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Wetter-Folgen Blitzeinschlag legt Zugverkehr im Norden lahm

Ein Blitz ist an der Bahnstrecke zwischen Lüneburg und Uelzen eingeschlagen – und sorgt für Zugausfälle und Verspätungen im Verkehr in Deutschland. Auch Züge über Berlin und Frankfurt sind betroffen.

Von dpa Aktualisiert: 27.11.2024, 16:28
Ein Blitz ist zwischen Lüneburg und Uelzen eingeschlagen – und Zugausfälle und Verspätungen im Verkehr in Deutschland waren die Folge.
Ein Blitz ist zwischen Lüneburg und Uelzen eingeschlagen – und Zugausfälle und Verspätungen im Verkehr in Deutschland waren die Folge. -/TNN/dpa

Lüneburg - Ein kleines, lokales Gewitter im niedersächsischen Landkreis Lüneburg hat den Bahnverkehr in weiten Teilen Deutschlands massiv beeinträchtigt. Die Folgen des Blitzeinschlags am Dienstagabend in der Gemeinde Deutsch Evern in einen Baum, der teilweise auf eine Oberleitung kippte, waren in ganz Norddeutschland, aber auch bis in den Süden und nach Basel zu spüren. 

Insbesondere der Fernverkehr von und nach Hamburg war bis zum Nachmittag betroffen, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Im gesamten Fernverkehr gab es Verspätungen und Zugausfälle. 

„Die Störung wird sich voraussichtlich bis zum späten Nachmittag hinziehen“, sagte eine Bahnsprecherin. Ursache war ein Unwetter am frühen Dienstagabend. Es werde mit Hochdruck an der Reparatur gearbeitet, aber der Schaden sei komplex, hieß es von der Bahn. Der Baum sei auf die Gleise und Oberleitungsanlage gefallen. Dadurch sei die Oberleitung sowie die Signaltechnik beschädigt worden.

Viele Ausfälle von Fernzügen

Ausfälle: Alle ICE-Züge zwischen Hamburg und München über Berlin, Halle/Leipzig, Erfurt und Nürnberg fielen den Angaben nach zwischen Berlin und Hamburg in beiden Richtungen aus. Betroffen waren auch alle ICE-Züge zwischen Kiel/Lübeck/Hamburg und München, die über Hannover, Göttingen, Kassel, Würzburg und Nürnberg fahren. Außerdem fielen alle ICE/IC-Züge zwischen Stralsund und Karlsruhe sowie zwischen Hamburg und Karlsruhe aus.

Verspätungen auf vielen Strecken

Verspätungen: Nach Bahnangaben verspäteten sich alle ICE-Züge zwischen Kiel/Hamburg und München über Hannover, Frankfurt und Stuttgart um etwa 20 Minuten. Dies galt auch für alle ICE-Züge zwischen Kiel/Hamburg und Interlaken Ost, über Hannover, Frankfurt, Mannheim, Stuttgart und Basel SBB. Ebenfalls mit Verspätung unterwegs waren alle ICE/IC-Züge zwischen Hamburg und Frankfurt am Main/Süddeutschland, die über Hannover, Fulda und Frankfurt am Main fahren. Die Halte in Lüneburg, Bad Bevensen, Uelzen, Celle und Langenhagen entfielen, wie die Bahn weiter mitteilte.

Reisende nach Hannover sollten ab Hamburg die Fernverkehrs- und Regionalzüge bis Bremen nutzen und dort umsteigen. Wer nach Frankfurt am Main reisen wollte, sollte ab dem Hamburger Hauptbahnhof die Direktverbindungen des Fernverkehrs nutzen, teilte die Bahn weiter mit. Ein Ticket für den Mittwoch könne auch zu einem späteren Zeitpunkt genutzt werden. „Die Zugbindung ist aufgehoben“, hieß es. Sitzplatzreservierungen könnten kostenfrei storniert werden.

Einschränkungen auch im Regionalverkehr

Im Regionalverkehr führte die Störung zu weniger Einschränkungen. Die Strecke zwischen Lüneburg und Uelzen konnte zügig auf einem Streckengleis wieder befahren werden. Zwischen Hamburg Hauptbahnhof und Uelzen verkehrte stündlich ein Metronom-Zug der Linie RE3/RB31 durchgehend in jede Richtung, sagte ein Sprecher des Bahnunternehmens. Es kam jedoch zu Teilausfällen und Verspätungen durch den Rückstau wartender Züge und die geringere Streckenkapazität.

Ausgangspunkt war der Oberleitungsschaden in Höhe Hohenbostel/Bienenbüttel südlich von Lüneburg. Stundenlang mussten 350 Fahrgäste im ICE ausharren, bis der Zug am späten Dienstagabend von einer Diesellok in den Bahnhof Bienenbüttel geschleppt werden konnte. 

Helfer vom Roten Kreuz versorgten die gestrandeten Reisenden bis zur Weiterfahrt mit Heißgetränken, Snacks und Decken. Viele nutzten den Schienenersatzverkehr. „Die Fahrgäste nahmen unser Angebot dankbar an, hatten jedoch die bereitgestellten Busse für die Weiterreise fest im Blick“, sagt eine Sprecherin des DRK-Kreisverbands Uelzen.