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Ukraine-Krieg Betrug mit Vollmachten von Geflüchteten – Bewährungsstrafe

Ein Mann aus der Ukraine soll in Berlin Landsleuten seine Hilfe bei Behördengängen angeboten haben. Doch Ermittler gehen davon aus, dass er nicht selbstlos handelte. Nun erging ein Strafbefehl.

Von dpa 02.12.2024, 16:23
Ein Ukrainer soll mit Vollmachten, die ihm geflüchtete Landsleute in Berlin ausstellten, insgesamt rund 26.000 Euro erschlichen haben. (Symbolbild)
Ein Ukrainer soll mit Vollmachten, die ihm geflüchtete Landsleute in Berlin ausstellten, insgesamt rund 26.000 Euro erschlichen haben. (Symbolbild) Taylan Gökalp/dpa

Berlin - Ein 33-jähriger Mann, der die Flucht von Landsleuten vor dem Ukraine-Krieg ausgenutzt und Jobcenter in Berlin betrogen haben soll, ist zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das Amtsgericht Tiergarten erließ einen entsprechenden Strafbefehl wegen gewerbsmäßigen Betruges und Urkundenfälschung.

Die Entscheidung erging auf Antrag des Staatsanwalts, nachdem der Angeklagte nicht zum geplanten Verhandlungstermin erschienen war. Das Gericht ordnete zudem die Einziehung von rund 26.000 Euro an.

Von neun Taten geht die Staatsanwaltschaft aus. Nach den Ermittlungen soll sich der Ukrainer zwischen Mai 2022 und September 2023 Geflüchteten als Helfer und Dolmetscher für Behördengänge angeboten haben. Dabei habe er fehlende Sprachkenntnisse von Landsleuten ausgenutzt und sich mehrfach Vollmachten zur Vertretung gegenüber Jobcentern ausstellen lassen.

Mit diesen Befugnissen und teils gefälschten Mietverträgen soll der 33-Jährige für die Ukrainerinnen und Ukrainer bei Jobcentern Mietzuschüsse beantragt haben, die er jedoch auf sein Konto oder das Konto seiner Mutter überweisen ließ, wie die Staatsanwaltschaft bei Anklageerhebung mitteilte. Insgesamt soll er so rund 26.000 Euro unrechtmäßig erlangt haben. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.