Berliner Polizist erschießt nicht angeleinten Hund Berliner Polizist erschießt nicht angeleinten Hund: Erschossener Hund vom Humboldthain wird zum Aufreger im Netz

Berlin - Der tödliche Schuss eines Berliner Polizisten auf einen freilaufenden Hund sorgt für heftige Debatten im Internet. Dem Beamten wird falsches Verhalten vorgeworfen, er sei verantwortungslos mit seiner Waffe umgegangen, heißt es. Die Polizei hat am Mittwoch die Vorwürfe zurückgewiesen. Kein Beamter gehe leichtsinnig mit seiner Dienstwaffe um.
„Das darf er“, so der Sprecher. Der tödliche Ausgang des Einsatzes hatte Trauer, Proteste und sogar Mahnwachen für den toten Hund nach sich gezogen.
60 Zentimeter hoch
Wann ein Polizist schießen darf, ist im Gesetz über die Anwendung unmittelbaren Zwangs bei der Ausübung öffentlicher Gewalt durch Vollzugsbeamte geregelt. Im Strafgesetzbuch ist der Tatbestand Notwehr definiert als Verteidigung, die erforderlich ist, um einen rechtswidrigen Angriff von sich oder anderen abzuwenden.
Nach bisherigen Erkenntnissen war ein Hundesitter mit einem Rhodesian Ridegeback sowie einem Cocker Spaniel im Humboldthain unterwegs. Wie er sagte, rannten die Tiere zu einem Teich. Ein Polizist brüllte ihn an, die Tiere anzuleinen. Dem Cocker Spaniel legte der 25 Jahre alte Mann die Leine an, der ausgewachsene Rhodesian Ridgeback rannte weiter, dem Polizisten entgegen. Dieser sagte, er habe aus Angst um sein Leben geschossen.
Dagegen schrieb der Hundebesitzer, der im Park nicht dabei war, im Internet: „Mein Hund war liebevoll, kuschelig und menschenverträglich.“
Die Rasse stammt aus Südafrika und wurde einst zur Löwen-und Großwildjagd gezüchtet. Er wird bis zu 60 Zentimeter hoch und wiegt mehr als 30 Kilogramm. Die Mordkommission ermittelt sowohl gegen den Schützen als auch gegen den Hundesitter.
Es kommt häufig vor, dass Berliner Polizisten mit ihren Dienstwaffen Tiere erschießen. Von 2008 bis 2013 haben Beamte insgesamt 551 Schüsse abgegeben, davon 398 auf Tiere. Das waren zumeist Wildtiere, die bei Unfällen schwer verletzt wurden, aber auch aggressive oder kranke Tiere.
In 20 Fällen wurde auf Menschen geschossen. Die restlichen Schüsse waren Warnschüsse. Am häufigsten zogen Streifenbesatzungen die Waffe, nämlich in 426 Fällen.