1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Museumswelt: Berliner Bernd Ebert wird Chef von Sachsens Kunstsammlungen

Museumswelt Berliner Bernd Ebert wird Chef von Sachsens Kunstsammlungen

Nach dem Wechsel von Marion Ackermann nach Berlin brauchen die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden eine neue Leitung. Nun ist ein Nachfolger gefunden - er kennt die Kulturstadt gut.

Von dpa 04.03.2025, 12:34
Bernd Ebert wird neuer Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. (Archivbild)
Bernd Ebert wird neuer Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. (Archivbild) Robert Michael/dpa

Dresden/München - Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) bekommen wieder einen Generaldirektor. Der Kunsthistoriker Bernd Ebert tritt am 1. Mai die Nachfolge von Marion Ackermann an, die im Sommer Präsidentin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin wird. Das sächsische Kabinett stimmte der Auswahl einer Findungskommission nun zu. Eberts Vertrag bei den SKD, einem Verbund von 15 Museen mit zusammen rund drei Millionen Objekten, läuft bis Ende 2033.

Ebert, 1972 in Berlin geboren, kommt von München an die Elbe. Dort leitet er seit 2013 die Sammlung für die Holländische und Deutsche Barockmalerei an den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und verantwortet zudem die Staatsgalerien in Bayreuth und Bamberg. Der Wechsel nach Dresden ist für ihn eine Rückkehr an den Ort seiner Ausbildung zum Bankkaufmann.

Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) freut sich über die Berufung, Sachsen gewinne einen „profilierten und gefragten Kunsthistoriker“. Ebert überzeuge mit klaren Vorstellungen, wie er den international renommierten Museumsverbund „in eine vielversprechende Zukunft“ führen wolle. Mit seiner Begeisterung für die Sammlungen und durch seine nationalen und internationalen Erfahrungen und Netzwerke sei er prädestiniert für das Amt. 

Ebert überzeugte mit Karriere und einer seltenen Mischung

„Er ist ein hervorragender Kunsthistoriker mit einem internationalen Ruf als Wissenschaftler“, sagte der ehemalige Direktor des British Museums und Intendant des Berliner Humboldt Forums, Neil MacGregor. Er habe eine „seltene Mischung“ aus juristischen, verwaltungstechnischen und finanziellen Fähigkeiten, Erfahrung mit einer großen enzyklopädischen Sammlung und eine „beeindruckende“ Erfolgsbilanz bei Ausstellungen, die neues Publikum gewinnen und die traditionellen Grenzen zwischen Kunstgeschichte und anderen Disziplinen überwinden. 

„Was uns am meisten überzeugt hat, ist seine ehrgeizige Vision für die Zukunft der Sammlungen als Ganzes, für das, was sie für Dresden, für Sachsen und für die Welt bedeuten können - und dass er eine klare Vorstellung davon hat, wie diese Vision Wirklichkeit werden kann“, sagte MacGregor.

Ebert arbeitete und kuratierte an Museen im In- und Ausland

Ebert studierte Kunstgeschichte, Rechtswissenschaften und Betriebswirtschaftslehre in Bonn, sammelte parallel praktische Berufserfahrungen unter anderem am Metropolitan Museum of Art in New York und der National Gallery of South Africa sowie in Privatsammlungen und im Kunsthandel. Im Zuge eines mehrjährigen Aufenthalts forschte er zudem in den Niederlanden, 2005 bis 2013 war er bei den Staatlichen Museen zu Berlin tätig.