) spreche zwar von stabilen Renten, sagte BSW-Chefin und Namensgeberin Sahra Wagenknecht der Deutschen Presse-Agentur. Das sei aber ein Hohn für Millionen Rentner.

„Aufgrund der Rentenbesteuerung ist das Rentenniveau real längst unter 48 Prozent, die ja auch schon viel zu wenig sind. Die Steuer- und Abgabenlast von Rentnern explodiert. Die Einführung der Rentenbesteuerung war ein schwerer Fehler. Steuerfreiheit für kleine und mittlere Renten wäre das Mindeste“, betonte Wagenknecht. 

Laut BSW sollten alle Renten bis 2.000 Euro steuerfrei sein

Das BSW verlangt, alle Renten bis 2.000 Euro zum 1. Juli dieses Jahres steuerfrei zu stellen. Zudem sollte der Zusatzbeitrag der Krankenversicherung abgeschafft werden. „Das würde nicht nur Rentner, sondern auch Arbeitnehmer und Betriebe entlasten“, argumentierte Wagenknecht. Die BSW-Gruppe im Bundestag hatte dazu eine Kleine Anfrage gestellt.

Die Zahlen zeigen an konkreten Fallbeispielen, wie die Steuerlast von Jahrgang zu Jahrgang steigt. Wer als Neurentner 2.000 Euro Rente pro Monat bekommt, zahlt dafür 128 Euro Steuern. Pro Jahr kommen so 1.537 Euro Steuern zusammen. Wer 20 Jahre vorher in Rente gegangen ist, musste bei der derselben Rentenhöhe nur 40 Euro im Monat zahlen. 

Bei einer Rente von 1.700 Euro werden bei einem Renteneintritt im vergangenen Jahr 70 Euro Steuern monatlich fällig. Vor zehn Jahren waren das bei der gleichen Rentenhöhe 44 Euro, 2005 sogar nur acht Euro pro Monat. 

In Sachsen mehr als 400.000 Rentner von Steuer betroffen

Wagenknecht hatte schon im Vorjahr die Besteuerung vieler Renten auch in Sachsen für ungerecht gehalten und eine Rentensteuerbremse gefordert. „Dass am 1. Juli mit der Rentenerhöhung gleich wieder 8.000 Rentner in Sachsen in die Besteuerung gefallen sind, ist beschämend. Die Rentensteuer ist eine der ungerechtesten Steuern Deutschlands“, sagte sie. 

In Sachsen waren Mitte vergangenen Jahres 407.000 Rentner betroffen, in Deutschland knapp 6,3 Millionen. Im Januar 2024 fielen zwar rund 16.000 Menschen im Freistaat durch die Erhöhung des Grundfreibetrages aus der Steuerbelastung heraus, mit dem 1. Juli kamen aber 8.000 Frauen und Männer wieder dazu.