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Mutmaßlicher Anschlag

Banken Brandenburger bilden bei Sparkasse mehr Vermögen

Die Mittelbrandenburgische Sparkasse verzeichnet ein sattes Plus bei der Vermögensbildung. Kunden können nach einem BGH-Urteil zudem Geld von der Sparkasse zurückfordern.

Von dpa 13.02.2025, 16:20
Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs können Inhaber von Sparkonten mit Rückzahlungen rechnen – auch bei der Mittelbrandenburgischen Sparkasse. (Archivbild)
Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs können Inhaber von Sparkonten mit Rückzahlungen rechnen – auch bei der Mittelbrandenburgischen Sparkasse. (Archivbild) Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

Potsdam - Die Mittelbrandenburgische Sparkasse in Potsdam (MBS) hat 2024 ein deutliches Plus bei der Vermögensbildung verzeichnet. Die Summe der neu auf den Konten und in den Wertpapierdepots der MBS angelegten Gelder betrug im vergangenen Jahr 887 Millionen Euro – nach 24 Millionen im Jahr 2023.

Aktienkultur in Deutschland „eine ganz zarte Pflanze“

Die Kunden kauften im abgelaufenen Jahr netto Wertpapiere in Höhe von 346 Millionen Euro. Der Vorstandsvorsitzende Andreas Schulz begrüßt, dass „immer mehr Brandenburgerinnen und Brandenburger an den Entwicklungen der Kapitalmärkte partizipieren“.

Die Depotbestände profitierten nach Angaben der MBS mit 204 Millionen Euro von den positiven Entwicklungen an den Kapitalmärkten. Dennoch ist die Aktienkultur in Deutschland laut Schulz immer noch „eine ganz zarte Pflanze“. Die Menschen hier seien eher risikoavers im Vergleich zu anderen Staaten.

Kunden können Zinsen zurückfordern

Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) können Inhaber von Sparkonten mit Rückzahlungen rechnen – auch bei der MBS. Banken und Sparkassen hatten manchen Kunden jahrelang Zinsen für die Aufbewahrung von Einlagen berechnet.

Das geschah teils zu Unrecht, wie kürzlich der BGH urteilte. Er stellte klar: Für Guthaben auf Spar- und Tagesgeldkonten dürfen Banken und Sparkassen keine Verwahrentgelte erheben. Das würde nämlich den Charakter der Einlagen, die neben einer Verwahrung auch Anlage- und Sparzwecke verfolgen, verändern. Bei der MBS können Kunden nach eigenen Angaben insgesamt rund 28.000 Euro zurückfordern.

Bilanzsumme und Einlagen der MBS wachsen

Die Bilanzsumme der MBS stieg zum Stichtag 31. Dezember um 4,3 Prozent auf geschätzt 16,8 Milliarden Euro. Die Einlagen wuchsen um 4,0 Prozent auf 14,0 Milliarden Euro.

Mit nun 1.450 MBS-Mitarbeitern sank deren Zahl um knapp ein Prozent. Ziel ist hier laut Schulz eine Stabilität. Er wisse, wie schwierig es angesichts des demografischen Wandels sei, Personal zu rekrutieren.

Auch die Zahl der unverändert 131 Geschäftsstellen solle nach mehreren Filialschließungen in der Vergangenheit etwa in dieser Größenordnung bleiben. Aber der Kunde entscheide mit seiner Nachfrage, sagte Schulz.

Entgegen dem Trend steigerte die MBS die Zahl ihrer Geldautomaten um 2 auf 199 – obwohl immer mehr Menschen bargeldlos per Karte zahlen oder sich Geld an der Supermarktkasse auszahlen lassen.