Tierseuchen Blauzungenkrankheit nun auch in Thüringen
Die für viele Tierarten gefährliche Blauzungenkrankheit breitet sich weiter aus. Bislang war in Thüringen kein Fall bekannt. Nun sind Einzeltiere in einer Region betroffen.
Erfurt - In Nordthüringen ist bei Schafen die gefährliche Blauzungenkrankheit nachgewiesen worden. Betroffen ist jeweils ein Tier im Landkreis Eichsfeld und Nordhausen, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Die beiden Schafe würden nun behandelt. Für Menschen ist die Krankheit nicht gefährlich, für Tiere kann sie tödlich sein.
Das Ministerium geht davon aus, dass weitere Fälle in Thüringen folgen werden. Zuletzt wurde auch in Nachbarbundesländern die Tierseuche nachgewiesen. Experten zufolge war es nur eine Frage der Zeit, bis sie auch im Freistaat ankommen würde. Kaum ein Bundesland sei bislang noch frei von der durch Stechmücken übertragenen Krankheit, so das Ministerium. Auch andere europäische Länder sind betroffen.
Ministerin: Witterung problematisch
„Der heiße und feuchte Sommer beschleunigt die Ausbreitung der Blauzungenkrankheit enorm, da er Stechmücken ideale Bedingungen bietet“, sagte Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke). Tiere, die erkranken, zeigten zum Teil schwere Symptome. „Deshalb ist eine Impfung auch aus Tierschutzgründen geboten.“
Finanzielle Unterstützung bei der Impfung erhalten Tierhalter vom Land und der Tierseuchenkasse. Das Ministerium empfiehlt auch den Einsatz von insektenabwehrenden Mitteln. Zuletzt war die Blauzungenkrankheit in Thüringen laut Ministerium 2009 festgestellt worden.
Tiertransporte nur noch mit Einschränkungen erlaubt
Durch die Nachweise nun hat Thüringen seinen Status als von der Krankheit verschontes Bundesland verloren. Das bedeutet, dass Wiederkäuer in freie Gebiete nur noch unter bestimmten Bedingungen gebracht werden dürfen.
Die Viruserkrankung trifft Wiederkäuer wie Schafe oder Rinder. Erkrankte Tiere leiden etwa an Fieber und Appetitlosigkeit. Derzeit verbreitet sich laut Friedrich-Loeffler-Institut die Blauzungenkrankheit des Serotyps 3 - sie wurde auch bei den Fällen in Nordthüringen nachgewiesen.