Betriebsprobleme im Nahverkehr Berliner Verkehrsbetriebe stellen Chefetage neu auf
Die BVG steckt wegen ihres veralteten Fuhrparks in einer betrieblichen Krise. Um diese besser zu meistern, ordnet sie die Verantwortlichkeiten im Vorstand neu.

Berlin - Ausfälle und Verspätungen verärgern schon seit Monaten die Fahrgäste der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). Mit einer neuen Struktur in der Chefetage will sich das Unternehmen besser für die Problembewältigung aufstellen. So werden die bisher getrennten Vorstands-Verantwortlichkeiten Betrieb und Personal zusammengelegt, wie die BVG mitteilte. Zudem wird mit dem Bereich Technik und Infrastruktur ein neues Vorstandsressort geschaffen.
Als drittes Element bleibe der Vorstandsvorsitzende Henrik Falk verantwortlich für die Gesamtsteuerung mit stärkerem Kundenfokus, hieß es. Personal und Betrieb wird künftig von der bisherigen Personalchefin Jenny Zeller-Grothe geführt. Vom früheren Betriebsvorstand Rolf Erfurt hatte sich die BVG vor einigen Monaten getrennt und dafür unterschiedliche Auffassungen bezüglich der künftigen Unternehmensstrategie angeführt.
Für den neuen Technik- und Infrastrukturbereich gibt es den Angaben zufolge noch keine Besetzung. Der Aufsichtsrat hatte die neue Vorstandsstruktur auf einer außerordentlichen Sitzung beschlossen. Nach dem Ausscheiden Erfurts war eine Neuausrichtung notwendig geworden.
Grund für die betrieblichen Probleme bei der BVG ist vor allem der veraltete Fuhrpark. Neue Fahrzeuge kommen erst im Sommer 2025. Die Auslieferung war wegen rechtlicher Streitigkeiten bei der Ausschreibung und schließlich wegen technischer Probleme und Lieferengpässen über Jahre verschoben worden.
Die BVG setzt deshalb derzeit auf eine Stabilisierung des Betriebs bis 2027, bevor es wieder um ein Wachstum im Berliner Nahverkehr gehen soll.