Schulen Bildungsmonitor: Brandenburg verschlechtert sich
Berlin/Potsdam - Brandenburg ist im Bildungsmonitor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) gegenüber dem Vorjahr um einen Platz abgerutscht und liegt im Ländervergleich nun auf Platz 14 vor den Schlusslichtern Berlin (15) und Bremen (16). Dagegen bilden Sachsen, Bayern und Thüringen erneut das Spitzentrio. Dies teilte die Initiative Soziale Marktwirtschaft (INSM) als Auftraggeber des „Bildungsmonitors 2023“ am Mittwoch mit.
Nach den Ergebnissen der Studie gebe es in Brandenburg einen hohen Anteil verspätet eingeschulter Kinder, zu wenig IT-Nachwuchs von Hochschulen und beruflicher Bildung und die geringsten Forschungsausgaben je Forscher aller Bundesländer, so die INSM. Besondere Stärken habe Brandenburg dagegen bei der Integration: Nur wenige ausländische Schüler erreichten keinen Abschluss und der Anteil ausländischer Studenten sei hoch.
Die Schulabbrecherquote unter ausländischen Jugendlichen betrug laut der Studie im Jahr 2021 nur 8,6 Prozent. Das sei die beste Quote in Deutschland gewesen und habe deutlich unterhalb des bundesweiten Durchschnitts von 15,7 Prozent gelegen.
Mit gut 20 Prozent werde jedes fünfte Kind in Brandenburg verspätet eingeschult, moniert die INSM. Der Bundesdurchschnitt liege bei 6,7 Prozent. Auch beim Anteil der vorzeitig aufgelösten Ausbildungsverträge liege Brandenburg mit 34,3 Prozent über dem Durchschnitt von 30,3 Prozent. Unterdurchschnittlich sei an den Hochschulen auch der Anteil der Absolventen in Ingenieurwissenschaften, Mathematik und Naturwissenschaften.
Brandenburg müsse vor allem im Hochschulbereich aufholen, erklärte die Vereinigung der Unternehmensverbände in Berlin und Brandenburg (UVB). „Angesichts der stark wachsenden Zukunftsbranchen im Land, vor allem in der Industrie, steigt bei den Unternehmen der Bedarf an Akademikerinnen und Akademikern aus dem mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich“, sagte UVB-Hauptgeschäftsführer Christian Amsinck.
Um die Bildungschancen in Brandenburg zu verbessern, sei unter anderem ein Ausbau der frühkindlichen Bildung, mehr Schulautonomie, Vergleichsarbeiten und bessere Verwaltungsstrukturen notwendig, schrieb die Initiative. „Auf Basis eines Sozialindex sollte gezielt an Orten mit hohem Förderbedarf unterstützt und die Leseförderung an Schulen intensiviert werden.“
Der Bildungsmonitor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) wird seit 2004 jährlich im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft erhoben, die von der Metall- und Elektro-Industrie finanziert wird.