Bilder vom Hochwasser Bilder vom Hochwasser: Venedigs Paläste versinken in den Fluten

Venedig - Die Unwetter in Italien haben bisher mindestens sieben Menschenleben gekostet. In St. Martin in Thurn in Südtirol wurde am Montagabend ein freiwilliger Feuerwehrmann von einem Baum erschlagen, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete. Weitere Tote gab es laut Medienberichten unter anderem im Umland von Rom und Neapel.
Auch in Venetien blieb die Lage angespannt. In Venedig war am Montag das Hochwasser auf 156 Zentimeter über dem Meeresspiegel gestiegen, 70 Prozent der Altstadt standen unter Wasser. Am Dienstag besserte sich die Lage dort etwas, die Behörden erwarteten einen Wasserstand von noch 110 Zentimetern.
In Venedig ist man Hochwasser gewohnt, doch die Lage am Montag war so kritisch wie selten. Bürgermeister Luigi Brugnaro zeigte sich in einem Video vor dem Markusplatz - dahinter reißende Wassermassen. Der Platz sei evakuiert worden, die Polizei trug Kinder durch das Wasser.
Hafen von Genua geschlossen
Wegen der Unwetter wurden in der nordwestlichen Region Ligurien alle Häfen geschlossen. Ankommende Schiffe müssten vor der Küste auf ein Ende des Sturmes warten, teilte Regionalpräsident Giovanni Totti am Montagabend in Genua mit. Acht bis zehn Meter hohe Wellen brachen sich an der Küste der italienischen Riviera. Auch der internationale Flughafen Cristoforo Colombo in Genua war am Dienstagmorgen dicht. Alle Flüge seien gestrichen worden, meldete Ansa.
Im Küstenort Rapallo, rund 30 Kilometer südöstlich von Genua, riss der Sturm Luxusjachten aus ihren Vertäuungen und ließ sie aufs Ufer krachen. Mehrere Dutzend Jachten wurden zerstört, meldete die Zeitung „La Repubblica“. „Es ist ein starker Eindruck, im Dunkeln die Silhouetten der Jachten vorbeiziehen zu sehen, die dann zerschellen“, sagte ein Augenzeuge Ansa. In ganz Ligurien waren 22.000 Haushalte ohne Strom.
Im Hafen von Savona westlich von Genua wurde das Auto-Terminal überflutet. Nach einem Kurzschluss in zwei Lagerhallen brach Feuer aus. Einige Hundert Autos - die meisten der Luxusmarke Maserati -, die für den Export in den Nahen Osten bestimmt waren, seien zerstört worden, meldete Ansa.
Brenner gesperrt
In Schlanders in Südtirol kam ein Mädchen verletzt ins Krankenhaus, nachdem es von einem Stein getroffen worden war. Die Bahnstrecke zum Brennerpass war am Dienstagmorgen unterbrochen, die Brennerautobahn einspurig befahrbar. In Dimaro in der Provinz Trient trat ein Wildbach über die Ufer, 200 Menschen wurden in Sicherheit gebracht. (dpa)