Brandenburg Brandenburg: Wolfswelpen tummeln sich in der Lieberoser Heide

Lieberose/dapd. - In Brandenburg gibt es ein neues Wolfsrudel. Inder Lieberoser Heide fotografierte Anfang des Monats eineautomatische Kamera von Wolfsforschern erstmals Welpen beim Spielen,wie die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg am Dienstagmitteilte. Schon seit Ende 2009 war bekannt, dass sich auf demehemaligen Truppenübungsplatz ein Wolf angesiedelt hat. Späterliefen zwei Wölfe in eine der Fotofallen. Inzwischen zieht dasElternpaar den Angaben zufolge mindestens drei Welpen auf.
Der Projektleiter der Stiftung Naturlandschaften, HeikoSchumacher, sagte: «Es war nur eine Frage der Zeit, bis dieseseltene und faszinierende Tierart auch auf dem großen, relativunzerschnittenen Gelände der Lieberoser Heide wieder heimischwurde.» Die letzten Beobachtungen von Mai und Juni hätten bereitsden Verdacht auf Nachwuchs bestärkt.
Die genaue Zahl der Nachkommen sei noch unklar, sagte YvetteKrummheuer, die seit einigen Jahren für das Wolfsmonitoring inLieberose verantwortlich ist. Sie gehe aber von mindestens dreiTieren aus. Das Monitoring wird vom Internationalen Tierschutz-Fonds(IFAW) unterstützt. Die Organisation geht davon aus, dass imFrühjahr etwa 40 Wölfe in Brandenburg lebten, die Mehrzahl davon inder Lausitz. Viele Tiere leben einzeln oder in Paaren. Das bislangeinzige Rudel mit Nachwuchs lebte bei Welzow in der Niederlausitz.Der Rüde wurde jedoch Ende Oktober 2010 von einem Auto überfahren.
Zwtl.: Welpen erkunden jetzt ihre Umgebung
Im Herbst erhoffen sich die Tierschützer neue Erkenntnisse zurEntwicklung des Wolfsbestandes. Nach der Paarung im Winter und derGeburt von Jungen im Frühjahr, erweiterten die Welpen erst jetztihren Bewegungsradius und könnten so beispielsweise in eine dervielen Fotofallen tappen, sagte ein IFAW-Sprecher.
Das Landesumweltamt will die Rückkehr des Wolfes nach Brandenburgaufgrund der zunehmenden Zahl von Rudeln jetzt noch intensiverbegleiten. Der Wolfs-Managementplan für Brandenburg werdeüberarbeitet, sagte Biologe Steffen Butzeck.
Die Rückkehr der streng geschützten Tiere stößt nicht überall inBrandenburg auf Begeisterung. Wölfe richten auch Schaden an, unteranderem haben sie bereits mehrfach Schafherden angegriffen. Imvergangenen Jahr zahlte das Land Entschädigungen an die Halter derHerden in Höhe von 20.000 Euro.