Brandenburg Brandenburg: Vierjähriger stirbt bei Wohnungsbrand in Cottbus

Cottbus/dpa. - Bei einem Wohnungsbrand in Cottbus ist in der Nacht zum Donnerstag ein vier Jahre alter Junge ums Leben gekommen. Die anderen elf Bewohner des Mehrfamilienhauses wurden zunächst mit teils schweren Rauchgasvergiftungen in das Cottbuser Klinikum gebracht, teilte die Polizei mit. Sechs von ihnen konnten nach ambulanter Behandlung wieder entlassen werden. Die 43 Jahre alte Pflegemutter des getöteten Jungen und eine 51 Jahre alte Frau wurden schwer verletzt und müssen stationär behandelt werden. Die 51-Jährige erlitt auch Verbrennungen.
Das Feuer war kurz nach Mitternacht in einer Küche im Erdgeschoss der Innenstadtwohnung ausgebrochen. «Dort hatte ein 51-jähriger Mann gegen Mitternacht in einem Topf Frittierfett auf dem Gasherd angesetzt. Kurz darauf kam es zu einer Explosion», sagte der Cottbuser Polizeisprecher Berndt Fleischer. Es habe keinen technischen Defekt an der Gasleitung oder am Gasherd gegeben. Die Ermittler vermuten, dass der Mann fahrlässig mit der Gasflamme umging.
Die Berufsfeuerwehr und mehrere freiwillige Wehren rückten mit schwerer Löschtechnik zu dem dreistöckigen Haus aus. «Als die Kameraden bei dem Haus eintrafen, schlugen ihnen aus der Wohnung im Erdgeschoss bereits lichterloh Flammen entgegen», sagte ein Feuerwehrsprecher. Die meisten Bewohner konnten sich ins Freie retten. Als die Feuerwehrleute in das verqualmte Haus eindrangen, entdeckten sie in der Wohnung über dem Brandherd die Pflegemutter und das Kind. Beide seien bereits angekleidet gewesen und bei dem Versuch, den Flammen zu entkommen, bewusstlos geworden.
«Obwohl die Rettungskräfte bei der Frau und dem Kind sofort Wiederbelebungsversuche unternahmen, kam für den vierjährigen Jungen jede Hilfe zu spät», sagte Fleischer. Der Junge sei vermutlich an Rauchgasvergiftung gestorben. Nach einer Stunde waren die Flammen gelöscht. Ein Großaufgebot von 65 Menschen war im Einsatz. Die Rettungskräfte und zwei Seelsorger kümmerten sich um die Verletzten, die zunächst bei Verwandten und Freunden unterkamen.
Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Frankfurt (Oder) hat die Ermittlungen übernommen. Sie wird durch Spezialisten des Landeskriminalamtes bei der Tatortuntersuchung unterstützt. Die Polizei kann den Schaden noch nicht beziffern.