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Autozulieferer Bertrandt streicht 600 Jobs in Tappenbeck bei Wolfsburg

Die Krise der Autobranche trifft nun auch den Zulieferer Bertrandt. In Niedersachsen sollen Hunderte Jobs wegfallen.

Von dpa 01.10.2024, 13:13
Der Zulieferer Bertrandt will in Niedersachsen 600 Jobs streichen. (Archivbild)
Der Zulieferer Bertrandt will in Niedersachsen 600 Jobs streichen. (Archivbild) Franziska Kraufmann/dpa

Tappenbeck - Der Autozulieferer Bertrandt will an seinem Standort Tappenbeck (Landkreis Gifhorn) bei Wolfsburg rund 600 Stellen streichen. Grund sei das sich verändernde Marktumfeld, das eine geringere Auslastung erwarten lasse, teilte der Konzern mit Sitz in Ehningen in Baden-Württemberg mit. Deutschlandweit sollen daher 800 bis 1.200 Stellen wegfallen, davon rund 600 in Tappenbeck. Das beträfe rund ein Viertel der 2.300 Mitarbeiter am Standort. Laut IG Metall sind auch betriebsbedingte Kündigungen geplant. 

„Wir haben zwar mit einer veränderten Vergabepolitik gerechnet und uns darauf eingestellt“, sagte Vertriebsvorstand Michael Lücke laut Mitteilung, „Dass diese aber so dynamisch erfolgt, war nicht abzusehen.“ Der Markt verändert sich momentan nachhaltig und rasant, einige Hersteller hätten zudem Projekte ins Ausland verlagert. „Die fehlenden Kapazitätsabrufe in Deutschland können wir kurz- oder mittelfristig nicht ohne Gegenmaßnahmen kompensieren.“ 

Wann der Personalabbau in Tappenbeck erfolgen soll, ließ das Unternehmen auf Nachfrage offen. „Wir starten jetzt mit den Gesprächen mit den Betriebsräten“, so eine Sprecherin.

Gewerkschaft kritisiert die Pläne

Die IG Metall kritisierte die Entscheidung. „Das Unternehmen kennt als einzige Antwort auf die aktuelle Situation nur den Personalabbau“, heißt es in einer Mitteilung der Gewerkschaft. „Dies ist unkreativ und unzureichend.“ Stattdessen solle Bertrandt nach Lösungen suchen, um die Mitarbeiter an Bord zu behalten. Denkbar sei etwa eine Ausweitung der Kurzarbeit, die Bertrandt noch nicht ausgeschöpft habe. „Vor diesem Hintergrund besteht aus unserer Sicht zum aktuellen Zeitpunkt keine Veranlassung, über Stellenabbau zu sprechen.“