Unwetter Branddirektor: Sport im Hochwasser „absolut unvernünftig“
Hannover - Der niedersächsische Landesbranddirektor Dieter Rohrberg hat Menschen, die im Hochwasser Kanu fahren, kitesurfen oder gar schwimmen, scharf kritisiert. „Das ist absolut unvernünftig“, sagte Rohrberg. „Es ist nicht nur fahrlässig und selbstgefährdend, sondern bindet immer wieder Einsatzkräfte, die wir an anderen Stellen wesentlich dringlicher brauchen.“ Als Landesbranddirektor hat Rohrberg die Aufsicht über die Feuerwehren des Landes Niedersachsen.
So machte beispielsweise der Großeinsatz zur Rettung eines Schwimmers im Hochwassergebiet von Hannover die Einsatzkräfte fassungslos. Eine Frau hatte die Feuerwehr alarmiert, dass ein Mensch von der Strömung abgetrieben worden sein könnte. Während der Suche mit 85 Einsatzkräften meldeten sich Zeugen, die einen Schwimmer in Neoprenanzug und Badekappe gesehen hatten. Dieser sei aus dem Wasser gestiegen und mit dem Fahrrad davongefahren. „Das ist natürlich lebensgefährlich“, sagte Jörg Rühle, Sprecher der Feuerwehr Hannover. Seit Beginn des Hochwassers warne die Behörde unablässig davor, sich in die Hochwassergebiete zu begeben.
Die Kosten für ihre Rettung aus den Fluten bleibt an leichtsinnigen Kanuten oder Radfahrern vielfach selbst hängen. „Da gilt häufig das Verursacherprinzip“, sagte Rohrberg. Die Kosten liegen demnach mindestens im dreistelligen Bereich. Je nach der Anzahl der Einsatzkräfte könnten die Kosten für solch eine Rettungsaktion auch vierstellig werden.