Brandenburg Brandenburg: Autobahn nach Unfall mit drei Lastwagen elf Stunden gesperrt
Ferch/Potsdam/dpa. - Zwei Männer sind am frühen Freitagmorgenbei einem Unfall mit drei Lastwagen auf dem südlichen Berliner Ringums Leben gekommen. Zwei weitere Menschen erlitten bei demAuffahrunfall schwere Verletzungen, wie ein Polizeisprecher sagte.Die Autobahn musste rund elf Stunden lang voll gesperrt werden, eskam zu kilometerlangen Staus. Die Kollision hatte sich gegen 4.00 Uhrzwischen den Anschlussstellen Ferch und Michendorf (Potsdam-Mittelmark) ereignet, als zwei Lastwagen aus Polen und Deutschlandunter einer Brücke mit voller Wucht auf einen mit Kranteilenbeladenen Lastwagen aus der Ukraine auffuhren.
Der 47-jährige Fahrer aus Magdeburg (Sachsen-Anhalt), der amSteuer des deutschen Lastwagens saß, erlag noch am Unfallort seinenVerletzungen. Auch der Beifahrer (37) des mit Zahnpasta beladenenLastwagens aus Polen kam bei dem Zusammenstoß ums Leben. Derpolnische Fahrer (27) sowie der ukrainische Fahrer (29) seien schwerverletzt in Krankenhäuser gebracht worden. Ihre Verletzungen sind denAngaben zufolge nicht lebensbedrohlich.
Es werde davon ausgegangen, dass der ukrainische Fahrer derUnfallverursacher sei, sagte eine Polizeisprecherin. Ob ermöglicherweise mit seinem Lkw unter der Brücke steckenblieb und soden Auffahrunfall auslöste, sei noch nicht geklärt. Er solltemöglichst bald zum Unfallhergang befragt werden. Bei dem Unfallentstand ein Sachschaden von rund 310 000 Euro. Ein Gutachter sowiedie Kriminalpolizei haben die Untersuchungen übernommen.
Die Bergungsmaßnahmen gestalteten sich laut Polizeiangaben «sehrschwierig und zeitintensiv», da die Lastwagen stark ineinanderverkeilt waren. Es mussten zwei Spezialkräne angefordert werden. DerStrom der Oberleitungen über der Eisenbahnbrücke musste für zweiStunden abgeschaltet werden. Nach Angaben eines Bahnsprechers ist esdadurch zu Einschränkungen im Güterverkehr gekommen. Die leichtenBeschädigungen an der Brücke sollten in den nächsten Tagen genauuntersucht werden. Mit Störungen im Personenverkehr werde nichtgerechnet.
Die Bundesautobahn 10 in Fahrtrichtung Frankfurt (Oder) musstenach dem Unfall vom Autobahndreieck Werder bis zur Unfallstelle auf14 Kilometern voll gesperrt werden. Es kam zu kilometerlangen Stausauf den Umleitungsstrecken. Am Nachmittag wurde der Verkehr vorerstauf der linken und mittleren Spur vorbeigeleitet, wie einePolizeisprecherin am Freitag mitteilte. Die Reinigungsarbeiten aufder rechten Spur sollten baldmöglichst abgeschlossen werden.
Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) kündigte einen weiteren Ausbauvon Polizeikontrollen an, da immer noch viel zu viele Lastwagen als«rollende Gefahr» unterwegs seien.
